Rheinische Post Krefeld Kempen
Altmaier fordert Schritte gegen steigende Preise
BERLIN (dpa) Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) schaut mit Sorge auf Preissteigerungen unter anderem im Rohstoffbereich. Man müsse schauen, wo es möglich sei, „überbordende Entwicklungen“in einzelnen Bereichen abzufedern, sagte Altmaier am Mittwoch in Berlin. Er reagierte auch auf Aussagen von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der eine „Inflationsbremse“gefordert hatte. Altmaier sagte, er könne das, was Söder gesagt habe, sehr gut nachvollziehen. Er forderte Finanzminister Olaf Scholz (SPD) auf, sich mit dem Thema zu befassen.
Volkswirte und Institute halten die aktuell vergleichsweise hohe Inflation für vorübergehend und erklären dies mit Basiseffekten wie dem Ölpreis und der Mehrwertsteuer. Vor allem die Mehrwertsteuersenkung im zweiten Halbjahr 2020 und ein Preissturz bei Energie während der Corona-Krise hatten im vergangenen Jahren sehr niedrige Preise zur Folge. Im August kratzte die Inflationsrate in Deutschland mit 3,9 Prozent erstmals seit knapp 28 Jahren an der Vier-Prozent-Marke.
Die deutsche Wirtschaft sieht Altmaier in einer robusten Verfassung. Er bekräftigte seine Prognose, dass nach einem Einbruch im vergangenen Jahr das Bruttoinlandsprodukt 2021 um 3,5 Prozent und 2022 um 3,6 Prozent steigt. Die Bundesregierung hatte am Mittwoch die Coronahilfen noch einmal bis Jahresende verlängert, konkret die Überbrückungshilfe III Plus.