Rheinische Post Krefeld Kempen

Hommage an die vergessene Mathematik­erin Ada Lovelace

Sie hat die Computersp­rache erfunden, aber niemand kennt ihren Namen. Mit „Procedure ADA 2.0“setzt Katharina Kurschat der Wissenscha­ftlerin ein Denkmal.

- VON PETRA DIEDERICHS

Die Geschichts­schreibung hat sie gleich mehrmals vergessen: Ada Lovelace. 1825 wurde sie in England geboren, mit 28 Jahren entwickelt­e sie den ersten Algorithmu­s und schuf die erste Programmie­rsprache für Computer - eine Weltsensat­ion. Doch die Mathematik­erin wurde nicht gewürdigt. Rund 100 Jahre nach ihrem Tod wurden ihre Aufzeichnu­ngen gefunden. Der Name Ada Lovelace strahlte wieder nicht lange. Als Frau wurde sie in der patriachal­en Welt der Akademiker nicht ernst genommen.

In Krefeld aber macht die Wissenscha­ftlerin derzeit von sich reden. Die Schauspiel­erin Katharina Kurschat hat einen Abend über die zu Unrecht vergessene Wissenscha­ftlerin inszeniert, der am Mittwoch, 7. September, Premiere in der Fabrik Heeder hat.

Darum geht es: In einem Satelliten umkreist die Programmie­rsprache Ada in 36.000 Kilometern Höhe die Erde. Während sie Daten geschmolze­ner Polkappen und gerodeter Regenwaldf­lächen sammelt, erinnert sie an das Leben und Wirken der visionären Mathematik­erin Ada Lovelace.

Katharina Kurschat hat der Vergessene­n in „Procedure ADA 2.0“ein Denkmal gesetzt. Sie hat das Stück geschriebe­n und bringt es mit Che Rin Na (Klavier), Violetta Gaul (Querflöte) und Ana Paola Alarcon (Geige) auf die Bühne. Dabei spielt sie auch die Rolle der Frau, die in einer von Männern dominierte­n Welt um Anerkennun­g gerungen hat und vielen bis heute unbekannt ist.

Katharina Kurschat ist seit der Spielzeit 2020/21 Mitglied des Schauspiel­ensembles am Theater Krefeld und Mönchengla­dbach. Jüngst erhielt sie „als Anerkennun­g ihrer künstleris­chen Arbeit und als Ansporn für ihren weiteren Weg“den Förderprei­s der Theaterfre­unde Mönchengla­dbach. Sie hat das Theaterpub­likum unter anderem in der vergangene­n Spielzeit als Recha in „Nathan der Weise“überzeugt und ist zurzeit auch als Antigone in „Das Weitere kennen Sie aus dem Kino“im Großen Haus zu sehen.

Kurschat wurde 1997 in Bad Oldesloe

geboren und wuchs in Bad Segeberg auf. Erste Theatererf­ahrungen sammelte sie am Theater Lübeck, wo sie von 2003 bis 2015 als Statistin tätig war und unter anderem die junge Toni Buddenbroo­k in „Die Buddenbroo­ks“spielte. 2016 begann sie ihr Schauspiel­studium an der Hochschule für Musik und Darstellen­de Kunst in Frankfurt am Main.

Übrigens: Auch das Kreschthea­ter würdigt Ada Lovelace und erzählt in der Reihe „Historisch­e Frauen“die Lebensgesc­hichte der Mathematik­erin als Monografie.

Premiere „Procedure ADA 2.0“Mittwoch, 7. September, 20 Uhr, Fabrik Heeder,Virchowstr­aße 130. Kartentele­fon 02151 805125.

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FOTO: MATTHIAS STUTTE Katharina Kurschat als revolution­äre Mathematik­erin Ada Lovelace. Morgen Abend ist Premiere auf der Studiobühn­e in der Fabrik Heeder.

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