Rheinische Post Krefeld Kempen
Jugendchor besteht Feuertaufe bei der Last Night des Orgelsommers
Mit John Rutters „Mass of the Children“endete das zehnte Festival. Das Publikum wippte und sang mit - und feierte auch den neuen jungen Chor in St.Josef.
Mit der traditionellen Last Night klang der 10. Krefelder Orgelsommers aus. Heinz-Peter Kortmann verkündete eine Besonderheit zu diesem Jubiläum. Für das Hauptwerk des Abends, die „Mass of the Children” von John Rutter, konnte er die vom Komponisten vorgesehenen zwei Chöre auch mit ganz jungen Stimmen bieten. Mit viel öffentlicher Unterstützung gelang es ihm, einen Kinder- und Jugendprojektchor ins Leben zu rufen mit mehr als 20 Mädchen und Jungen. Einziges Kriterium war eine untere Altersgrenze; Kinder ab dem 5. Schuljahr durften mitmachen, denn sie hatten damit bereits etwas Englisch gelernt und die Aussprache der englischen Texte war keine unüberwindbare Hürde für sie.
Die Premiere des Kinder- und Jugendprojektchors fand in der ausverkauften Kirche St. Josef statt. Ein langes Warten und unnötiges Lampenfieber vor dem ersten Auftritt ersparte der Chorleiter den jungen Sängerinnen und Sängern; mit der „Messe für Kinder“, die John Rutter 2002/3 komponierte, durften sie gleich gemeinsam beim Kyrie mit den singenden Erwachsenen vom Crescendo-Chor und den Mitgliedern des Rheinischen Oratorienorchesters starten. Für das perfekte Chorerlebnis kamen noch mit Soloparts Ewa Stoschek (Sopran) und Sebastian Klein (Bariton) hinzu.
Die kürzeren Partien, die die Kinder und Jugendlichen sangen, zeigten eine gute Vorbereitung, wie sie von einem erfahrenen Chorleiter wie Kortmann auch nicht anders zu erwarten gewesen wäre. Im großen Klang der vielen Aktiven konnten sie sich aber auch sicher fühlen: Zahlreiche Gesänge enden in einem Forte und Fortissimo oder bewegen sich gleich ganz in dieser Lautstärke.
Den zweiten Teil des Programms begann Kortmann mit einem monumentalen Orgelspiel, doch dann gab es auch leisere Klänge, wie drei alte ungarische Volkstänze von Ferenc Farcas. Den „Song from the Heart“von Darla Eshelman interpretierte der Jugendchor nur mit Harfenund Orgelbegleitung. Der Applaus danach schien durch stolze Eltern und Großeltern noch kräftiger auszufallen als bei den anderen Werken.
Nach diesen Klängen kam der traditionelle Abschluss der Last Night, bei dem das Publikum immer mitwippen und mitsingen darf. Wie angenehm, dass man auf das Knallen von Luftballons verzichtete. Die erforderliche Lautstärke erreicht man auch so.
Nächstes Konzert des Crescendo Chors mit dem Kinder- und Jugendprojektchor Krefeld sowie dem Rheinischen Oratorienorchester: Sonntag, 18. Dezember (4. Advent), 18 Uhr. Auf dem Programm stehen die Kantaten 1-3 des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach. Kartenreservierungen dafür sind bereits möglich unter www.crescendo-chor-krefeld.de