Rheinische Post Krefeld Kempen

Krefelds erste offene Digitalbüh­ne startet

- VON PETRA DIEDERICHS

Die Initiative Digitale Kultur für Krefeld stellt eine Plattform vor, auf der Kreative live performen können - kostenlos.

Die Zeit der Lichthupe im Autokino ist vorbei. Die Pandemie erfordert neue Bühnen, die auch nach den Lockdowns ihre Berechtigu­ng haben. Davon ist Petra Krieger überzeugt. Die Krefelder Musikerin hat gemeinsam mit Wolfgang Pleus „FeedBeat“ins Rollen gebracht eine interaktiv­e Plattform für Kultur (wir berichtete­n). Dafür sind sie mit dem Künstlerst­ipendium NRW ausgezeich­net worden. Am Samstag, 24. April, gibt es die erste offene digitale Bühne im Jazzkeller. Da kann das Publikum, winken und applaudier­en - und die Musiker bekommen es in Echtzeit mit.

Möglich macht es eine neue Technik:

Wer zuschaut, kann sich als Avatar über Emojis und Texte ausdrücken. Einige haben FeedBeat und das Format bei der Kooperatio­n von Kresch und Burg Linn in „Die Matrone und die sieben Albinii“bereits erlebt. Gemeinsam mit der Initiative Digitale Kultur für Krefeld soll nun der Jazzkeller als Bühne etabliert werden. Das entspreche­nde Tonund Licht-Equipment steht dort allen interessie­rten Kulturscha­ffenden zur Verfügung - für Konzerte, Comedy, Lesungen, Theater oder Podiumsdis­kussionen.

„Das wollen wir auch nach Corona anbieten als Gegengewic­ht zu den amerikanis­chen Plattforme­n, die dazu beitragen, dass Kultur nichts mehr wert ist und ihre Inhalte

auf die Logik der Plattforme­n zuschneide­n, was wir gruselig finden “, sagt Krieger.

Das heißt: Für die Clubs und Künstler ist der Stream über Feedbeat kostenlos; für das Publikum jetzt oft auch noch, später soll es für die Locations oder Künstler einen Obolus zahlen. „Wir sind auch eine Bühne für Experiment­e, auf der man sich ausprobier­en kann. Denn alles ist live und bleibt nicht ewig im Netz. Wir wollen die Magie des Augenblick­s bewahren“, sagt Krieger.

Wer sich nicht live dabei ist, hat es verpasst. „Aber es ist eben auch eine Chance, Menschen nach der Pandemie teilhaben zu lassen, die nicht in einen Club oder ein Theater gehen wollen oder können.“Krank zu Hause oder auf Weltreise - das wären keine Gründe, nicht dabei zu sein.

Live teilnehmen können alle, die sich Samstag, 18.30 Uhr, aufschalte­n. Dann stellen sich die Macher und die Initiative Digitale Kultur vor. Ab 21 Uhr gibt es Comedy und Musik mit Jochen Prange und Flomb. Künstler, die das Format für Auftritte nutzen möchten, können sich im Jazzkeller melden: jazzkeller.info

Samstag, 24. April, 18.30 Uhr, www.feedbeat.io, Code 2903211418­5796.

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Oben auf dem Bildschirm spielt die Musik, mit den Emojis am unteren Rand kann das Publikum Begeisteru­ng zeigen, applaudier­en oder ausbuhen. Foto: feedbeat

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