Rheinische Post Krefeld Kempen

Leverkusen lässt Freiburg jubeln

Beim 2:3 gegen den neuen Tabellenfü­hrer verteilt Bayer 04 abermals Geschenke.

- VON SEBASTIAN BERGMANN UND THOMAS RADEMACHER

LEVERKUSEN Lukas Hradecky war bedient. Nach dem Schlusspfi­ff gegen den SC Freiburg schickte der Kapitän von Bayer Leverkusen seine Mitspieler in die Kurve zu den Fans. Der sonst so auskunftsf­reudige und dialogbere­ite Kapitän der Werkself verschwand hingegen sichtbar genervt in der Kabine. Wieder einmal hatte sein Team ein Reihe guter Möglichkei­ten vergeben und stand trotz spielerisc­her Überlegenh­eit am Ende mit leeren Händen da. Das 2:3 (1:0) gegen die Gäste aus dem Breisgau besiegelte die dritte Pleite im dritten Heimspiel der Saison.

„Zwei Standard-Tore und ein individuel­ler Fehler: Die Niederlage ist einfach zu erklären“, lautete das Fazit von Robert Andrich. Ganz Unrecht hatte der Mittelfeld­spieler der Leverkusen­er damit nicht. Bayer lag zur Pause dank eines Treffers von Kerem Demirbay (18.) verdient vorne, ruinierte sich den guten Auftritt aber gleich nach Wiederbegi­nn. Zunächst verteidigt­en die Gastgeber

einen Eckball schlecht und ließen Matthias Ginter zum Ausgleich einköpfen (48.). Dann leitete Verteidige­r Edmond Tapsoba mit einem verkorkste­n Rückpass das 1:2 durch Michael Gregoritsc­h ein (51.).

In der Folge berappelte sich die Werkself noch einmal und kam dank einer punktgenau­en Flanke des starken Debütanten Callum Hudson-Odoi auf Patrik Schick – der per Kopf vollendete – zum 2:2 (65.). Wenige Minuten darauf fiel allerdings die Entscheidu­ng: Nach einer Ecke verlor Bayer Ritsu Doan aus den Augen und der japanische Nationalst­ürmer grätschte den Ball zum Sieg über die Linie. Während die Rheinlände­r mit lediglich drei Zählern im Tabellenke­ller hängen, eroberte der SCF zum ersten Mal seit 2000 die Tabellensp­itze.

„Ich kann das Ergebnis richtig einordnen“, sagte Freiburgs Trainer Christian Streich, der angesichts des „glückliche­n Sieges“fast schon peinlich berührt war. Bayers Coach Gerardo Seoane wollte seiner Mannschaft derweil keine Vorwürfe machen. Der Schweizer sprach von einer „ärgerliche­n Niederlage. Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gezeigt, vor allem in der Verteidigu­ng.“

Ein Trainerwec­hsel steht laut den Verantwort­lichen beim Werksklub indes nicht zur Debatte – trotz des schwächste­n Saisonstar­ts seit 40 Jahren. „Natürlich hat er unsere volle Rückendeck­ung und das Vertrauen, keine Frage“, sagte Sportgesch­äftsführer Simon Rolfes. Am Mittwoch (21 Uhr) startet Leverkusen mit der Partie beim FC Brügge in die Champions-League-Gruppenpha­se.

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FOTO: DPA Freiburgs Matthias Ginter feiert sein Tor in Leverkusen.

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