Rheinische Post Krefeld Kempen
Trotz Umbruch erneut ein großes Ziel
Die weibliche A-Jugend der Turnerschaft St. Tönis will sich im August wieder für die Handball-Bundesliga qualifizieren. Dann würde die Mannschaft von Trainer David von Essen wieder zu den 32 besten deutschen Teams gehören.
In den vergangenen Jahren hat die Turnerschaft St. Tönis hervorragende Arbeit im Jugendbereich geleistet. So qualifizierte sich die weibliche A-Jugend zuletzt erstmals für die Jugend-Bundesliga Handball ( JBLH), die weibliche B-Jugend spielte erneut um die Deutsche Meisterschaft und wurde in diesem Jahr vom Verband aufgrund der Erfolge vor so namhaften Vereinen wie den TV Aldekerk oder den TSV Bayer 04 Leverkusen nominiert. David von Essen, der nun komplett zur Turnerschaft St. Tönis gewechselt ist, will sich mit der weiblichen A-Jugend erneut für die Bundesliga qualifizieren, sucht aber noch junge Talente.
Im Oktober qualifizierte sich die Turnerschaft erstmals für die JBLH. Spiele bei der HSG Osnabrück, gegen die SG Hamburg-Nord sowie den Buxtehuder SV und beim VfL Oldenburg wurden absolviert. Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen schied das Team zwar nach der Vorrunde aus, aber es war ein unglaubliches Gefühl. „Das waren Erlebnisse, die sowohl den Mädels als auch dem Trainerteam nicht mehr zu nehmen sind. Alleine, dass wir uns für die höchste Spielklasse qualifizieren konnten, erfüllt mich voller Stolz“, sagt David von Essen. Das Heimspiel gegen den Buxtehuder SV, der dann als Dritter beim Final Four um die Deutsche Meisterschaft in Leipzig abschnitt, war ein absolutes Highlight. Es gab Begegnungen mit zahlreichen Spielerinnen, die bereits in der Handball-Bundesliga der Frauen Erfahrungen sammeln konnten oder die zum Aufgebot von Jugend- bzw. Junioren-Nationalmannschaften zählen.
Und auch für die Spielzeit 2021/22 will sich die weibliche A-Jugend erneut mit den besten Teams in Deutschland messen. Der Modus wurde allerdings geändert: der Jugendspielausschuss des Deutschen Handballbundes hat diesen auf den Weg gebracht. Der weibliche Nachwuchs wird in der JBLH mit 32 Teams starten, zudem wird ein DHB-Pokal
ausgespielt. In der abgelaufenen Saison spielte man ausnahmsweise mit 40 Teams, ab der neuen Spielzeit erhöht man die Regelstärke von 24 auf 32 Mannschaften.
Aus acht Vierergruppen der Vorrunde ziehen die jeweils besten beiden Teams in die Meisterrunde ein und erhalten das Startrecht für die Folgesaison der Bundesliga. Erneut die besten beiden der Vierergruppen bestreiten die Viertelfinalspiele. Für die Gruppendritten der Vorrunde gibt es ebenfalls einen DHB-Pokal, über den zwei Startplätze für die neue Saison vergeben werden. „Den neuen Modus halte ich persönlich für attraktiver, weil man mehr Spiele bestreiten kann. Aber erst einmal müssen wir uns im August für die JBLH qualifizieren“, sagt von Essen.
Aufgrund der Corona-Pandemie und der langen Pause des Trainingsund Spielbetriebes war es kaum möglich, neue Spielerinnen zu gewinnen. So steht David von Essen aktuell auch nur ein Neuzugang zur Verfügung. Rebekka Rücker rückt aus der eigenen B-Jugend hoch.
Allerdings stehen dem Coach gleich vier Spielerinnen nicht mehr zur Verfügung. Torhüterin Katarina Angenendt und Linksaußen Anna Bleckwedel haben ihre Jugendzeit
beendet und wechseln in die 1. Frauen-Mannschaft. Clara Ringmose beendete ihr Auslandsjahr und kehrte nach Dänemark zurück und Sophia Neumann absolviert in der neuen Saison ebenfalls ein Auslandsjahr.
David von Essen sucht vor allem noch weitere Feldspielerinnen, insbesondere auf den Außenpositionen und im Rückraum, die das Team der Turnerschaft St. Tönis verstärken können. Wer Interesse hat, kann sich per Mail an trainer-a1w@turnerschaft1861.de melden und ein unverbindliches Probetraining vereinbaren.