Rheinische Post Krefeld Kempen

Fortuna bezahlt Niederlage teuer

Partie in Heidenheim verloren – und dann auch noch mehrere Verletzung­en.

- VON GIANNI COSTA UND BERND JOLITZ

HEIDENHEIM Daniel Thioune genehmigt sich immer mal wieder kleine Auszeiten. Nach Spielen seiner Mannschaft in der Zweiten Liga fährt er in der Regel immer direkt nach Osnabrück. Dort ist noch immer der Lebensmitt­elpunkt seiner Familie. Am vergangene­n Wochenende musste er sein Programm kurzfristi­g umdisponie­ren. Das hatte weniger mit den direkten sportliche­n Auswirkung­en der 1:2-Niederlage beim 1. FC Heidenheim zu tun. Vielmehr beendete gleich eine Reihe seiner Akteure den Arbeitstag mit zum Teil schweren Verletzung­en. In den kommenden Wochen wird Thioune daher immer wieder improvisie­ren müssen. Und so schaute er sich ein Spiel der Zweitvertr­etung des Vereins gegen den SV Lippstadt (3:1) an, um sich mögliche Alternativ­en anzusehen.

Unter anderem muss er Jordy de Wijs ersetzen, der sich noch vor der Pause eine Adduktoren­verletzung zuzog und den Weg für Christoph Klarer freimachen musste. Es folgten eine Oberschenk­elverletzu­ng von Daniel Ginczek sowie ein satter Schuss gegen den Kopf von Jorrit Hendrix, der zwar zunächst scheinbar ohne Folgen blieb. Einige Minuten später sank der 27-Jährige dann jedoch zu Boden, musste behandelt und ausgewechs­elt werden.

„Jorrit hat eine Gehirnersc­hütterung erlitten und musste ins Krankenhau­s gebracht werden“, berichtete Trainer Daniel Thioune hinterher. „Ihm geht es überhaupt nicht gut, er wurde schon ordentlich ausgeknock­t. Er wird über Nacht zur Beobachtun­g dortbleibe­n müssen.“Das war dann im Endeffekt allerdings doch nicht nötig: Der Niederländ­er durfte die Klinik noch am späten Abend wieder verlassen und übernachte­te im Hotel.

Mit Hendrix‘ Ausfall in der nächsten Partie gegen Hansa Rostock am

Samstag (20.30 Uhr, Arena) muss Fortuna dennoch rechnen, denn die DFL sieht nach jeder Gehirnersc­hütterung eine Zwangspaus­e vor, bis ein sogenannte­s BaselineSc­reening zweifelsfr­ei beweist, dass im Kopf alles wieder völlig normal funktionie­rt.

Und es kommt noch happiger, denn auch Andre Hoffmann und Rouwen Hennings bekamen in Heidenheim etwas ab, konnten das Auslaufen nicht mitmachen. Hoffmann hat sich eine leichtere muskuläre Verletzung im Oberschenk­el zugezogen und fällt zunächst aus, bei Hennings ist es noch unklar. Am schlimmste­n erwischte es aber Ginczek. Ein MRT ergab: Der Angreifer erlitt eine Sehnenverl­etzung im Oberschenk­el und wird damit für Wochen, womöglich Monate ausfallen.

„Wir sind maximal enttäuscht, wir haben teuer bezahlt“, lautete daher wahrlich nicht nur des Ergebnisse­s wegen das Fazit Thiounes nach der Partie – passend unterstütz­t von Flügelstür­mer Felix Klaus: „Das war ein rundum gebrauchte­r Abend.“Widersprec­hen wollte da niemand.

„Das war ein rundum gebrauchte­r Abend für uns.“Felix Klaus

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