Auf der Suche nach einer Frau für den König

Ludwig XV. war im Alter von fünf Jahren König von Frankreich geworden. Durch den frühen Tod seines Vaters, des älteren Bruders und des Großvaters war er seinem Urgroßvater Ludwig XIV. 1715 auf den Thron gefolgt. Der Herzog von Orléans, ein Verwandter des Königs, übernahm die Regentschaft. 1723 erreichte Ludwig sein 13. Lebensjahr und wurde für volljährig erklärt. Es blieb die Befürchtung, dass er ohne Nachkommen sterben könnte. Sein Umfeld suchte deshalb schon früh nach einer geeigneten Heiratskandidatin. Man fand sie zunächst in Maria Anna Viktoria von Spanien, einer Tochter des spanischen Königs. Das Problem: Maria Anna war noch zu jung für die Heirat. Nach einer schweren Krankheit des Königs wollte der Herzog von Orléans nicht mehr länger warten und ließ trotz des bestehenden Eheversprechens nach einer neuen Braut suchen. Maria Leszczynska war die Tochter des ehemaligen Königs von Polen. Ihr Vater hatte den Thron an den sächsischen Herzog August den Starken verloren. Maria galt als hochadelig und dem französischen König ebenbürtig, gleichzeitig war aber ihre Familie ohne tatsächlichen Einfluss – eine perfekte Wahl für den Regenten, der seinen eigenen Einfluss nicht verlieren wollte. Am 5. September 1725 heirateten Ludwig XV. und Maria Leszczynska. Sie war acht Jahre älter als er, trotzdem soll die Ehe zu Beginn glücklich gewesen sein. Das Paar bekam zehn Kinder, von denen sieben das Erwachsenenalter erreichten. Nach einigen Jahren begann der König, Mätressen am Hof einzuführen. Die bekannteste war Madame de Pompadour (Foto). Maria wurde ins Abseits gedrängt, aber bis zu ihrem Tod 1768 respektiert.

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