Rheinische Post Krefeld Kempen
22-Jähriger will in den Bundestag
Der Student Eric Scheuerle aus Viersen ist zurzeit das jüngste Mitglied im Viersener Kreistag.
Wer ist der Kandidat? Eric Scheuerle wurde vor 22 Jahren in Stuttgart geboren, mit seiner Familie zog er als Dreijähriger nach Viersen – und blieb auch dort, als die Familie erneut umzog. „Viersen ist meine Heimat“, sagt Scheuerle. Er besuchte die Körner-Schule, machte das Abitur am Erasmus-von-RotterdamGymnasium, war dort Schülersprecher und Landes-Schülersprecher. Er studierte zunächst Sozialwissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, wechselte dann nach Duisburg, um ein Masterstudium in Sozioökonomie anzuhängen.
Seine Freizeit verbringt er gern mit seiner Partnerin, Freunden oder als Hockeyspieler beim Viersener
Tennis- und Hockeyclub.
Für den FDP-Abgeordneten Dietmar Brockes aus
Brüggen war Scheuerle im Landtag tätig. Was ihn als Beruf interessiert: „Politische Kommunikation.“
Was sind die wichtigsten politischen Stationen? „Ich bin in einem politischen Haushalt groß geworden“, sagt der FDP-Bundestagskandidat.
Seit Sommer 2013 engagiert er sich für die Nachwuchsorganisation Junge Liberale, machte auch Bundestagswahlkampf für Andreas Bist. Bei der Kommunalwahl 2020 wurde Scheuerle als jüngstes Mitglied in den Kreistag des Kreises Viersen gewählt.
Wofür steht der Kandidat politisch? „Man sollte es jedem Menschen ermöglichen, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion und Geschlecht, das Beste aus seinem Leben zum machen“, meint der 22-Jährige. Für ihn ist nicht die Herkunft des Menschen entscheidend, sondern die Pläne der Personen. Deshalb hält er die bestmögliche Bildung für unverzichtbar. Weitere zentrale Themen für ihn: Digitalisierung und Klimaschutz. „Wir haben ein funktionierendes Klimakonzept“, meint Scheuerle. Wer CO2 ausstoßen wolle, müsse Zertifikate erwerben, wer CO2 spare, müsse weniger Zertifikate kaufen und spare.
Was will Eric Scheuerle für den Kreis
Viersen erreichen? „Wir müssen die Rahmenebedingungen für ein wirtschaftliches Wachstum schaffen“, sagt Scheuerle. Dazu gehören für ihn Ausbildungsplätze, aber auch ein eigener Hochschulstandort, etwa der Hochschule Niederrhein. Auch Mobilität sei ein wichtiges Thema: „Die bisherigen Konzepte funktionieren nicht“, meint er. Sinnvoll sei eine Verknüpfung von Individualverkehr und Digitalisierung, nach dem Vorbild der SWK Krefeld, die Fahrgäste auf Buchung an virtuellen Haltestellen abholt.
Wie stehen Scheuerles Chancen? Scheuerle steht auf FDP-Listenplatz 35 und hat gute Chancen, in den Bundestag einzuziehen. 2017 blieb die FDP einstellig und über die Liste reichte der 21. Platz. Beste Chancen hätte Scheuerle, wenn die FDP ein zweistelliges Ergebnis erzielt. Aktuelle Umfragen sehen die Liberalen bei zwölf Prozent. busch