Rheinische Post Krefeld Kempen
Er prägte die Sportstadt Krefeld: Verdienstkreuz für Dieter Hofmann
(vo) Zur Eröffnung gab es den berühmten Hummelflug, der die Hektik des Insekts so markant musikalisch einfängt: Dies, so sagte Laudatorin und Bürgermeisterin Gisela Klaer, sei ein schöner Vorgeschmack auf das Leben, das zu würdigen sei: „Diese Emsigkeit“passe sehr gut zu Dieter Hofmann, der am Donnerstag als scheidender Vorsitzender des Stadtsportbundes für sein Engagement mit dem „Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens“ausgezeichnet wurde. Klaer war in Vertretung des erkrankten Oberbürgermeisters Frank Meyer gekommen.
Emsigkeit: Hofmann hat die Sportstadt Krefeld geprägt. Man begegnet in der Stadt kaum einem sportlichen Ereignis, bei dem er nicht entscheidend die Finger mit im Spiel gehabt hat. Auch den Stadtsportbund hat er vom ehrenamtlichen Verein zum professionellen Interessenverband des Sports mit zehn hauptamtlichen Mitarbeitern ausgebaut. Er hat 1988 den Volkstriathlon und 2009 den Schul-Triathlon initiiert sowie 1990 die Triathlonabteilung im SC Bayer 05 Uerdingen gegründet – Krefeld ist heute deutschlandweit ein Begriff in der Triathlon-Szene. Hofmann hat den Hospizlauf erfunden, die Sportkommission und „Kultur trifft Sport“mit ins Leben gerufen sowie 2011 den Vorsitz vom Stadtsportbund übernommen. Klaer beschrieb Hofmann als tatkräftig mit der Fähigkeit zum Ausgleich: „Streit und Missgunst kann er nicht leiden.“
Hofmann, betonte die Bürgermeisterin, sei immer auch selbst Sportsmann gewesen; dass er 82 Jahre alt werde, sehe man ihm nicht an. Kein Wunder: 18 Marathonläufe, 50 Jahre Deutsches Sportabzeichen in Folge, Teilnahme am „Ironman“auf Hawaii, bis heute aktiv im Schwimmen, Wandern, Radfahren: Hofmann war nie nur Funktionär des Sports.
Hofmann selbst, der mit seiner Frau und seiner Tochter zur Ehrung erschienen war, dankte Familie, Freunden und Weggefährten; augenzwinkernd sagte er: „Ich weiß gar nicht, wie ich das alles gemacht habe.“Als Lebens- und Arbeitsprinzip nannte er die Formel: „Vorangehen, aber rechts und links gucken.“Ein weiteres Credo: Der Sport müsse „politkfähig“sein. Wichtig seien ihm die Bewegungskindergärten, Kinder sollten sich ab dem 3. Lebensjahr viel bewegen. Altersdemenz, betonte er mit Blick auf das andere Ende einer Lebenspanne, lasse sich bekämpfen: Man solle sich bewegen, die Birne sanieren (also geistig aktiv bleiben) und sich eine Aufgabe stellen, die man selbst als sinnvoll erachtet, egal was es sei. Er schloss unter Gelächter und Applaus mit einem anderen Lebensmotto: „Turne bis zur Urne!“