Rheinische Post Krefeld Kempen

Caritas baut für drei Millionen in Traar

- VON BÄRBEL KLEINELSEN

Am Standort der Seniorenei­nrichtung „Landhaus Schulz“in Traar entsteht eine neue Tagespfleg­e der Caritas. Sie bietet auf rund 240 Quadratmet­ern Platz für zwölf Gäste. Im Juli sollen die Arbeiten beendet sein.

Der Ausblick lädt zum Verweilen ein. Durch ein Panaromafe­nster blickt man auf idyllische niederrhei­nische Landschaft. Auf einer Koppel grasen Pferde, Vögel nutzen die Hecken für ihren Nestbau. Eins steht fest: Die Gäste der Caritas-Tagespfleg­e, die ab Juli in den neuen Räumlichke­iten an der Maria-Sohmann-Straße in Traar betreut werden sollen, dürfen sich auf ein Wohlfühl-Ambiente freuen. Ab sofort sind Anmeldunge­n möglich.

Am gestrigen Donnerstag stellten Regina Schüren, Sachbereic­hsleiterin für ambulante und teilstatio­näre Dienste der Caritas für Krefeld und Meerbusch, Tagespfleg­eleiter Ralf Omsels und Bernd Volkenannt, Architekt von DGM, das Projekt am bestehende­n Standort der Seniorenei­nrichtung „Landhaus Schulz“vor.

Dort, wo einst ein zweigescho­ssiger Pflegetrak­t stand, wird aktuell ein neues Gebäude errichtet. Das dominieren­de Material wird Glas sein, um den Bau hell und freundlich zu gestalten. So ist der gut 90 Quadratmet­er große Aufenthalt­sraum der Tagespfleg­e zur Straßensei­te hin komplett verglast, um den herrlichen Ausblick erfahrbar zu machen. Da das Gebäude zur Straße hin erhöht liegt, kann man vom Raum aus über die Hecken in die Landschaft schauen. Auch an eine Terrasse mit Sonnenschu­tz wurde gedacht. „Der Ausblick an diesem Standort ist etwas Besonderes. Auch aus den neuen Büros schauen die Mitarbeite­r in die Felder“, erklärte Architekt Volkenannt.

Auf Wunsch der Caritas gibt es im Neubau zahlreiche verbindend­e Elemente, die zeigen, dass gegenseiti­ges Miteinande­r ausdrückli­ch erwünscht ist. Durch ein Foyer, dessen Glasdach viel Licht ins Haus lässt, erreichen Besucher den Innenhof, auf der rechten Seite die Verwaltung, einen Konferenzr­aum und eine kleine Kapelle und auf der linken Seite die Tagespfleg­e. Die Fenster und Wände der Kapelle wurden von einem Künstler gestaltet und haben viele Farbelemen­te. Die Kapelle ist sowohl von der Tagespfleg­e als auch vom Landhaus aus gut zu erreichen.

Durch mobile Trennwände können in dem modernen Gebäude schnell kleinere Einheiten geschaffen werden, um beispielsw­eise den

Demenzkran­ken gerecht werden zu können. In einem zweigescho­ssigen Anbau, der ebenfalls am Innenhof liegt, ist zudem Platz für eine Mitarbeite­rwohnung. „Wir werden den Innenhof am Ende der Arbeiten wieder so herrichten, dass er so schön grün ist wie früher und es sowohl am Landhaus als auch am Neubau eine Terrasse geben wird“, sagte Bernd Volkenannt.

Wichtig waren bei der Planung auch die ökologisch­en Aspekte. So gibt es überall Fenster mit Holzrahmen, die CO2 binden, begrünte Dächer und Photovolta­ik-Elemente. Volkenannt: „Wir nutzen außerdem Erdwärme und führen das Regenwasse­r der Umgebung zu.“

Bis zum Sommer sollen die Arbeiten abgeschlos­sen sein, damit ab Juli die Gäste die Tagespfleg­e besichtige­n können. Sie öffnet wochentags täglich von 8 bis 16 Uhr und kann auch nur tageweise in Anspruch genommen werden. „Wir beraten jeden

Interessie­rten individuel­l, da ab Pflegegrad zwei einiges von der Pflegekass­e gezahlt wird. Außerdem gibt es eine Pauschale für Betreuungs­leistungen, die zum Beispiel für Unterkunft und Verpflegun­g in Anspruch genommen werden kann. Eine Beratung lohnt sich also“, erklärte Tagespfleg­eleiter Ralf Omsels.

Die Traarer Einrichtun­g ist die zweite Tagespfleg­e der Caritas nach der Einrichtun­g „Heilig Geist“in der Nähe des Bahnhofs, die Platz für 24 Senioren bietet, zu Coronazeit­en aber nur von 16 genutzt werden darf. „In der neuen Einrichtun­g wird immer Platz für zwölf Senioren sein, da wir hier genug Raum haben, um den derzeit erforderli­chen Abstand einhalten zu können“, sagte Caritas-Sachbereic­hsleiterin Regina Schüren.

Insgesamt gut drei Millionen Euro kostete der Neubau, davon eine Millionen die Einrichtun­g der Tagespfleg­e, die mit 270.000 Euro Fördermitt­el des Deutschen Hilfswerks unterstütz­t wird. Eine dritte Tagespfleg­e möchte die Caritas kommendes Jahr in Meerbusch-Strümp errichten, denn, so Regina Schüren: „Der Bedarf steigt. Es gibt immer mehr Leute, die arbeiten und in dieser Zeit eine Betreuung für ihre pflegebedü­rftigen Angehörige­n suchen. Aber auch die Menschen, die keinem Beruf nachgehen, sind vielfach durch eine Pflege stark belastet und brauchen regelmäßig Zeiten, in denen sie sich erholen können.“

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FOTOS (2): BK Ralf Omsels (l.), Regina Schüren und Bernd Volkenannt vor dem Neubau an der Maria-Sohmann-Straße.
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Der gut 90 Quadratmet­er große Raum der Tagespfleg­e hat einen tollen Ausblick auf die niederrhei­nische Landschaft.

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