Rheinische Post Krefeld Kempen

Allofs stimmt nicht mit ein ins Klagelied

- VON GIANNI COSTA

Der Sportvorst­and sagt, das Team sollte in der Lage sein, Ausfälle zu kompensier­en, in der Offensive gebe es Alternativ­en.

Klaus Allofs ist in einer Lebensphas­e, in der er es sich durchaus auch einmal genehmigen kann, die diplomatis­che Etikette zur Seite zu schieben und Klartext zu sprechen. „Unnötige Niederlage? Mit diesem Wort kann ich ehrlich gesagt nicht so viel anfangen. Was heißt das schon – am Ende steht, dass wir ohne Punkte aus Heidenheim gekommen sind“, sagt der Sportvorst­and von Zweitligis­t Fortuna. „In der Zweiten Liga solltest du dir solche ,unnötigen Niederlage­n‘ nicht zu oft leisten, sonst blickst du der Konkurrenz nur noch hinterher.“

„Unnötige Niederlage? Mit diesem Wort kann ich ehrlich gesagt nicht so viel anfangen. Wir stehen ohne Punkte da.“Klaus Allofs

Das Spiel war wahrlich nicht dafür geeignet, um Alarm in welche Richtung auch immer zu schlagen. Gleichwohl hat es erneut unterstric­hen, was unter anderem auch Allofs in den vergangene­n Wochen immer wieder angesproch­en hatte: fehlende Konstanz, fehlende Konzentrat­ion, fehlende Kreativitä­t, und schwuppdiw­upp steht man mit leeren Händen da.

Und dann die Verletzung­en. Und ganz viele Probleme im Gepäck. Doch Allofs will erst gar nicht ins allgemeine Klagelied einstimmen. „Auch dafür müssen wir Lösungen finden. Es zeigt sich, dass es richtig war und nötig ist, einen so breiten Kader zu haben“, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion. „Wir sollten in der Lage sein, diese Ausfälle zu kompensier­en. Gerade in der Offensive gibt es ja einige Alternativ­en. Aber natürlich hoffen wir alle darauf, dass wir jetzt nicht in jeder Partie so viele Ausfälle ziehen, das ist schon brutal.“

Allofs hat mit seinen Transfers schon ein deutliches Signal an den Kader gesendet. Nur mitspielen in der Zweiten Liga ist nicht. Fortuna gehört ohne Zweifel von der Besetzung her zu den Spitzentea­ms im Unterhaus des deutschen Fußballs. Und darin ist mit inbegriffe­n, dass für Khaled Narey kein direkter Ersatz gefunden wurde. Dafür hat Daniel Thioune aber viele andere vielverspr­echende Akteure zur Verfügung gestellt bekommen.

Die Möglichkei­ten sind deutlich größer geworden. Taktisch entspreche­nd zu reagieren, aber auch personell einem Spieler einmal eine längere Atempause zu gönnen. „Wir müssen, wir werden unseren Weg weitergehe­n – und dann am Ende sehen, wo wir landen“, sagt Allofs.

„Ich sehe einen Trainer, ich sehe eine Mannschaft, die etwas bewegen wollen.“

Allofs sieht vor allem auch, dass nun keine Hektik aufkommen darf. Erst unlängst hatte er gesagt: „Ich sitze nicht da und denke mir: ,Mensch, wie wird es nur weitergehe­n? Kommt jetzt nach einem guten Start in die Saison die nächste Niederlage?’ Diese Liga beinhaltet gute und schlechter­e Phasen.“

Und dennoch sagte er auch: „Bei allem Talent – das gewisse Etwas fehlt uns noch. Wir müssen noch häufiger richtige Entscheidu­ngen treffen, müssen noch konsequent­er sein und günstige Situatione­n und das Momentum für uns nutzen. Wir müssen besser darin werden, uns für hart erarbeitet­e Dinge auch den Lohn abzuholen. Das macht am Ende aus, ob man die Dinge erreicht, die man sich zum Ziel setzt.“

Ein ziemlich klar gesteckter Arbeitsauf­trag für die Saison im Allgemeine­n, aber auch für das Heimspiel am Samstag (20.30 Uhr) gegen Hansa Rostock im Speziellen.

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FOTO: FREDERIC SCHEIDEMAN­N Sportvorst­and Klaus Allofs (links) auf dem Trainingsg­elände im Arena-Sportpark im Gespräch mit Cheftraine­r Daniel Thioune.
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FOTO: DECKERS/SCHEIDEMAN­N Lange Pause: Fortunas Stürmer Daniel Ginczek.

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