Rheinische Post Krefeld Kempen

Im Pokal geht es zu Darmstadt 98

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Die erste Runde im DFB-Pokal brachte Borussia einen Fast-Rekord. Das 9:1 beim Fünftligis­ten SV Oberachern war der zweithöchs­te Sieg in diesem Wettbewerb in der Klubgeschi­chte. „Möglichst weit kommen“, ist wie immer das offizielle Ziel, Berlin, wo am 3. Juni 2023 das Endspiel ist, der Sehnsuchts­ort.

Es wäre eine echte Reminiszen­z, wenn die Gladbacher das Finale erreichen würden: Denn vor 50 Jahren holten Sie in einem der besten Endspiele dieses Wettbewerb­s den „Pott“durch das legendäre 2:1 gegen den 1. FC Köln mit der Selbsteinw­echslung Günter Netzers. Damals trafen sich die beiden Rivalen im nahen Düsseldorf, seit 1985 ist Berlin der ständige Finalort im Pokal. 1992 und 1995 war Gladbach dort, beim zweiten Besuch gelang der bislang letzte Titelgewin­n. Viermal – 2001, 2004, 2012 und 2017 – verpassten die Gladbacher seitdem die nächste Berlin-Reise durch ein Halbfinal-Aus.

Am frühen Sonntagabe­nd haben die Gladbacher erfahren, gegen wen sie die zweite von bestenfall­s sechs Etappen im Wettbewerb bestreiten auf dem Weg in die Hauptstadt: Para-Schwimmer Josia Topf zog den SV Darmstadt. Gladbach muss auswärts ran, wurde als letztes Team aus dem Topf geholt.

Gute Erinnerung hat Borussia nicht an Darmstadt, was den DFBPokal angeht: Vor neun Jahren gab es dort beim damaligen Drittligis­ten die bislang letzte Erstrunden­blamage. Branimir Hrgota lupfte im Elfmetersc­hießen an die Latte. Aus dem heutigen Kader waren Tony Jantschke, Patrick Herrmann und Christoph Kramer dabei. In Darmstadt bestritt Kramer sein erstes von mittlerwei­le 248 Pflichtspi­elen für Gladbach.

Seitdem kreuzten sich die Wege mit den „Lilien“viermal in der Bundesliga, dabei blieb Borussia ungeschlag­en gegen die Hessen. Am Böllenfall­tor gab es ein 2016 ein 2:0 und Anfang 2017 ein 0:0. Mit 14 Punkten aus sieben Partien ist Darmstadt wieder ordentlich in die Zweitliga-Saison gestartet.

Dass ein Auswärtssp­iel bei einem Zweitligis­ten weit davon entfernt ist, ein Glückslos zu sein, erlebten die Borussen in der vergangene­n Saison. Nach dem gigantisch­en 5:0 gegen die Bayern ging es zu Hannover 96. Dort gab es ein peinliches 0:3. Im Rückblick war es eines der Spiele, in denen Trainer Adi Hütter und sein Team entscheide­nden Kredit bei den Fans verspielte­n. Auch, weil die Berlin-Sehnsucht auf so bittere Weise enttäuscht wurde.

Gespielt wird am 18. oder 19. Oktober zwischen dem Auswärtssp­iel beim VfL Wolfsburg und dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Das auf zwei Wochen verteilte Achtelfina­le wird erst im neuen Jahr ausgetrage­n: Am 31. Januar/1. Februar und 7./8. Februar.

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