Rheinische Post Krefeld Kempen
Wunsch: Streetworker für Drogenabhängige in Fischeln
In der Bezirksvertretung Fischeln ging es auch um Stolperfallen und fehlende oder schlechte Radwege.
(bk) In einem Brandbrief hatten sich Fischelner Geschäftsleute an die Politik gewandt und von unhaltbaren Zuständen an der Kölner Straße gesprochen (wir berichteten). Dort halten sich in letzter Zeit vermehrt Drogenabhänge auf, die im Rahmen des Methadon-Programms von einem dort ansässigen Arzt betreut werden. Sylvia Hafels, Vorsitzende des Fischelner Werberings, beschrieb die Situation: „Diese Personen haben keine Scheu, vormittags, öffentlich vor unserem Geschäft die Hose zu öffnen, gegen den Baumstumpf zu urinieren und andere Personen unflätig zu beschimpfen.“
Bezirksvorsteherin Doris Nottebohm (SPD) spricht von „unschönen Szenen“. In der Sitzung sei von allen Parteien Handlungsbedarf festgestellt worden. „Wir brauchen Gespräche auf Stadtebene, schließlich sind auch andere Stadtteile betroffen. Dabei wäre es wichtig, dass alle Seiten im Boot sind, also beispielsweise auch die Caritas. Wir würden uns für Fischeln einen Streetworker wünschen, der die Menschen berät und Hilfe anbietet. Nur mit Polizei und Ordnungsdienst vorzugehen, ist der falsche Weg“, sagt Nottebohm und verweist darauf, dass generell jeder sich im öffentlichen Raum aufhalten dürfe, solange er nichts verschmutze, beschädige oder andere belästige.
Ein leidiges Thema in Fischeln sind fehlende barrierefreie Fußwege. Besonders am Rathausgarten vorbei Richtung Wochenmarkt gebe es immer wieder kleine Unfälle, berichtet die Bezirksvorsteherin, weil vor allem Senioren über vorstehende Steine stolpern oder die Rollatorräder daran hängen bleiben. „Ich weiß nicht, wie oft wir die Behebung der Schäden schon beantragt haben, passiert ist bisher nichts“, ärgert sich die Bezirksvorsteherin. Auch an der Kölner Straße sei der Gehweg eine Stolperfalle. „Wir haben ein Seniorenheim im Ort. Schon deswegen sollte Barrierefreiheit in allen Bereichen groß geschrieben werden“, findet Nottebohm.
Jahrelange Diskussionen gibt es auch zum Thema Radwege. So sollte der Radweg am Strümper Weg schon längst gebaut sein. Aufgrund von fehlenden Gutachten ist bisher nichts geschehen. Auch der Radweg an der Hafelsstraße ist weiter ein Ärgernis. Auf der Prioritätenliste der Stadt, in der die kommenden Maßnahmen aufgeführt sind, fehlen beide Wege. Nottebohm: „Das ist nicht nachvollziehbar.“
Das Starkregen-Ereignis wird Thema der kommenden Sitzung sein. Dann wird Andreas Horster vom Kommunalbetrieb berichten.