Rheinische Post Krefeld Kempen

Die Personalde­cke des KFC ist dünn

- VON THOMAS SCHULZE

Weil Tim Albutat, Adriano Grimaldi, Christian Kinsombi und Haktab Omar Traoré ausfallen, stehen den Uerdingern im vorentsche­idenden Abstiegska­mpf bei Türkgücü München nur noch 15 Spieler und zwei Torhüter zur Verfügung.

Die Szene werden die Spieler nicht so schnell vergessen: Bei einem Laufduell vertritt sich Tim Albutat, fällt und schreit laut auf. Dass sich der 28 Jahre alte Mittelfeld­spieler im Training schwer verletzt hat, ist jedem sofort klar. Die schlimmen Befürchtun­gen werden durch die Diagnose bestätigt: Riss des vorderen Kreuzbande­s, damit ist die Saison für ihn beendet. Interimstr­ainer Stefan Reisinger bricht das Training ab. „Der Schock war zu groß“, sag er. „Es war ein unglücklic­her Zwischenfa­ll kurz vor dem Ende des Trainings ohne gegnerisch­e Einwirkung.“

Tim Albutat wird dem KFC Uerdingen in den noch ausstehend­en sechs Begegnunge­n fehlen. Das ist bitter, denn der 28 Jahre alte Mittelfeld­spieler war beim enttäusche­nden Auftritt in Verl (0:3) noch derjenige, dem am ehesten das Prädikat der Drittligat­auglichkei­t attestiert werden konnte. Er zeigte aufsteigen­de Form und Präsenz, er fiel durch Einsatzfre­ude und unüberhörb­are Hinweise an seine Mitspieler auf. Dass er bei seinen 19 Einsätzen sieben Mal die gelbe Karte sah, untermauer­t die Eindrücke.

Aber nicht nur Albutat wird den Uerdingern am Samstag im Münchner Olympiasta­dion fehlen, wo sie bei Türkgücü zu Gast sind, sondern auch Adriano Grimaldi (Covid-19),Christian Kinsombi (Muskelfase­rriss) und Haktab Omar Traoré (gesperrt). „Jammern hilft nix“, sagt Reisinger. „Wir müssen jetzt enger zusammenrü­cken, den Bock umstoßen und sehen, dass wir wieder in die Erfolgsspu­r kommen.“

Wie soll das nur geschehen? Die blamable Vorstellun­g in Verl kam einem Offenbarun­gseid gleich. „Da haben wir den Matchplan nicht umgesetzt, taktische und individuel­le Fehler gemacht. Das hat mich auch ziemlich geärgert“, gesteht Reisinger.

„Ich war traurig und enttäuscht. Aber das haben wir am Montag aufgearbei­tet und abgehakt. Seit Dienstag dreht sich alles nur noch um das Spiel in München.“

Reisinger nimmt die Spieler in die Pflicht. „Wir können noch so viel trainieren“, sagt er. „Wir können vieles vorbereite­n, aber dann geht es aber um die letzten fünf oder zehn Prozent, die jeder dazu tun muss, um alles zu geben. Jeder muss sich fragen, ob er dazu bereit ist. Die muss jeder selbst einbringen.“

Es ist kein Geheimnis, dass Reisinger lieber mehr und intensiver trainiert, dass ihm die körperlich­e Fitness wichtig ist, dass er sie für die Basis im Kampf um den Klassenerh­alt hält. Deshalb hat er das Training umgestellt. Es wird intensiver gearbeitet, den Spielern mehr abverlangt. Dem einen oder anderen machte die Umstellung zu schaffen.

„Sie haben das gut angenommen“, sagt Reisinger, der mehr verlangt, für den das aber auch schon kein Thema mehr ist. „Wir haben nicht so viel Zeit, wir müssen am Samstag voll da sein.“Die Mannschaft fliegt am Freitag nach München, zurück geht es mit dem Bus.

Das ausgefalle­ne Spiel des KFC gegen Dynamo Dresden wird Samstag, 1. Mai, um 14 Uhr in Lotte ausgetrage­n.

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FOTO: BRAUER Tim Albutat, der hier vom Hallenser Braydon Manu gefoult wird, erlitt im Training ohne gegnerisch­e Einwirkung einen Kreuzbandr­iss.

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