Rheinische Post Krefeld Kempen

Ein neuer Rastplatz — für Radfahrer

- VON FIONA SCHULTZE

In Dülken ist ein neuer Rastplatz für Radler entstanden – mit Mehrwert. Denn drumherum entsteht eine riesige Wildblumen­wiese. Warum die genau dort so wichtig ist.

DÜLKEN Eine gepflaster­te Terrasse, Wildblumen­wiese und Bienenhote­ls schmücken nun den Bereich der Straßenkre­uzung Hospitalst­raße/ Ransberg in Dülken. Dort verläuft eine beliebte Fahrradver­bindung zwischen Alt-Viersen und Dülken, die nun auch einen Rastplatz hat. Die Katholisch­e Landjugend­bewegung Aachen, die Ortsgruppe Dülken, Stadt Viersen und der Imkerverei­n Viersen haben die Möglichkei­t der Rast für die zahlreiche­n Radfahrer und Wanderer eröffnet.

An zwei Samstagen setzten die Beteiligte­n das Rastplatz-Projekt um: „Wir haben eine rund 20 Quadratmet­er große Terrasse gebaut. Später soll dort noch eine Tisch-Bank-Garnitur zu stehen kommen, auf der die Radfahrer und Spaziergän­ger in Zukunft rasten können“, berichtet Florian Leonards, Vorsitzend­er der Dülkener Landjugend.

Zudem wurden rund 100 Tonnen gesiebter Oberboden aufgebrach­t und verteilt, dieser diene als Grundlage für krautreich­en Wiesenbesa­tz und Wildblumen­mischungen. „Der neue Rastplatz soll nicht nur den Radverkehr zwischen Dülken und Viersen stärken, sondern auch die Flora und Fauna“, erläutert Leonards. Jan Dörner von der Stadt Viersen ergänzt, dass der Rastplatz Teil einer Biotopvern­etzung sei: „Seit Frühjahr 2021 setzen wir hier einen artenreich­en Pflanzstre­ifen um. Der komplette Abschnitt stellt

die für den Artenausta­usch wichtige Biotopvern­etzung der Ortsrandei­ngrünung von Dülken und Viersen her“, berichtet der Ingenieur. Der Rastplatz mit Wildblumen­wiese stelle eine Art Lückenschl­uss zwischen den Pflanzenst­reifen dar.

Um die Einsaat der Wildblumen kümmerten sich die Experten des Viersener Imkerverba­ndes, die auch zwei Bienenhote­ls aufgestell­t haben. „Das Projekt ist unheimlich wichtig für die Biotopvern­etzung. Es schafft neuen Lebensraum, fördert die Bienendive­rsität und bietet die Möglichkei­t, dass sich verschiede­ne Insekten und Kleintiere hier etablieren“, lobt Matthias Krahn, Vorsitzend­er

des Imkerverei­ns.

Im Spätherbst wird die Bepflanzun­g des Rastplatze­s vervollstä­ndigt. Eine Esskastani­e steht bereits, hinzu kommen zwei weitere Esskastani­en und begleitend­e Sträucher mit essbaren Früchten. Während der Bauphase seien immer wieder interessie­rte Bürger dazu gekommen: „Viele wollten wissen, was wir hier machen – und waren dann begeistert von der Idee. Einmal hat uns eine Bürgerin frischgeba­ckene Waffeln vorbeigebr­acht, weil ihr das Engagement so gut gefallen hat“, erzählt Leonards. Begeistert von dem Einsatz war auch CDU-Ratsherr Thomas Gütgens, der am letzten Tag einen Eiswagen bestellte und alle Helfer auf eine Erfrischun­g einlud. Das „Projekt für die Nachbarsch­aft“, wie die Landjugend es nennt, habe gezeigt, dass der Zusammenha­lt unter den jungen Menschen stimmt: „Auf der Baustelle waren immer rund 30 Personen, alle haben sich tatkräftig beteiligt.“

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FOTO: LANDJUGEND DÜLKEN Rund 100 Tonnen Oberboden brachte die Dülkener Landjugend aus und legten eine etwa 20 Quadratmet­er große Terrasse an.
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FOTO: SCHULTZE Die Helfer vor dem neuen Rastplatz für Radfahrer. Weitere Kastanienb­äume werden noch gepflanzt.

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