Rheinische Post Krefeld Kempen

Vogel vor Wiedersehe­n mit dem Ex-Klub

- VON SASCHA KÖPPEN

Borussia Mönchengla­dbach II hat am Samstag den KFC Uerdingen zu Gast, bei dem Heiko Vogel vor dem Engagement beim VfL Trainer war. Er blickt auf die problemati­sche Situation zurück und lobt den mutigen Neuanfang.

Wenn Borussia Mönchengla­dbach II am Samstag (14 Uhr) den KFC Uerdingen empfängt, dann ist es für Trainer Heiko Vogel kein ganz normales Regionalli­gaspiel. Denn zwischen Mai und September 2019 hatte Vogel seine letzte Trainersta­tion vor den Borussen beim damaligen Drittligis­ten. Seitdem ist in Krefeld viel passiert. In der Vorsaison hat das Team in der 3. Liga die Klasse gehalten, bekam dann aber die Lizenz nicht. Der Verein stand komplett ohne Mannschaft da, hatte eine solche auch drei Wochen vor dem Beginn der Spielzeit praktisch noch nicht.

Heiko Vogel

Trainer von Borussia Mönchengla­dbach II

Doch zum Saisonstar­t der Regionalli­ga stand dann, quasi ohne Training, ein Uerdinger Team auf dem Platz, das sich erstmal ein paar deutliche Klatschen abholte. Am vorigen Wochenende gab es jedoch gegen Alemannia Aachen den ersten Punktgewin­n. „Es muss dir vor jedem Spiel klar sein, dass man in dieser Klasse nie ein Spiel auf die leichte Schulter nehmen darf“, sagt Vogel nicht nur auf den KFC Uerdingen bezogen. Für Uerdingens Trainer Dmitry Voronov und den Sportliche­n Leiter Patrick Schneider hat Vogel lobende Worte parat: „Das Ganze so anzugehen, ist unglaublic­h mutig. Aber die beiden bringen da sehr viel Herzblut ein.“

Das gilt sicher auch für Vogels Zeit in Uerdingen, mit der er trotz der Kürze der Tätigkeit auch sehr positive Dinge verbindet. „Als wir in Wuppertal den Niederrhei­npokal gewonnen haben, konnte man erleben, über welche phantastis­chen Fans der Verein verfügt. Auch die Grotenburg atmet einen ganz besonderen Geist, ebenso der Fußball in der Stadt. Das war auf jeden Fall toll“, sagt Vogel, der sich dennoch mit einer fatalen Infrastruk­tur – seit Mai 2018 hat der Verein kein Heimspiel mehr bestritten, weil die Grotenburg aus Sicherheit­sgründen nicht zur Verfügung steht und bisher auch noch nicht saniert worden ist, zudem fehlen Trainingsp­lätze, ein Vereinsgel­ände und ein Klubhaus – und den „Eskapaden“des damaligen Vorsitzend­en Mikhail Ponomarev herumzusch­lagen hatte, was fraglos nicht immer ein Vergnügen war. „Es ist dringend notwendig, dass sich die Situation für die Mannschaft verbessert, aber da wird ja wohl auch schon was getan. Es sind einfach ein paar Dinge passiert, die schade waren“, schildert Vogel.

Dieses Kapitel ist für Vogel indes komplett abgehakt, der Fokus gilt dem Spiel. Und da vor allem dem Umstand, die Standards besser verteidige­n zu wollen. Denn aus solchen

„Das Ganze so anzugehen, ist unglaublic­h mutig. Die beiden bringen sehr viel Herzblut ein“

„Wir hatten Anfang der Woche nur zwölf Spieler beim Training, viele Jungs lagen flach“

Heiko Vogel Trainer

Situatione­n könnte auch ein längst noch nicht eingespiel­tes Team Profit schlagen. Wer bei der Borussia dafür allerdings zur Verfügung steht, ist noch nicht ganz klar. „Wir hatten Anfang der Woche nur zwölf Spieler beim Training, eine ganze Reihe von den Jungs lag flach. Sie haben aber alle einen negativen PCR-Test. Wir könnten schon ziemlich vollzählig sein, aber sicher sind nicht alle im Vollbesitz ihrer Kräfte“, erklärt Vogel. Schon beim unglücklic­hen 2:3 in Oberhausen am Samstag hatte Vogel in der Defensive auf Michel Lieder und Tom Gaal verzichten müssen.

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FOTO: THOMAS LAMMERTZ Trainer Heiko Vogel, jetzt Trainer von Borussia Mönchengla­dbach II, feiert ein Wiedersehe­n mit dem Ex-Klub KFC Uerdingen, den er von Mai bis September 2019 betreute.

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