Rheinische Post Krefeld Kempen
Stadt saniert ab Sommer Radwege
Im ADFC-Fahrradklimatest bewerteten Radler den Zustand der Radwege-Oberflächen in Viersen mit der Note 5,2. Für die Verwaltung ist das einer der Gründe, rund 2,5 Kilometer Radweg im Stadtgebiet zu ertüchtigen.
VIERSEN Schlaglöcher, Baumwurzeln mitten auf der Fahrbahn, Risse im Asphalt: In Viersen gibt es Radwege, die für Radler einige Schikanen bereithalten. Ein Sprecher der Stadt teilte nun mit: „Nicht zuletzt das schlechte Abschneiden beim Fahrradklimatest 2020 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) hat die Stadt veranlasst, in die Verbesserung der Radwege zu investieren.“Mehr als 170.000 Euro sollen noch in diesem Jahr eingesetzt werden. Er ergänzt: „Wie wichtig den Radlerinnen und Radlern eine komfortable und intakte Radwege-Infrastruktur ist, belegen die vielen Hinweise über Schäden, die aus der Bürgerschaft bei den Städtischen Betrieben eingehen.“Insgesamt mehr als 2,5 Kilometer marode Fahrradwege sollen ab Sommer 2021 saniert werden, kündigt die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche auf Anfrage an.
Alle zwei Jahre lädt der ADFC Radfahrer ein, die Fahrradfreundlichkeit ihrer Stadt oder Gemeinde zu bewerten. Mitte März stellte der Verein die Ergebnisse für 2020 vor. Die Aussagen sind oft nicht repräsentativ – dafür beteiligen sich zu wenige Radfahrer an dem umfangreichen Online-Fragebogen. Die Stadt Viersen brachte es wie bereits 2016 und 2018 nur auf die Gesamtnote 4,3, landete in ihrer Klasse auf Platz 90 von 110. Die Radler bewerteten in verschiedenen Kategorien, die schlechteste Note (5,2) vergaben sie für die Oberfläche der Radwege in Viersen.
Allerdings waren unabhängig vom ADFC-Test im städtischen Haushalt 2021 sowieso Mittel für die Ertüchtigung von Radwegen eingeplant. Eine Stadtsprecherin erklärt: „Im Haushalt gibt es einen Ansatz für das sogenannte Fahrbahndeckenprogramm.
Hieraus werden sowohl Fahrbahndecken als auch Radwegedecken erneuert. Für das Jahr 2021 werden von diesem Ansatz mehr als 170.000 Euro für die Radwegeertüchtigung eingesetzt.“Noch ist nicht alles genau ausgearbeitet, der gesamte Maßnahmenumfang werde zur Zeit noch ermittelt.
Zunächst sollen Mitarbeiter der Städtischen Betriebe Wurzelschäden ausbessern, anschließend die Asphaltdeckschicht einzelner Teilabschnitte von Radwegen erneuern. Die Stadtverwaltung hat bereits einige viel genutzte Radwege herausgesucht, die in Teilstücken ertüchtigt werden sollen. Dazu zählen nach eigenen Angaben Teilabschnitte unter anderem auf folgenden Wegen: auf dem Radrundwanderweg Viersen an der Tönisvorster Straße von der Straße An der Holtzmühle bis zur Rheinstraße; auf den zur Euroga-Radroute, der Fietsallee und dem Bahnradweg gehörenden Teilstücken zwischen Rahserstraße und Oberrahserstraße; an der Andreasstraße von Tönisvorster Straße bis Bruchstraße. Ebenfalls saniert werden soll der Teilabschnitt des Bahnradwegs Kreis Viersen am Stüttersbruch von Bruchstraße bis zur Niersbrücke. „Als nächstes werden die notwendigen Maßnahmen konkretisiert, ausgeschrieben und danach die entsprechenden Arbeiten vergeben“, sagt die Stadtsprecherin.
An dem rund 300 Meter langen Teilstück an der Tönisvorster Straße – von An der Holtzmühle bis Rheinstraße – seien bereits als vorbereitende Maßnahme die schadhaften Stellen geöffnet und die Wurzelbereiche überprüft worden, informiert die Sprecherin. „Danach wurden die Stellen mit wassergebundenem Wegematerial wieder verschlossen, damit der Radweg aktuell wieder genutzt werden kann.“Ziel sei es, eine durchgehende asphaltierte Radwegedecke einzubauen. Nebeneffekt: Auch Schlaglöcher werden behoben. „Der Einbau der neuen Asphaltdecke erfolgt im sogenannten Hocheinbau. Dabei wird der Radweg höher eingebaut um die Wurzeln der Bäume zu schonen. Dann müssen im Anschluss die Bankette, Straßenabläufe und Zuwege angepasst werden.“
Darüber hinaus kündigt die Stadtverwaltung an, ebenfalls noch in diesem Jahr ein Konzept zur Ertüchtigung und Erneuerung der Radwegeverbindung entlang der Landstraße L29 zwischen Viersen und Dülken zu erarbeiten.