Rheinische Post Krefeld Kempen

Krefelds erstes Hundeschwi­mmen

- VON JENS VOSS

„Wir müssen bei unserem Becken die Filteranla­gen komplett austausche­n, und wir dachten, das zum Anlass zu nehmen, einen solchen Tag anzubieten“, berichtet SVK-Geschäftsf­ührerin Jennifer Plette,

Es ist eine Premiere für die Schwimmver­einigung Krefeld 72 und eine Premiere für Krefeld: Erstmals wird in der Stadt das Ende der Freibadsai­son dazu genutzt, einen Hundeschwi­mmtag anzubieten. „Wir müssen bei unserem Becken die Filteranla­gen komplett austausche­n, und wir dachten, das zum Anlass zu nehmen, einen solchen Tag anzubieten“, berichtet SVK-Geschäftsf­ührerin Jennifer Plette, „viele unserer Mitglieder haben auch einen Hund.“

Die SVK-Akteure sind durch einen TV-Bericht über ein Hundeschwi­mmen in Edinburgh auf die Idee gekommen. Tatsächlic­h ist diese Idee weit verbreitet, man kann fast von einer Bewegung sprechen: Unter dem Stichwort Hundeschwi­mmen findet man zahlreiche Angebote in Freibädern in Deutschlan­d, es gibt sogar eine eigene Internetse­ite mit einer App (hundimfrei­bad.de), in

„Ich wollte ihr den Spaß gönnen“

Corina Larbalette Besitzerin eines Broholmer-Weibchens ins Wasser, bislang aber in natürliche Gewässer mit sanft abfallende­m Ufer. Nun zögert das Weibchen an der Treppe, ist nervös, offensicht­lich irritiert von der Enstiegssi­tuation, obwohl der Tennisball im Wasser lockt. Es braucht etwas Überredung, bis die Hündin den ersten Sprung ins Wasser wagt, dann ist der Bann gebrochen.

Zu den Hunderasse­n, die Wasser mögen, gehören Neufundlän­der,

Schäferhun­d, Landseer oder der Spanische Wasserhund, einem sympathisc­hen Fellknubbe­l mit viel Familiensi­nn, der seinen Ursprung in den Sumpfregio­nen Andalusien­s hat und dort auch von Fischern gehalten wurde, denen die Hunde etwa beim Einholen der Netze geholfen haben sollen. Auch für die Jagd, etwa für das Apportiere­n von Geflügel, wurde er gerne eingesetzt.

Es gibt auch Hunde, die Wasser aus anatomisch­en Gründen nicht mögen. Der Mops zum Beispiel hat Probleme, mit seiner kurzen Schnauze oberhalb der Wasserlini­e zu bleiben und mit seinen kurzen Beinen im Wasser zu paddeln. „Damit es gelingt, müssen Möpse ihren Kopf sehr weit nach hinten biegen, was dazu führt, dass ihr Hinterteil nach unten sinkt“, schreibt etwa das Haustierpo­rtal „Wamiz“– dort wird sogar empfohlen, Möpse mit

Schwimmwes­te ins Wasser zu schicken.

Wie beim Mops soll auch beim Boxer die kurze Schnauze hinderlich beim Atmen im Wasser sein, Und über Dackel heißt es, sie seien, wegen der kurze Beinen keinen guten Schwimmer, bei ihnen drohe sogar die Gefahr des Ertrinkens, da sie sich schlecht aus tiefem Wasser herausbege­ben können.

Der Dackel Pit, den Petra Zilken mit zum Hundeschwi­mmen gebracht hat, hat das alles offenbar nicht gelesen. Er ist ganz gegen die Linie im Lehrbuch, zack, im Wasser auf der Jagd nach einem Ball und schafft es im zweiten Anlauf, sich auch an der Kante ohne Treppe aus dem Wasser zu hieven.

Am frühen Nachmittag wird es lebendig am Hundepool, ein munteres Treiben von Hund und Mensch. Wobei die Hunde ihre Artgenosse­n und die Spielzeuge im Wasser mindestens ebenso interessan­t finden wie das Wasser an sich.

Ob das Hundeschwi­mmen wiederholt wird, ist noch nicht klar. „Wir gucken erstmal“, sagt Geschäftsf­ührerin Plette. Den Hunden jedenfalls hat es gefallen.

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RP-FOTOS (2): THOMAS LAMMERTZ Um für Frauchen den Ball zu holen, scheut sich der brave Vierbeiner nicht, ins kalte Nass zu springen.
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Border Collie Benny fühlt sich im Wasser pudelwohl und schwimmt mit seinen Artgenosse­n um die Wette.

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