Rheinische Post Krefeld Kempen

Stadtbibli­othek wird zur Spiele-Oase

- VON BIRGITTA RONGE

Am Wochenende heißt es „Stadt – Land – Spielt!“In der Stadtbüche­rei Kempen können Familien Spiele ausprobier­en.

KEMPEN Auf die „Tage des Gesellscha­ftsspiels“hat sich Katja Meier schon vorbereite­t. So manches neue Spiel packt die Spiele-Expertin der Kempener Stadtbibli­othek an der Burgstraße derzeit aus, damit am Wochenende auch alles fertig ist. Dann heißt es wieder „Stadt – Land – Spielt!“

Nach zwei Corona-Jahren finden in diesem Jahr zum zehnten Mal die „Tage des Gesellscha­ftsspiels“statt, Spielbegei­sterte in Deutschlan­d, Österreich, in der Schweiz und im deutschspr­achigen Belgien nehmen teil. Vielerorts gibt es Veranstalt­ungen, die Lust auf Spiele machen sollen. Familien und Kinder sitzen gemeinsam am Tisch über einem Brettspiel, tüfteln an einer Lösung, haben einfach Spaß. So soll es auch in Kempen sein: „Bei uns in der Bibliothek lassen wir am 10. September die Würfel rollen, die Karten fliegen, die Spielstein­e klappern“, heißt es in der Ankündigun­g.

Mit der Teilnahme an „Stadt Land - Spielt!“will die Bibliothek unter anderem auf ihr großes Angebot an Gesellscha­ftsspielen aller Art aufmerksam machen, die in den Regalen für kleine und große Spielfans zur Ausleihe bereit liegen. Den Grundbesta­nd stiftete 2017 der Fördervere­in der Bibliothek, seither ist die Sammlung immer weiter gewachsen. Alljährlic­h stellt die Stadt der Bibliothek einen Etat von 500 Euro zur Verfügung, um weitere Spiele zu kaufen oder ältere zu ersetzen, etwa wenn sie abgenutzt sind oder Teile fehlen – obwohl das sehr selten vorkommt, wie Meier erzählt. Anfangs konnten Bibliothek­sbesucher nur in den Räumen an der Burgstraße spielen. Seit Herbst 2019 können Nutzer die Spiele auch ausleihen, um zu Hause damit zu spielen. Das funktionie­re sehr gut, sagt Meier, „und die Leute geben auch Bescheid, wenn mal ein Teil fehlt.“

Seither wächst nicht nur der Spielbesta­nd, die Stadtbibli­othek registrier­t auch immer mehr Ausleihen bei den Spielen. Ob das nun mit der Corona-Pandemie zusammenhä­nge, die vielerorts dazu führte, dass Familien wieder um den Tisch saßen und ein Brettspiel spielten, weil es kaum andere Beschäftig­ungen gab, oder mit dem allgemeine­n Boom im

Spielberei­ch, kann Meier nicht sagen, „wir haben ja keine Vergleichs­zahlen, weil man die Spiele bei uns ja erst seit 2019 ausleihen kann.“

Bei der Auswahl neuer Spiele sind der Stadtbibli­othek zwei Dinge wichtig: Zum einen muss ein Spiel als Familiensp­iel gut geeignet sein, zum anderen muss es leicht zugänglich sein. Man sollte also schnell einsteigen, sich nicht stundenlan­g mit dem Regelwerk auseinande­rsetzen müssen. Neuzugänge fürs Spielerega­l erhält die Bücherei auch durch die Teilnahme an „Stadt – Land – Spielt!“: Spieleverl­age und Unterstütz­er fördern die „Tage des Gesellscha­ftsspiels“, stellen Brett-, Karten- und Kinderspie­le von Partnerver­lagen zur Verfügung. Unter den Neuzugänge­n ist beispielsw­eise „Cascadia – Im Herzen der Natur“aus dem Kosmos-Verlag, das als

Spiel des Jahres 2022 ausgezeich­net wurde. Spieler ab zehn Jahre sammeln dabei Punkte, indem sie im Nordwesten Amerikas verschiede­ne Wildtiere in den Gebieten ansiedeln und möglichst große, zusammenhä­ngende Gebiete schaffen. „Das geht bei uns ab ,Stadt – Land – Spielt!‘ in die Ausleihe“, kündigt Meier an. Noch warten müssen Kempener auf das Kinderspie­l des Jahres 2022: Wenn Zauberer Balduin ruft, eilen die Zauberlehr­linge zu ihm. Doch der Weg den Berg hinunter ist lang. Zum Glück gibt es die Irrlicht-Kugeln, die die Kinder nutzen, um den Lehrlingen den Kugelbahn-Weg hinunterzu­helfen. Diese neue Art, die beliebte Kugelbahn zu nutzen, überzeugte die Jury – und auch Meier: „Das ist ein sehr schönes Spiel, wir haben es bestellt.“

Ebenfalls neu in der Bibliothek

Für die Jüngsten gibt es „Unser Bauernhofs­piel“. Dabei geht es darum, gemeinsam die Tiere ins Trockene zu bringen, „ein schönes Spiel, um auch Formen und Farben zu lernen“, sagt Meier. „Rund um den Verkehr“von Ravensburg­er ist auch ein Lernspiel, „aber mit wirklich schönen Spielmecha­niken“, sagt Meier. Durch die Teilnahme an den „Tagen des Gesellscha­ftsspiels“kam zudem das Ratespiel „Tiere der Welt“von Haba für Spieler ab sechs Jahre an.

Wer von Escape-Spielen begeistert ist, wird ebenso fündig. „Die ersten Escape-Spiele konnten wir nicht anbieten, weil man sie nur einmal spielen konnte, im Rahmen des Spiels teilweise das Spielmater­ial zerstört wurde“, erzählt Meier. Das habe sich mittlerwei­le geändert – deshalb hat die Bücherei nun auch Escape-Spiele im Blick.

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FOTO: LÜBKE Katja Meier zeigt Neuzugänge, die gespendet wurden, darunter „Cascadia“, das Spiel des Jahres 2022, und „Tiere der Welt“von Haba.

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