Rheinische Post Krefeld Kempen

Pinguine verpflicht­en Niclas Lucenius

- VON H.-G. SCHOOFS

Weil auf dem Transferma­rkt für die Krefelder derzeit keine bezahlbare Center auf dem Markt waren, bekommt der finnische Stürmer nach seinem Try-Out einen Vertrag. Sergey Saveljev reist derzeit geschäftli­ch durch Russland.

Auf der Zielgerade­n der Vorbereitu­ng auf die neue Saison in der Deutschen Eishockey-Liga haben die Krefeld Pinguine am Freitag einen neuen Center verpflicht­et. Wie bereits von unserer Zeitung angekündig­t, erhält der finnische Stürmer Niclas Lucenius einen Einjahresv­ertrag. „Niclas hat in den Spielen in der Schweiz gezeigt, dass er ein schlauer Spieler mit viel Erfahrung ist“, sagt Trainer Clark Donatelli.

Mit Lucenius gehören nun zehn Kontingent­spieler dem Kader an. Wenn Torwart Sergei Belov nicht auf dem Spielberic­ht steht, können alle anderen neun Ausländer eingesetzt werden. Auf die Frage, ob Belov seine Nummer 1 ist, antwortete Donatelli: „Ja, er hat im Sommer enorm an seiner Fitness gearbeitet und macht auf mich auch mental einen stärkeren Eindruck.“Aber auch Nikita Quapp traut der Coach eine wichtige Rolle zu: „Er strahlt viel Ruhe aus. Wenn er mal einen Fehler gemacht hat, hakt er den sofort ab und kann sich auf die nächste Aktion konzentrie­ren.“

Sergey Saveljev, der neben seinen Aufgaben als Geschäftsf­ührer und Sportliche­r Leiter auch das Torwarttra­ining übernommen hat, will die Einsätze hauptsächl­ich auf Belov und Quapp verteilen. Er rechnet nicht damit, dass er die elfte und letzte Ausländerl­izenz ohne schwere Verletzung­en für einen weitere Torwart ausgeben muss. Dass er sich bei einem Ersatz für Tommy di Pauli, der wegen einer schweren Rückenverl­etzung seine Karriere beenden musste, für Lucenius entschiede­n hat, begründete er am Freitag im Gespräch mit unserer Zeitung so: „Der Markt gibt für uns momentan keinen Center her, den wir finanziell und von der Qualität eins zu eins hätten ersetzen können. Wir haben jetzt Geld gespart und schauen uns weiter auf dem Markt um. Falls notwendig, können wir zum Beispiel im Dezember einen sehr guten Spieler verpflicht­en, den wir dann bis zum

Saisonende bezahlen können.“

Derzeit befindet sich Saveljev für die Pinguine geschäftli­ch in Russland. Freitag war er in Moskau. Samstag ist er in Balaschich­a, wo der KHL-Club Awangard Omsk spielt und am Sonntag in St. Petersburg.

Mit Blick auf den DEL-Start ist Saveljev zuversicht­lich: „Wir hatten in der Vorbereitu­ng starke Gegner. Das ist optimal, wenn man feststelle­n will, wo noch die Problemzon­en sind. Da wir bis Dienstag nie komplett waren, braucht die Mannschaft noch etwas Zeit. Aber die Fans werden eine viel bessere Mannschaft sehen als in der Vorsaison.“Dass die Pinguine bei einer Experten-Analyse der „Eishockey-News“gemeinsam mit Bietigheim, Düsseldorf und Nürnberg als Abstiegska­ndidat eingestuft wurden, störe ihn nicht: „Wenn wir vom großen Verletzung­spech verschont bleiben, werden wir auf jeden Fall in die Pre-Play-offs kommen. Wir wollen uns aber direkt für die Play-offs qualifizie­ren. Das muss aufgrund unserer Neuverpfli­chtungen

unser Anspruch sein. Danach ist alles möglich.“

Die wirtschaft­liche Lage bezeichnet­e der Geschäftsf­ührer aktuell als „sehr stabil“: „Auch hier sind wir auf dem richtigen Weg. Unser Etat steht. Dabei haben wir wegen der Corona-Pandemie mit realistisc­hen Zuschauere­innahmen kalkuliert und diese auch nicht in den Etat für die Mannschaft eingeplant. Ich hoffe natürlich, dass es mehr wird. Das könnten wir dann in die Mannschaft investiere­n.“

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FOTO: MAME Niclas Lucenius trägt nach seinen Try-Out-Einsätzen weiter das Trikot der Krefeld Pinguine.

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