Rheinische Post Krefeld Kempen
E-Learning bringt Spaß in ernste Sachthemen
Digitale Weiterbildungsangebote haben sich als sehr gute Alternativen zu etablierten Lernformen herausgestellt. Insbesondere Erklärfilme oder auch Podcasts werden künftig eine zentrale Bedeutung in Unternehmen haben.
Die Digitalisierung greift in mittlerweile sämtliche Lebensbereiche ein, und gerade die Covid-19-Pandemie hat den Trend beschleunigt, unter anderem im Bildungsbereich. Durch die flächendeckende Schließung von Schulen, Universitäten und anderen Einrichtungen der Aus- und Weiterbildung mussten Strukturen schleunigst digitalisiert werden, um Unterricht weiter anbieten zu können. Dabei hat sich gezeigt, dass E-Learning eine sehr gute Alternative zu etablierten Lernformen ist und wird daher in der Zukunft eine große Rolle spielen.
Das hat die Bundesregierung auch erkannt und unterstützt die Initiative Digitale Bildung. Damit werden Lernen, Unterrichten, Lehren und Ausbilden über den gesamten Bildungsweg hinweg verbessert, damit sich alle Generationen souverän in der digitalen Welt bewegen können. Unter anderem geht es um die Förderung des „Digitalen Bildungsraums“. Lernende und Lehrende aus allen Bildungsbereichen sollen die vielfältige Welt digitaler Bildungsangebote einfach nutzen können. „Da digitales Lernen nur in der Verbindung von Ausstattung, Konzept und
Qualifizierung gelingt, vernetzen wir die Vermittlung, den Erwerb und die Weiterentwicklung digitaler Kompetenzen in allen Bildungsbereichen und über alle Bildungsphasen in einem Digitalen Bildungsraum“, schreibt dazu das Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Die Bedeutung digitaler Lernangebote hat sich auch in Unternehmen etabliert.
Das zeigt eine Expertenumfrage von Statista.com zur zukünftigen Bedeutung von E-Learning-Anwendungen in deutschsprachigen Unternehmen: 90 Prozent der Befragten gaben an, dass Videos beziehungsweise Erklärfilme als Lernform künftig eine zentrale Bedeutung im Unternehmen haben werden. „Die Pandemie hat gezeigt, wie schnell sich Situationen von heute auf morgen ändern. Dazu gehört auch die sofortige, dezentrale Verfügbarkeit von Wissen im Unternehmen, die gerade in Zeiten von Homeoffice gewährleistet sein muss. All dies bietet E-Learning“, betont Uwe Röniger vom E-Learning-Anbieter MyBreev aus Viersen.
Das zeige sich auch im Bereich der verpflichtenden Weiterbildungen in Unternehmen. „Die Zahl der Pflichtschulungen
steigt jährlich, Prozessabläufe werden vorgegeben, Gesetze ändern sich und dazu gesellen sich immer wichtigere Themen wie Corporate Social Responsibility, DSGVO oder Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz, ganz zu schweigen von internen Schulungsthemen. Um diese Fülle an Inhalten adäquat, kostensparend, rechtssicher und benutzerfreundlich umzusetzen, kommt man an digitalen Lernmöglichkeiten nicht vorbei“, sagt Uwe Röniger. Er empfiehlt dabei eine abgestimmte Kombination aus vorgefertigten sowie individuell erstellten Inhalten, um das eigene Wissensmanagement im Unternehmen zu komplettieren.
Uwe Röniger E-Learning-Anbieter
Es sei wichtig, die spezifischen Bedürfnisse der Teilnehmer zu erfüllen. Besonders der private Medienkonsum durch die zahlreichen Mediatheken und Streaming-Dienste fördere natürlich die Erwartung an berufliche Weiterbildungsangebote, stellt Uwe Röniger heraus. Seine Erfahrung: „Der User erwartet Edutainment. Das heißt, Informationen müssen unterhaltsam und kompakt sein. Besonders erfolgreich sind Lernformate, die den User mit in die Handlung interaktiv integrieren und Wissen anhand von Fallbeispielen und eigenen Entscheidungen mit den entsprechenden Konsequenzen digital vermittelt wird.“Ein systemisches Vorgehen, wirklich alle abzuholen und eben keine Einmal-Aktionen zu starten, sei ein wesentlicher Schlüssel für eine interne Wissenskultur. Es seien durch die Digitalisierung noch nie so einfach und effizient gezielt Wissenspakete und -häppchen in die Köpfe der eigenen Leute und auch Spaß in ernstere Sachthemen zu bringen.
Das hängt auch mit der Entwicklung des E-Learnings zusammen. In den 1990er- und frühen 2000er-Jahren waren E-Learnings meist kaum mehr als automatisierte Powerpoint-Präsentationen. Das hat sich geändert. Mittlerweile bieten die fortgeschrittenen technologischen Möglichkeiten ansprechende und nutzerfreundliche Formate. Ein E-Learning kann inzwischen problemlos auf den Einzelnutzer zugeschnitten werden und beispielsweise hochauflösende Videos, Podcasts, „Gamification“-Abschnitte (also spielerisches Lernen), Interviews mit Experten, Quiz-Einheiten und zahlreiche weitere Elemente enthalten. So kann nicht nur komplexes Wissen vermittelt, sondern auch jeder Lerntyp in einem Unternehmen angesprochen werden.
„Der User erwartet Edutainment. Das heißt, Informationen müssen unterhaltsam und kompakt sein“