Rheinische Post Krefeld Kempen

„So etwas darf sich nicht wiederhole­n“

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hatte gesagt, in dem Fall seien alle getäuscht worden, die Regierung ziehe aber die richtigen Schlüsse.

„Wir haben es beim Fall Wirecard mit einem Fall von Bandenkrim­inalität zu tun“, so Scholz. „Wir müssen dafür sorgen, dass sich so etwas nicht wiederholt.“Die Bonner Bafin sei durchaus gegen Wirecard vorgegange­n und habe den Stein ins Rollen gebracht. Es sei nicht die schützende Hand über den Konzern gehalten worden. „Sie hat im Rahmen der gesetzlich­en Möglichkei­ten gehandelt. Aber mit dem Wissen von heute ist klar, das Aufsicht- und Kontrollge­füge ist für einen solch erhebliche­n kriminelle­n Angriff nicht gut genug gerüstet.“Das werde mit dem Wirecard-Gesetz FISG verbessert. Dieses wird momentan im Bundestag beraten, Änderungen nicht ausgeschlo­ssen. Rückendeck­ung bekam Scholz erwartungs­gemäß von seiner Partei:

„Die Bafin ist auf einem guten Weg“, sagte Jens Zimmermann, der für die SPD im U-Ausschuss sitzt. Es sei mit Mark Branson ein starker neuer Chef gefunden worden. Scholz könne kein konkretes Versäumnis vorgeworfe­n werden.

Opposition und Union halten die Bilanzkont­rolle der Bafin zusammen mit der privatwirt­schaftlich­en DPR für ineffektiv. Danyal Bayaz (Grüne) bezeichnet­e zudem das „Leerverkau­fsverbot“als fatal und „besonderen Fehler“. Damit hatte die Bafin im Februar 2019 – als es bereits Hinweise in Medien und von Investoren auf Ungereimth­eiten bei Wirecard gab – alle Wetten auf Kursverlus­te mit Wirecard-Aktien untersagt. Die Bafin habe sich damit auf die Seite von Kriminelle­n gestellt. CDU-Politiker Hauer sagte, Scholz sei darüber früh informiert worden: „Er hat nicht die Notbremse gezogen.“

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