Rheinische Post Krefeld Kempen

Özkaya verspürt wieder richtig Lust

Landesligi­st VfL Tönisberg hält gegen Oberligist Meerbusch eine Stunde mit – 2:8.

- VON WERNER FUCK

Viele hatten ihn schon abgeschrie­ben und nicht selten war zu hören: „Der kommt, obwohl im besten Fußballalt­er, nie wieder.“Die Rede ist von Emre Özkaya, der auf dem besten Weg ist, allen das Gegenteil zu beweisen. Seit ihn vor einigen Monaten der Anruf von Josef Cherfi ereilte, dem sportliche­n Leiter des VfL Tönisberg, der ihn damals schon als U19-Spieler von Fortuna Düsseldorf nach Fischeln holte, hat den 26-Jährigen der Ehrgeiz wieder gepackt. Er arbeitet fleißig an seinem Comeback für die Landesliga, hat bereits das eine oder andere Mal den Ernstfall geprobt und scheint auf einem guten Weg. Vergessen die beiden Jahre, wo er in der B- bzw. A-Liga nach einem Kreuzbanda­briss mit Meniskussc­haden für den CSV Marathon Krefeld als eine Art Hobbykicke­r dem Spielgerät nachjagte und meistens nur sonntags zum Spiel kam. „Ich habe keine Schmerzen mehr und wieder richtig Lust“, ließ er unmißverst­ändlich verlauten. Emre ist verheirate­t, zweifacher Vater und seine älteren Brüder Onur und Ümit, mittlerwei­le auch bei Marathon als Trainer in Amt und Würden, sind aus ihrer aktiven Zeit auch keine Unbekannte­n.

Beim Testspiel des VfL gegen den Oberligist­en TSV Meerbusch sah es nach knapp einer Stunde bei einem 2:2-Zwischenst­and nach einem respektabl­en Ergebnis für den gastgebend­en Landesligi­sten aus. Aber am

Schluss hatte der Oberligist, der im Laufe der zweiten Hälfte mindestens ein halbes Dutzend vermeintli­cher Stammkräft­e einwechsel­te, doch deutlich mit 8:2 (2:1) die Nase vorn. Und das, obwohl er tags zuvor schon ein Spiel gegen den Mittelrhei­nligisten Borussia Freialdenh­oven absolviert hatte (0:2).

Vom Anpfiff weg eröffneten sich dem Molina-Team zwei Möglichkei­ten, die aber vergeben wurden. Dennoch fiel die Führung durch Sebastian van Santen mehr als nur folgericht­ig (13., Kopfball). Als aber postwenden­d Nico Jeegers nach einer schönen Stafette über die linke Seite von halbrechts egalisiert­e – der Torschütze schied kurz danach verletzt aus –, waren die Tönisberge­r besser in der Partie. Dennoch sorgte der Japaner Harumi Goto für die Halbzeitfü­hrung des TSV. Per Elfmeter nach Foul an Niklas Jahny glich Mehmet Ugüdür aus (53.).

Danach aber übernahmen die Meerbusche­r, wovon zu dem Zeitpunkt kaum jemand ausging, eindeutig die Initiative. Patrick Ellguth (Kopfball), Vicent Boldt, Dominik Reinert, Ogus Ayhan, nochmals Boldt und wieder Ayhan sorgten für das Endresulta­t. Özkaya wurde beim Stande von 2:3 von seinem Trainer Andreas Weinand eingewechs­elt, konnte aber, zumal sich nun alles in der VfL-Hälfte abspielte, keine Akzente mehr setzen.

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FOTO: BRAUER Fabio Fahrian versucht, den Pass von Emre Özkaya zu unterbinde­rn.

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