Rheinische Post Krefeld Kempen
„Familien haben jetzt mehr Geld in der Tasche“
Die Bundesfamilienministerin über fehlendes Personal in Kitas und Schulen, das Entlastungspaket der Bundesregierung und die geplante neue Kindergrundsicherung.
Väter und Mütter in ihren Jobs kürzertreten müssen, um zu Hause auf ihre Kinder aufzupassen. So verschärft sich das Fachkräfteproblem noch. Das Fachkräfteproblem in der Wirtschaft muss man zusammen mit dem in der Kinderbetreuung lösen.
Wollen Sie Erzieherinnen und Erzieher
künftig aus dem Ausland anwerben?
PAUS Das ist in anderen Branchen ein beliebtes Instrument und kann auch beim Erzieher-Beruf helfen. Sofern die Sprach- und Fachkenntnisse da sind oder erworben werden, ist das auch eine sinnvolle Ergänzung, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.
Gerade Familien ächzen unter den stark gestiegenen Preisen. Wie bewerten Sie die Einigung auf das dritte Entlastungspaket?
PAUS Das Entlastungspaket ist sozial ausgewogen und zeigt, dass die Bundesregierung auch und gerade den Familien und den Ärmsten im Land zur Seite steht. Wir werden das Kindergeld um 18 Euro erhöhen, sodass es die Lasten der drastisch gestiegenen Inflation mehr als ausgleicht. Familien haben dadurch spürbar mehr Geld in der Tasche. Um ganz gezielt Familien mit geringem Einkommen zu unterstützen, erhöhen wir zudem den Kinderzuschlag auf bis zu 250 Euro. Damit gehen wir auch bereits erste Schritte hin zu einer Kindergrundsicherung.
Die Opposition kritisiert, dass die Ampelkoalition für Menschen mit niedrigen Einkommen knapp oberhalb der Bedürftigkeit immer noch zu wenig tut. Nicht jeder hat schließlich einen Midi-Job mit günstigen Sozialbeiträgen, der verbessert werden soll. Ist die Kritik unberechtigt?
PAUS Ich finde es erst einmal richtig und wichtig, dass die Haushalte, die am meisten unter den Belastungen der Inflation leiden, am stärksten unterstützt werden. Das sind die Haushalte mit den geringsten Einkommen. Aber auch die Mittelschicht,