Rheinische Post Krefeld Kempen
Der Weg ist steinig, aber nicht sehr weit
Der KFC Uerdingen hat es nicht geschafft, im Nachholspiel gegen Dynamo Dresden zu punkten und damit den Abstiegsplatz 17 zu verlassen. Das ist allerdings weder eine Überraschung, noch von entscheidender Bedeutung. Dynamo Dresden war kein Gradmesser, die Sachsen waren zu stark. Aber der Mannschaft von Teamchef Stefan Reisinger bleiben noch vier Begegnungen, in denen sie auf Gegner trifft, die sich in etwa auf Augenhöhe befinden. Da müssen die Spieler ihre Drittligatauglichkeit nachweisen und sich qualifizieren.
Ist das möglich? Wie sind die Chancen? Es ist durchaus möglich, sogar noch aus eigener Kraft, denn der KFC liegt nur einen Punkt hinter dem SV Meppen und nur zwei Zähler hinter dem 1. FC Kaiserslautern, wo die Blau-Roten am kommenden Samstag zu Gast sind. Die Chance ist da, wenn sie nur mutig ergriffen wird.
Dazu muss der KFC allerdings nicht nur all die unangenehmen Geschehnisse der zurückliegenden Monate hinter sich lassen, die sowieso nicht mehr zählen, sondern sich auch von dem Albtraum Heimspiel befreien. Die Uerdinger können sich schwerlich darauf verlassen, die beiden Auswärtsspiele zu gewinnen und dass die sechs Punkte ausreichen.
In den zurückliegenden Wochen wurde der KFC umstrukturiert – dank der Hilfe des Insolvenzverwalters Claus-Peter Kruth und dem neuen Investor Roman Gevorkyan. Seitdem läuft vieles reibungslos: Spieler, Angestellte und Lieferanten bekommen pünktlich ihr Geld.
Am Freitag findet im Amtsgericht die Gläubigerversammlung statt. Es ist der nächste entscheidende Schritt auf dem Weg aus der Insolvenz hin zu einem gesunden Unternehmen. Es wäre fatal, wenn ausgerechnet in der Situation der folgenschwere Abstieg nicht verhindert würde.
Gläubigerversammlung, vier Spiele, in denen gepunktet werden muss, Erfüllung der Bedingungen für den Erhalt der Lizenz – der Weg ist steinig, aber nicht weit. Die Spieler müssen ihren Beitrag dazu leisten – aber nicht nur für den KFC, sondern auch für sich.