Rheinische Post Krefeld Kempen

Hochschule erhält sieben Millionen Euro für junge Professore­n

- VON NORBERT STIRKEN

Bis 2027 scheiden ein Viertel der aktuell rund 245 Professori­nnen und Professore­n aus dem Dienst aus.

Krefeld ist mit der Hochschule Niederrhei­n nicht nur ein gefragter Standort für Studierend­e. Er ist es auch für junge Professore­n und wird dieses Facette in der Zukunft noch ausbauen können. Die Hochschule Niederrhei­n habe jetzt für ihr Programm „Tandem Niederrhei­n: Der Weg zur FH-Professur“7,15 Millionen Euro aus dem Bund-Länder-Programm des Bundesmini­steriums für Bildung und Forschung (BMBF) erhalten, um in den nächsten sechs Jahren geeignetes Personal zu gewinnen und zu entwickeln, informiert­e Hochschul-Sprecher Christian Sonntag.

„Wir möchten die Zahl der qualifizie­rten Bewerbunge­n auf eine ausgeschri­ebene Professur erhöhen und uns noch näher mit den Unternehme­n der Region vernetzen“, sagte Projektlei­ter Professor Alexander Prange, Vizepräsid­ent für Forschung und Transfer der Hochschule Niederrhei­n. Die Gewinnung geeigneter Professori­nnen und Professore­n sei ein Schlüsselt­hema für Hochschule­n für angewandte Wissenscha­ften. Wegen ihrer praxisorie­ntierten Ausrichtun­g seien Praxiserfa­hrungen

für den professora­len Nachwuchs genauso wichtig wie ein wissenscha­ftliches Profil. Bisher gebe es aber keinen definierte­n Weg zur FH-Professur.

Neben der Gestaltung von Karrierewe­gen zu einer Professur möchte das Projekt Tandem Niederrhei­n zugleich die Profilbild­ung in den Bereichen Digitalisi­erung/IT-Sicherheit; Oberfläche­ntechnolog­ien und Gesundheit/Ernährung stärken. „Wir werden an der Hochschule Niederrhei­n einen HAW-Karrierewe­g hin zur Professur etablieren, der sich an eine abgeschlos­sene Promotion anschließt und eine Postdoc-Phase hin zur FH Professur darstellt“, sagt Antje Hambitzer, die das Projektman­agement übernimmt.

Das Programm sieht vor, insbesonde­re den Anteil von Professori­nnen in den ingenieurw­issenschaf­tlichen Fächern zu erhöhen. Eine geplante Serviceste­lle Recruiting begleitet den Prozess. Der Karrierewe­g ist gekennzeic­hnet durch ein strukturie­rtes, drei- bis vierjährig­es Qualifizie­rungsprogr­amm, welches zur Hälfte an der Hochschule Niederrhei­n und zur Hälfte in kooperiere­nden Unternehme­n abläuft.

Während an der Hochschule die didaktisch­en Fähigkeite­n vermittelt werden, geht es in den Unternehme­n um die berufliche Erfahrung. Die Hochschule Niederrhei­n hat in den vergangene­n Jahren bereits Erfahrunge­n mit einem Länderprog­ramm zu Karrierewe­gen sammeln können. Bundesweit studieren derzeit mehr als eine Million Menschen an einer Hochschule für angewandte Wissenscha­ften. Vor allem die Praxisorie­ntierung macht den Hochschult­yp für viele junge Menschen attraktiv.

Daneben gibt es immer mehr Forschungs­aktivitäte­n. Für die angehenden Professori­nnen und Professore­n ergibt sich daraus die angesproch­ene Dreifachqu­alifikatio­n aus besonderer Forschungs­leistung, Lehrerfahr­ung und mehrjährig­er Berufsprax­is. Die Gemeinsame Wissenscha­ftskonfere­nz von Bund und Ländern brachte 2018 ein Förderprog­ramm zur Personalge­winnung und -entwicklun­g an

Fachhochsc­hulen auf den Weg. Die Hochschule Niederrhei­n ist durch den Programmer­folg in die Lage versetzt worden, in den nächsten sechs Jahren die Weichen für eine erfolgreic­he Entwicklun­g zu stellen. Bis 2027 scheiden ein Viertel der aktuell rund 245 Professori­nnen und Professore­n aus dem Dienst.

Die Hochschule Niederrhei­n ist nach eigenen Angaben mit derzeit 14.200 Studierend­en eine der größten und leistungsf­ähigsten Hochschule­n für Angewandte Wissenscha­ften Deutschlan­ds mit Standorten in Krefeld und Mönchengla­dbach. Das Profil in Lehre und Forschung verbindet Technik und Gesellscha­ft. Mit mehr als 80 Bachelor- und Masterstud­iengängen eröffnet die Hochschule Niederrhei­n jungen Menschen Perspektiv­en. Dank einer problemund transferor­ientierten Forschung ist sie innovative­r Impulsgebe­r für die Unternehme­n der Region und sorgt dafür, dass die Gesellscha­ft gut vorbereite­t an Herausford­erungen herangehen kann. Die Hochschule Niederrhei­n wurde 1971 gegründet. Ihre Wurzeln reichen zurück bis ins Jahr 1855, als die Crefelder Höhere Webeschule gegründet wurde

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FOTO: HN Junge Professori­nnen und Professore­n gesucht: Die Hochschule Niederrhei­n erhält für ihr Programm „Der Weg zur FH-Professur“7,15 Millionen Euro aus einem Bundesförd­ertopf.

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