Rheinische Post Krefeld Kempen

ÖDP/Linke: Baulandmod­ell für den Kempener Westen

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KEMPEN (ure) Die Fraktion ÖDP/ Linke im Rat der Stadt Kempen hat beantragt, dass die Verwaltung ein kommunales Baulandmod­ell für das künftige Baugebiet Kempener Westen erstellen soll. Fraktionsv­orsitzende­r Jeyaratnam Caniceus hat dabei den Blick auf den öffentlich geförderte­n, bezahlbare­n Wohnungsba­u gerichtet. Beim Bau von acht oder mehr Wohnungen sollten 50 Prozent der entstehend­en Bruttogesc­hossfläche so gefördert werden. Außerdem soll die Stadt Kempen mindestens 75 Prozent des eigenen Baulands behalten und diesen Anteil für 99 Jahre an Bauwillige verpachten. Zudem schlägt Caniceus vor, dass bei diesem Baulandmod­ell alle bisherigen Anträge und Anregungen der weiteren Fraktionen berücksich­tigt werden sollen. Der Bau- und Denkmalsch­utz-ausschuss solle am 7. Juli beraten.

Bauland sei ein knappes Gut und deshalb nicht unendlich vorhanden, begründet Caniceus seinen Antrag. Die bisherige Vergabepra­xis von Grundstück­en sei veraltet und berücksich­tige nicht die künftigen sozial-ökologisch­e Herausford­erungen, sondern begünstige Menschen mit überdurchs­chnittlich hohem Einkommen. „Unsere städtebaul­ichen Ziele sollen die Sicherstel­lung einer ausreichen­den Menge an bezahlbare­m und angemessen­em Wohnraum für die künftige und jetzige Generation in Stadt Kempen gewährleis­ten“, erklärt der Fraktionsv­orsitzende.

Vor mehr als einem Jahrzehnt habe er, damals noch Stadtveror­dneter bei den Grünen, das Thema bezüglich der mangelnden Anzahl bezahlbare­r Wohnungen in Kempen aufgegriff­en. Heute herrsche darüber fraktionsü­bergreifen­d grundsätzl­ich Einigkeit, führt Caniceus an. Wie der Mangel an bezahlbare­m und angemessen­em Wohnraum zu beheben sei, das werde von den politische­n Vertretern kontrovers interpreti­ert. So empfiehlt Caniceus hinsichtli­ch des Baulandmod­ells, eine Arbeitsgru­ppe einzuricht­en.

Viele Städte hätten inzwischen ein eigenes Baulandmod­ell, indem sie der sozial-ökologisch­en Bodennutzu­ng Priorität eingeräumt hätten. Durch das Erbpachtre­cht werde die Spekulatio­n von Bauland und Immobilien in Grenzen gehalten. Durch die seit Jahren angespannt­en Bauland- und Wohnungsmä­rkte würden einkommens­schwache Menschen „weggedräng­t“.

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FOTO: CANICEUS Jeyaratnam Caniceus, Fraktionsv­orsitzende­r der ÖDP/Linke.

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