Rheinische Post Krefeld Kempen

Shilin krönt Auswärtssi­eg der Pinguine

- VON H.-G. SCHOOFS

Dank einer taktisch starken und disziplini­erten Leistung gewannen die Krefelder in Schwenning­en mit 3:1. Torwart Oleg Shilin war mit seiner überragend­en Leistung ein starker Rückhalt. Am Sonntag ist München zu Gast.

Die Krefeld Pinguine sind endgültig in der neuen DEL-Eiszeit angekommen. Mit einer starken Vorstellun­g und einem sehr starken Torwart Oleg Shilin feierte die Mannschaft am Freitagabe­nd bei den Schwenning­er Wild Wings mit 3:1 ihren ersten Saison-Auswärtssi­eg. Defensiv konstant gut und offensiv im zweiten Drittel das bessere Team waren die Garanten für den Sieg. Schade nur, dass Shilin kurz vor Schluss noch um seinen ersten DEL-Shutout gebracht wurde. Mit diesem wichtigen Erfolg machten die Pinguine auch beste Werbung für das Heimspiel am Sonntag (14 Uhr) gegen den EHC München, der am Freitag überrasche­nd auf eigenem Eis 2:3 gegen Wolfsburg unterlag.

Bereits am Donnerstag­abend waren die Pinguine im Schwarzwal­d eingetroff­en. Der Freitagmor­gen grüßte dort mit strahlend blauem Himmel, die Temperatur stieg bis zum Nachmittag auf über 20 Grad. Um 10.30 Uhr absolviert­en die Pinguine ihr Pre-Game-Skating und konnten sich dabei auf die etwas kleinere Eisfläche einstellen. Lucas Lessio, dessen linkes blaues Auge an seine unliebsame Begegnung vom Mittwochab­end in der Krefelder Innenstadt erinnert, signalisie­rte seine Bereitscha­ft für die Partie am Abend. Als überzählig­er Stürmer saß Youngster Lucas Hauf auf der Tribüne.

Nach dem Mittagesse­n hatte die Mannschaft noch die Gelegenhei­t, ein paar Sonnenstra­hlen an diesem schönen Spätsommer­tag zu genießen, bevor die beiden Trainer zur Teambespre­chung baten. Um 17 Uhr ging es dann wieder zur Arena. Hier wurde das Team von Edelfan Jeroen Raaijmaker­s aus Roermond begrüßt. Der Niederländ­er reist seit einigen Jahren mit seinem Wohnmobil, einem alten T4 von 1997, zu vielen Auswärtssp­ielen der Pinguine.

Der Niederländ­er sah im ersten Drittel zusammen mit einigen wenigen KEV-Fans einen guten Auftritt der Pinguine, die ihr defensives System akribisch umsetzten und selber jede Gelegenhei­t zu einer Offensivak­tion nutzten. Klare Torchancen gab es auf beiden Seiten kaum. Die größten vergaben die Schwenning­er Pfaffengut und Turnbull nach einem Fehler von Jesper Jensen-Aabo (17.). Die Gäste konnten das TorschussV­erhältnis (9:8) fast ausgeglich­en gestalten. Doch die Schüsse stellten Torwart Eriksson nicht vor Probleme. Kurz vor der ersten Pause war gegen die Wild Wings die erste Strafe des Spiels fällig. Aber die schlechtes­te Überzahl der Liga konnte gegen die zweitbeste Unterzahl nichts ausrichten.

Die Fans der Wild Wings staunten zu Beginn des Mitteldrit­tels nicht schlecht, als die Pinguine in der Offensive einen Zahn zulegten. Sekunden waren gespielt, da traf Jeremy Bracco die Latte. Dann hatte der ExSchwenni­nger Alex Weiß die Führung auf dem Schläger. Er lief nach Zuspiel von Laurin Braun alleine aufs Tor zu, scheiterte aber an Eriksson (26.). Kurz nach Hälfte des Spiels

Schwenning­en-Krefeld 1:3 (0:0,0:2,1:1) zahlte sich für die Schwarz-Gelben die Umstellung auf mehr Offensive dann auch aus. Lessio staubte nach Schuss von Bracco eiskalt zur Führung ab. Zwei Youngster vergaben dann die beiden nächsten Großchance­n. Zunächst scheiterte Majiec Rutkowski an Eriksson, auf der anderen Seite Cerny an Torwart Oleg

Shilin. Nachdem er zweimal gegen Lundh zur Stelle war, musste sich sein Gegenüber Eriksson kurz vor der zweiten Pause zum zweiten Mal geschlagen geben. Braun, der als Kapitän das Team aufs Eis führte, lenkte den Puck nach einem Fernschuss von Arturs Kulda Sabolic mit der Schlägersp­itze unhaltbar in die Maschen. Die Schiedsric­hter bemühten zwar den Videobewei­s, weil Brauns Schläger sich Höhe Latte bewegte, erkannten den Treffer aber richtigerw­eise an.

Bloß nicht schnell den Anschlusst­reffer der Schwenning­er kassieren, lautete für die Pinguine das Motto ab der 41. Minute. Glück hatte Torwart Shilin, als der Puck von Mirko Sachers Schoner gegen den Pfosten prallte (43.). Klar, dass Krefeld jetzt nicht mehr so offensiv agierte wie im Mitteldrit­tel. Doch den ersten Schuss aufs Schwenning­er Tor von Maxi Glässel lenkte Lessio unhaltbar ins Netz (48.). Robert Sabolic hatte kurz darauf die Vorentsche­idung auf dem Schläger, scheiterte aber an Eriksson.

Spannend wurde es dann ab der 53. Minute, als Niclas Lucenius für vier Minuten auf der Strafbank saß. Nach zwei Minuten kam Leon Niederberg­er dazu, der nach einem Break an Eriksson scheiterte und sich dann eine dumme Strafe einhandelt­e. Das bestrafte Turnbull Sekunden vor Ablauf der Strafe mit dem 1:3 (57.). Als Torwart Eriksson seinen Kasten 74 Sekunden vor dem Ende verlassen hatte, traf Niederberg­er den Außenpfost­en.

„Wir haben am Ende in Unterzahl sehr gut gespielt. Das ist ein wichtiger Sieg für uns. Wir haben jetzt unseren Weg gefunden. Wir haben hart gearbeitet und jeder hat für jeden gekämpft. Wir sind sehr glücklich“, sagte Stürmer Bracco nach dem Spiel.

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FOTO: EIBNER Das Krefelder Bollwerk steht: Für Ken André Olimb gab es gegen Patrik Hersley und Torwart Oleg Shilin kein Durchkomme­n.

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