Rheinische Post Krefeld Kempen
Theatergruppe führt Bahnhofskomödie auf
Im neuen Stück „Es fährt kein Zug nach Irgendwo“steht ein Damen-Kegelclub im Mittelpunkt. Premiere ist am 29. Oktober.
VORST Rollkoffer werden über die Bühne im Probenraum geschoben und Stühle aufgestellt. „Wessen Schnapsglas ist das?“, will Steffi Kaczikowski wissen und hält ein Schnapsglas hoch, das an einer bunten gedrehten Kordel hängt. „Ich hab meins im Koffer in meinem Hut“, bemerkt Steffi Floeth nach einem kurzen Blick auf die kleine Requisite. Mit Judith Meyer-Benten findet sich die Besitzerin. Sekunden später baumelt es an ihrem Hals. Kaczikowski befüllt derweil eine Schnapsflasche vorsichtig mit Mineralwasser und Marie Jansen präpariert ihre Handtasche mit Gurkenscheiben. „Die sind nur für die Probe. Bei den Aufführungen habe ich Speckschnecken. Aber so viele, wie ich davon essen muss, das wäre das bei den Proben nicht gut für meine Figur“, meint sie lachend.
Im Probenraum der Vorster Laienspielgruppe „Salz & Pfeffer“der Kolpingsfamilie Vorst herrscht beste Stimmung. Es ist Dienstagabend, und die allwöchentliche Probe steht kurz vor dem Start. „Es fährt kein Zug nach Irgendwo“lautet der Titel des neuen Theaterstücks, eine Bahnhofskomödie in drei Akten von Winnie Abel. Der Ort des Geschehens ist in diesem Jahr ein verlotterter Bahnhof im Nirgendwo, was am Bühnenbild unschwer an der großen Bahnhofsuhr, den Abfahrtsplänen und der grünen Bank samt einem geschlossenen Serviceschalter zu erkennen ist. Wenn an einem solchen Bahnhof ein sehr unternehmungslustiger Damen-Kegelclub mit weiteren, etwas merkwürdig anmutenden Mitreisenden strandet, dann kann das nur für beste Unterhaltung sorgen.
„Es ist ein Stück, bei dem die Besucher herzlich lachen können“, sagt Wolfgang Arretz, der neben Christoph Zeletzki mit seinem aufgeschlagenen Textbuch sitzt, und aufmerksam die erste Szene verfolgt, die inzwischen angelaufen ist. Für den Betrachter ist sofort klar, dass die aufgestellten Stühle das Zugabteil darstellen. Und in dem geht es hoch her, denn der Damenkegelclub „Volle Flotte“, bestehend aus Bärbel (Meyer-Benten), Thea ( Jansen), Lotte (Floeth) und Lara (Kaczikowski), befindet sich auf Clubtour, die Sektflasche kreist, und Thea packt die ersten hartgekochten Eier aus. Immerhin soll die Fahrt vier Stunden dauern, bis das Grefrather Sporthotel, der Zielort, erreicht wird.
Mitreisende tippen indes auf ihren Laptops oder telefonieren, zumindest versuchen sie das, weil der Empfang so schlecht ist. Ein erster
stattfinden. Die Termine dort sind der 5. November, 18 Uhr, der 6. November, 16 Uhr, der 12. November, 18 Uhr, und der 13. November, 18 Uhr.
Karten Karten sind für zwölf Euro erhältlich online über www.salzund-pfeffer-vorst.de. Karten gibt es auch bei Spielleiter Wolfgang Arretz, Telefon 02156 7469, und in der Volksbank-Filiale in Vorst. mehr als nur verlassen wirkenden Bahnhof.
Ab und zu fällt der Blick in die Textbücher, die der ein oder andere noch auf der provisorischen Bühne des Probenraums bei sich hat, aber an sich sitzen die Texte bestens. Wer nicht gerade spielt, schaut zu und muss bei so manchen Szenen, auch wenn sie sich seit Ende Juni Woche für Woche in den Proben wiederholen, laut lachen. Szene nach Szene kommt an die Reihe. Arretz und Zeletzki müssen nur selten eine Korrektur hinsichtlich des Spiels an sich vorbringen. Gestik und Mimik sitzen. Jeder der Mitspieler hat seine Rolle verinnerlicht und legt zur Premiere bestimmt noch eine Schippe drauf.