Rheinische Post Krefeld Kempen
Nicht dringend
„Auf die wachsenden räumlichen Anforderungen reagieren wir mit Hinzuziehen weiterer Bereiche. Parallel macht die deutliche Zunahme an Patienten aber natürlich auch eine kontinuierliche Verstärkung des Teams notwendig, die bei der angespannten Arbeitsmarktsituation auch in der Notfallpflege eine fortwährende Herausforderung darstellt“, sagt Kemmeries.
Grundsätzlich sollte der erste Weg bei einer Erkrankung immer zum Hausarzt führen, sagt der Krefelder Chefarzt. „Außerhalb der üblichen Praxis-Sprechstundenzeiten ist der ärztliche Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigungen unter der bundesweit einheitlichen Rufnummer 116117 zu erreichen. Erst bei akuten Beschwerden oder Unfällen, wenn dringend ärztliche Hilfe benötigt wird, sollte eine Notaufnahme aufgesucht oder der Rettungsdienst unter 112 verständigt werden.“Auf diese Weise könne jeder einen Beitrag dazu leisten, „notfallmedizinische Ressourcen richtig einzusetzen“.
Da sich der Gang in die Notaufnahme
in den vergangenen Jahren zu einem allgemeinen Trend entwickelt habe, wurden bereits neue Konzepte entwickelt, um alle Patienten angemessen versorgen zu können – egal ob Notfall oder nicht. „Neben dem interdisziplinären Notfallzentrum sind auch die KVNotfallpraxis der niedergelassenen Ärzte sowie die Kindernotfallambulanz und KV-Kinder-Notfallpraxis gemeinsam für die Versorgung der Notfallpatienten da“, erklärt Kemmeries. „Das von der Politik flächendeckend angestrebte Konzept der Zusammenarbeit an einem gemeinsamen Tresen haben wir bereits vor einigen Jahren zusammen etabliert. Dadurch können Patienten, die sich an unser NFZ wenden, vor Ort in der richtigen Versorgungseinheit betreut und bei Bedarf auch jederzeit im Team gemeinsam besprochen werden.“Dies sei vor allem an den hochfrequentierten Wochenenden und Feiertagen hilfreich.
Nicht zu vermeiden sind Fälle, in denen es zu längeren „und aus Sicht von Patienten und Angehörigen manchmal ärgerlichen und
nicht immer nachvollziehbaren Wartezeiten“kommt, sagt Kemmeries. Doch dies habe seine Gründe, denn die Patienten werden zunächst nach Dringlichkeit kategorisiert, das heißt danach, wie schwer eine Erkrankung oder Verletzung ist. „Dazu werden unsere Patienten bei Eintreffen in die Notaufnahme nach dem Manchester Triage System – ein international etabliertes Ersteinschätzungssystem – eingestuft“,