Rheinische Post Krefeld Kempen
Apfelblütenlauf für 3. Oktober geplant
Mit gut anderthalb Jahren Verspätung soll die sechste Auflage der Laufveranstaltung im Herbst stattfinden. Die Zahl der Teilnehmer wurde reduziert, ebenso wie das Rahmenprogramm. Bereits erfolgte Anmeldungen bleiben bestehen.
TÖNISVORST Der im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie ausgefallene Apfelblütenlauf soll nun am 3. Oktober stattfinden. „Die Pandemie verläuft dynamisch, es kann immer was passieren“, sagt Beate Weiss aus dem gut zwölfköpfigen Organisationsteam, „aber wenn man gar nicht mehr anfängt zu planen, wird es nichts mehr.“Die bis zur Absage im Frühjahr 2020 eingegangenen Anmeldungen bleiben erhalten.
Der Lauf, der ursprünglich für den 18. April 2020 angemeldet war, wurde im ersten Lockdown zunächst verschoben und im Herbst dann für das vergangene Jahr ganz abgesagt. „Bei der Pressekonferenz im Januar waren wir noch guter Dinge, mit dem Lockdown war dann klar, dass es 2020 nichts mehr wird“, sagt Weiss. Zwar dauert die Pandemie immer noch an, aber es gibt einen entscheidenden Unterschied zur Situation vor einem Jahr: Schutzimpfungen.
Der jetzige Termin im Herbst sei geplant „nach Impf-Fortschritten“, erläutert Weiss. Vermutlich werde Ende September eine Impfquote von 70 bis 80 Prozent erreicht, dann sei die Gefahr der Ansteckung Anfang Oktober am geringsten, sagt Weiss und ist zuversichtlich: „In NRW sind wir mit den Impfungen ja relativ weit.“Und viel verlieren würde man schließlich nicht: „Notfalls verschieben wir den Termin noch mal“, sagt Weiss. Das letzte Wort für die Genehmigung der Veranstaltung habe die Stadt.
Die Teilnehmerzahl ist auf 1300 begrenzt. Rund 1000 Anmeldungen liegen noch aus dem vergangenen Jahr vor. Für die restlichen knapp 300 ist derzeit die Online-Anmeldung noch einmal kurz freigeschaltet (siehe Info-Kasten). Wer mitlaufen will, muss getestet, geimpft oder genesen sein. Weil die Teilnehmer ohnehin mit einem Laufchip ausgestattet sind, können die Veranstalter genau sehen, wer wie lange da war.
Die Strecken sind die gleichen wie immer: durch die Tönisvorster Apfelplantagen. Nur dann eben nicht inmitten blühender Apfelbäume, sondern vorbei an Äpfeln, sagt Weiss. Start und Ziel ist weiterhin beim Medikamentenhilfswerk Action Medeor an der St. Töniser Straße in Vorst. Zeitlich soll der Ablauf aber entzerrt werden, damit sich die Besucher verteilen. Der Halbmarathon startet vormittags, wenn alle unterwegs sind, kommen die Kinderläufe (Bambini, Kids und Junior). Dann folgt der Fünf-Kilometer-Lauf, und am Nachmittag fällt der Startschuss für den Zehn-Kilometer-Lauf.
Auch im Vorfeld setzen die Organisatoren darauf, zeitlich versetzt zu agieren. So sollen die angemeldeten Teilnehmer ihre Unterlagen an verschiedenen Tagen abholen können, damit nicht alle aufeinander treffen. Die Daten sollen noch bekannt gegeben werden; ebenso ob und wann Masken getragen werden müssen. „Wir werden uns flexibel an die Situation anpassen“, sagt Weiss.
Der Apfelblütenlauf ist längst ein Volksfest geworden. Dafür sorgte in den vergangenen Jahren auch das Rahmenprogramm mit Info-Ständen, Spielen und Aktionen für Kinder
sowie Live-Auftritten von Bands. Vieles davon wird corona-bedingt in diesem Jahr nicht möglich sein, etwa die musikalische Unterhaltung. Dafür soll es aber einige Stände geben und die Siegerehrung vor Ort. Die Führung durchs Programm übernimmt wieder Fernsehmoderator Dieter Könnes.
Die erste Tönisvorster Apfelkönigin Annica Schüller hatte den Apfelblütenlauf in ihrer Amtszeit einst ins Leben gerufen. In den fünf Jahren, in denen er ausgerichtet wurde, wuchs er stetig. 2015 waren es knapp 300 Teilnehmer, beim bislang letzten Lauf 2019 gingen 1750 Läufer an den Start – so viele wie nie zuvor. Fast 15.000 Euro kamen damals an Spendengeldern für das Tönisvorster Medikamentenhilfswerk Action Medeor zusammen; damit waren es insgesamt inzwischen knapp 50.000 Euro. Regelmäßig schicken die beiden weiterführenden Schulen in St. Tönis Laufgruppen auf die Strecke, dazu kommen Vereine sowie Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Tönisvorst, die in voller Montur mitlaufen.
Die Organisatoren hoffen, mit der Durchführung des Apfelblütenlaufs wieder einen Schritt zur Normalität schaffen zu können. Weiss: „Wenn es nicht klappt, sind wir halt im Frühjahr 2022 wieder da.“