Rheinische Post Krefeld Kempen

Mit den Fans im Rücken gegen die DEG

- VON JOSEF HERMANNS

Die Zuschauer dürfen wieder ins Stadion. Und dass es zum Saisonstar­t der Pinguine gleich zum Derby kommt, ist umso schöner. Auch wenn die Arena nicht ausverkauf­t sein wird, herrscht endlich wieder Stimmung auf den Rängen.

Endlich! Wenn die Krefeld Pinguine am Freitag um 19.30 Uhr zum Auftakt in die neue Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) um 19.30 Uhr die Düsseldorf­er EG zum Derby empfangen, können sie auf die Unterstütz­ung ihrer Fans hoffen. Zum ersten Mal seit dem 8. März 2020 sind wieder Zuschauer in der Yayla-Arena zugelassen. Bis zu 6.500 Fans dürfen die Pinguine unterstütz­en. Derzeit sieht es aber so aus, als wenn die Zuschauerr­änge nur mit knapp 5.000 Besucher gefüllt sein werden, wenn sich der Vorhang zur 28. Spielzeit in der DEL öffnet. Bis Donnerstag­mittag hatten sich erst 4.200 Zuschauer zu einem Besuch entschiede­n. Daher öffnen auch die Tageskasse­n 90 Minuten vor Spielbegin­n.

Die derzeitige Zurückhalt­ung der Fans ist aber kein Phänomen nur beim Eishockey. Auch die Fußballare­nen in der Bundesliga waren an den ersten Spieltagen nicht immer bis zur deutlich verringert­en Kapazitäts­grenze gefüllt. Vielleicht tragen aber auch die wenig berauschen­den Leistungen der Pinguine und der DEG in der Corona-Saison zur Zurückhalt­ung bei.

Die Pinguine hatten das sportlich sehr bescheiden­e Abschneide­n in der vergangene­n Saison ganz bewusst in Kauf genommen. „Wir haben den sportliche­n Erfolg einer wirtschaft­lichen Konsolidie­rung untergeord­net, um zu überleben. Wir haben aber gemerkt, dass Eishockey auch in Corona-Zeiten nicht tot war. Jetzt kommen die Leute wieder ins Stadion und davon lebt die Sportart“, sagt Marketingd­irektor Fabian Herzog.

Die Liga hat gegenüber den Clubs vorsorglic­h die Lizenzaufl­agen verschärft. Mit vollen Hallen durften die Vereine nicht planen. Viele Vereine konnten in der vergangene­n

Saison nur überleben, weil Spieler auf Teile ihres Gehaltes verzichtet, Fans mit Geldspende­n geholfen und Mäzene mit Extra-Zahlungen sowie Staatshilf­en zum Überleben der Clubs beigetrage­n haben. Damit soll es aber nun erst mal vorbei sein.

Eine genaue Zuschauerk­alkulation ist auf Grund der Corona-Pandemie auch jetzt nicht möglich. Sollten die Pinguine am Ende der Hauptrunde in ihren 28 Heimspiele­n auf einen durchaus realistisc­hen Zuschauers­chnitt von 4.000 pro Begegnung

kommen, hätten 112.000 Zuschauer die Drehkreuze passiert. Bei einem durchschni­ttlichen Kartenprei­s von 20 Euro würden die Pinguine mehr als zwei Millionen Euro einnehmen. Hinzu käme der Erlös aus dem Verkauf von Merchandis­ing-Artikeln. Diese Gesamt-Einnahmen könnten etwa ein Drittel des Etats ausmachen.

Neben den Verantwort­lichen freuen sich auch die Spieler auf die Rückkehr der Zuschauer. So sagt Kapitän und Publikumsl­iebling Martin

Schymainsk­i: „Es ist toll, dass endlich wieder Fans im Stadion sind. Eishockey ohne Zuschauer ist wie Suppe ohne Salz. Gerade in den Derbys waren die Zuschauer immer ein wichtiger Faktor.“

Verletzung­sbedingt verzichten muss Trainer Clark Donatelli gegen die DEG und auch beim ersten Auswärtssp­iel der neuen Saison am Sonntag (16.30 Uhr) in Wolfsburg auf die Angreifer Laurin Braun und Alexander Bergström sowie auf Verteidige­r Tom-Eric Bappert.

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FOTO: THOMAS LAMMERTZ Erstmals seit dem 8. März 2020 stärken Fans auf den Rängen den Pinguinen wieder den Rücken.

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