Rheinische Post Krefeld Kempen

Große Erleichter­ung über Ende der Kanzlerkan­didatur-Debatte

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KREIS VIERSEN (ure) „Die CDU gewinnt die Wahl nicht ohne die CSU und umgekehrt“, sagte NRW-Ministerpr­äsident Armin Laschet. Es konnte nur einen geben im Kampf um die Position des Kanzlerkan­didaten der Union. Nun hat der bayrische Ministerpr­äsident Markus Söder das Votum des CDU-Bundesvors­tandes akzeptiert. Armin Laschet ist Kanzlerkan­didat der Union.

„Ich bin sehr zufrieden mit diesem Ausgang“, sagte Uwe Schummer, CDU-Bundestags­abgeordnet­er aus dem Kreis Viersen. Armin Laschet habe die Fähigkeit zu integriere­n, zusammenzu­führen. Schummer habe schon am vergangene­n Dienstag in der Arbeitsgru­ppe Soziales bemerkt, dass die CSU-Abgeordnet­en das Votum akzeptiert haben. Er sei sicher, dass der NRW-Ministerpr­äsident gestärkt aus der Debatte um die Kanzlerkan­didatur herausgehe­n kann. „Er hat gezeigt, dass er sich durchsetze­n kann. Selbst bei heftigem Gegenwind blieb er standhaft“, analysiert­e Schummer. Eine Bundestags­wahl werde außerdem nicht durch Umfragen fünf Monate vor der Wahl entschiede­n, sondern möglicherw­eise erst drei Wochen

vor der Wahl. Zudem sei die Union keine Laschet-Partei oder Söder-Partei, sondern man gehe geschlosse­n in den Wahlkampf – in der Überzeugun­g, die besseren Argumente zu haben. Und, das fügte Schummer noch hinzu: „Es wäre fatal für NRW gewesen, wenn sich Laschet nicht hätte durchsetze­n können.“Mit den Wählern in NRW könnten durchaus Wahlen gewonnen werden.

Marcus Optendrenk. Kreisvorsi­tzender der CDU, ist froh, dass endlich eine Entscheidu­ng gefallen ist. „Wichtig ist jetzt, dass Armin Laschet und Friedrich Merz gemeinsam in den Wahlkampf gehen“, sagte er. Ausgeräumt sei jetzt auch das Argument, dass die Menschen glaubten, die unterschie­dliche Pandemiebe­kämpfung in NRW und Bayern sei nur dem Zweck des Wahlkampfs geschuldet. Das habe Vertrauen gekostet.

Philipp Kraft, CDU-Vorsitzend­er des Kempener Stadtverba­ndes, erklärte: „Wenn man zwei ambitionie­rte Kandidaten zur Wahl hat, muss man eine Diskussion auch einmal aushalten können“, sagte er. Auf der einen Seite wolle man nicht, dass „gekungelt“werde, da könne man sich nicht beschwere, dass es zum Diskurs komme. Die Wahl Laschets habe ihn nicht überrascht. „Er führt das größte Bundesland mit einer Stimme Mehrheit ohne Grabenkämp­fe“, sagte Kraft. Außerdem sei die CDU eine Volksparte­i mit einer großen Bandbreite. Jetzt müsse man an einem Strang ziehen.

Das Fazit von Christian Pakusch (CDU), Bürgermeis­ter in Willich, fiel kurz und knapp aus: „Affentheat­er!“Man hätte sich im Vorfeld längst einigen können. So habe das Prozedere sowohl der CDU als auch der Union insgesamt geschadet. „Die Menschen wollten Lösungen, keinen Streit“, sagte er.

„Laschet hat gezeigt, dass er sich durchsetze­n kann.“

Uwe Schummer Bundestags­abgeordnet­er

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