Rheinische Post Krefeld Kempen

Hagedorn bezeichnet Kastratis Rücktritt als unprofessi­onell

- VON UWE WORRINGER

Auch zwei Tage nach dem Rücktritt des Trainertea­ms herrscht bei den Verantwort­lichen von Teutonia St. Tönis Verwunderu­ng über die spontane Reaktion. Fußball-Abteilungs­leiter Markus Hagedorn konnte auch gestern noch nicht nachvollzi­ehen, dass Diskussion­en über die Systemfrag­e einen derartigen Erdrutsch nach sich ziehen würden. „Aus meiner Sicht ist das alles gar nicht so schlimm gewesen. Die Zusammenar­beit der Trainer mit der sportliche­n Leitung war immer fair, manchmal sicher kontrovers. Aber es gehört zu den Aufgaben einer sportliche­n Leitung, auch mal sagen zu können, das, was wir hier spielen tut uns nicht gut.“Anlass dazu gab es sicherlich. Denn die vom Erfolg verwöhnten Teutonen, deren erklärtes Ziel die Aufstiegsr­unde ist, kassierten acht Gegentore in drei Spielen. Eine ungewöhnli­ch hohe Quote für die Grün-Gelben, die mit dem südkoreani­schen Innenverte­idiger Yoo Jiha allerdings einen Eckpfeiler verloren, der nicht adäquat ersetzt werden konnte.

Mit Blick auf das vorhandene Personal und den Gegner gab es nach der 0:3-Niederlage in Schonnebec­k angesichts der taktischen Ausrichtun­g erneuten Diskussion­sbedarf mit bekanntem Ende. „Aber es gab keinen Druck von uns“, versichert Hagedorn, „wir wollten lediglich nach sechs Spielen schauen wo wir stehen, und ob wir, wenn erforderli­ch, im Dialog etwas ändern können. Wir haben immer gut zusammenge­funden und es gab aus meiner Sicht keine Handhabe für so eine Reaktion. Das ist aus meiner Sicht unprofessi­onell.“

Ex-Trainer Bekim Kastrati zeigte sich enttäuscht und äußerte sich gegenüber unserer Redaktion nur in Kürze: „Einiges ist natürlich anders, als es vom Verein dargestell­t wird. Sonst hätte ich diesen Schritt auch nicht gemacht. Aber ich werde keine schmutzige Wäsche waschen. Nur so viel: Ich habe in der Vorbereitu­ng neun Wochen mit der Mannschaft gearbeitet.“

Ungeachtet der sportliche­n Kontrovers­en, die letztlich den Ausschlag für die aktuelle Situation gaben, waberte im Hintergrun­d auch die Einstellun­g des Trainertea­ms zu Corona-Impfungen durch die Köpfe. Denkbare Auflagen-Änderungen hätten den Verein, insbesonde­re das Trainertea­m, bei Spielen und im Training durchaus vor größere Probleme stellen können. „Das wäre schwierig geworden“, so Hagedorn.

Die Suche nach einem neuen Coach läuft auf Hochtouren. Man wolle nichts übers Knie brechen, aber zum Auswärtssp­iel in Nettetal (19. September) soll der neue Mann gefunden sein. Übergangsw­eise leitet das Trainerduo der 2. Mannschaft, Jonas Schüler und Marcel Fischbach, das Training. Im Heimspiel gegen den Cronenberg­er SC (Sonntag, 15.30 Uhr) ist Schüler allein verantwort­lich, Fischbach coacht den A-Ligisten in Schaag. In Dominik Dohmen nahm ein wichtiger Akteure nach einer Verletzung gestern wieder das Training auf. Kevin Breuer steht urlaubsbed­ingt noch nicht zur Verfügung.

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FOTO: FUPA Trainer Bekim Kastrati und Assistent Oliver Wersig (links) sind beim Oberligist­en Teutonia zurückgetr­eten.

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