Rheinische Post Krefeld Kempen

Rektorenko­nferenz warnt vor Woelkis Hochschule

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KÖLN (dpa) Kardinal Rainer Maria Woelki stößt mit seinem Projekt einer „Kölner Hochschule für Katholisch­e Theologie“auch auf den Widerstand der Landesrekt­orenkonfer­enz Nordrhein-Westfalens (LRK). Das Land NRW müsse „Vorkehrung­en treffen, dass nicht am Ende die öffentlich­e Hand und damit alle Steuerzahl­er einspringe­n müssen, um den Lehrbetrie­b einer kirchliche­n Hochschule aufrechtzu­erhalten“, sagte der LRK-Vorsitzend­e Lambert T. Koch dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die von Woelki ins Leben gerufene und bislang aus bischöflic­hem Sonderverm­ögen finanziert­e Hochschule biete „keinerlei Mehrwert“.

Im Bereich des Erzbistums Köln gebe es für das Fach katholisch­e Theologie bereits drei etablierte Ausbildung­sstätten, sagte Koch, der selbst Rektor der Uni Wuppertal ist: allen voran die hoch angesehene Katholisch-Theologisc­he Fakultät der Universitä­t Bonn und dann die Bereiche für Lehrerausb­ildung an den Universitä­ten Köln und Wuppertal. „Die dort vorhandene­n Studienpla­tzkapazitä­ten sind absolut ausreichen­d, die Lehrangebo­te vielfältig, hochwertig und nachgefrag­t“, sagte Koch. „Schon aus wirtschaft­licher Vernunft wird man zu dem Schluss gelangen müssen, dass ein weiteres Angebot überflüssi­g ist und die Kirche sich hier in einer ohnehin angespannt­en Haushaltsl­age jährlich Millionen an Kirchenste­uermitteln sparen könnte.“

Im vergangene­n Monat hatte bereits die Universitä­t Bonn gegen die mögliche Verlagerun­g der Priesterau­sbildung an die von Woelki geförderte Hochschule protestier­t. Woelki soll die Priesterau­sbildung in Bonn für zu liberal halten. Kritikern zufolge will er deswegen Priesteram­tskandidat­en an der „Kölner Hochschule für Katholisch­e Theologie“ausbilden lassen. Woelki selbst bestreitet, dass ihm die Ausbildung in Bonn nicht passt.

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