Rheinische Post Krefeld Kempen
Rumänienhilfe Vorst seit 30 Jahren im Einsatz
Für ihr Engagement erhielten Helene Huben und Gertrud Krause die Seulen-Medaille.
VORST (RP) Mit vielen Helfern, Freunden und Gönnern hat die Rumänienhilfe Vorst das 30-jährige Bestehen gefeiert. 1991 erhielt Hanni Hassenau, Vorstandsmitglied der Kolpingsfamilie Vorst, einen Brief von ihrer Schwester Angela Benoit, die Ordensschwester der Franziskanerinnen in Salzkotten war. In ihrem Brief berichtete sie von den schlimmen Zuständen und vom Leid der Menschen in Caransebes, am Rande der Karpaten in Rumänien. Hassenau berichtete dem Vorstand der Kolpingsfamilie Vorst davon, und schnell war der Kolpingsfamilie und Präses Ludwig Kamm klar: „Hier muss aktiv geholfen werden.“
Das war der Auftakt für ein Engagement, das bis heute währt. Daran erinnerten die Helfer und Freunde der Rumänienhilfe Vorst bei einer Dankesmesse in St. Godehard und der anschließenden Feier in der Lagerhalle der Rumänienhilfe. Gestaltet wurde die Messe unter anderem durch den Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Tönisvorst unter Leitung von Michael Johnen. Der Aachener
Domkapitular Gregor Huben, der in Vorst aufwuchs und die Rumänienhilfe als ehrenamtlicher Fahrer unterstützte, zelebrierte die Messe. Huben warf einen Blick zurück auf die Gründungszeit und die 30 Jahre des Wirkens der Rumänienhilfe. Neben dem Vorstand der Rumänienhilfe um den Vorsitzenden Hans Holtschoppen konnte er auch Hanni Hassenau und ihre Schwester Angela Benoit begrüßen, die einst den Grundstein für die Rumänienhilfe legten, und den Mitbegründer der Rumänienhilfe, Jakob von Heesch.
Nach der Messe überreichte Bürgermeister Uwe Leuchtenberg (SPD) die Tönisvorster Seulen-Medaille an zwei sehr aktive Ehrenamtlerinnen der Rumänienhilfe, an Helene Huben und Gertrud Krause. Helene Huben ist seit der Gründung für die Erstellung der Begleitpapiere und die Zollabwicklung verantwortlich, Gertrud Krause kümmert sich von Anfang an darum, dass gespendete Hilfsgüter in ordnungsgemäßem Zustand an die Hilfsbedürftigen übergeben werden. Leuchtenberg dankte auch den vielen Aktiven der
Rumänienhilfe und den Organisationen und Vereinen, die diese Arbeit unterstützen, darunter Feuerwehren vom gesamten Niederrhein. Dabei unterstützen insbesondere die Jugendfeuerwehren die jährlichen Lebensmittelsammelaktionen.
Die Bilanz der Rumänienhilfe ist beachtlich. So wurden in den vergangenen 30 Jahren rund 550.000 Bananenkartons mit Kleidung sortiert, gepackt und nach Rumänien
gebracht, ebenso mehr als 1000 Tonnen Lebensmittel gespendet. Die Helfer transportierten Schulmöbel, Landmaschinen, Krankenhaus-Ausstattung und vieles mehr nach Rumänien. Gut 550 Lkw legten im Laufe der Zeit rund 1,6 Millionen Kilometer zurück, etwa 2500 Fahrer waren für die Transporte unterwegs – davon 80 Prozent aus den Reihen der Feuerwehr. Hochgerechnet seien so rund 420.000 Arbeitsstunden
fürs Ehrenamt geleistet worden, rechnet die Rumänienhilfe zusammen.
Ihre Arbeit will die Rumänienhilfe fortsetzen. „Eins steht schon fest“, so Vorsitzender Holtschoppen: So lange noch vor Ort in Caransebes Hilfe in Form von Lebensmittelspenden und Hilfsgütern benötigt wird, wollen wir weiter hier aktiv unterstützen.“Deshalb planen die Helfer jetzt schon die nächste Lebensmittelsammelaktion, die am Samstag, 3. Dezember, zwischen 10 und 13 Uhr stattfindet. In den Feuerwehr-Gerätehäusern können Bürger Lebensmittel und Sachspenden abgeben. Vor Weihnachten geht der Hilfstransport dann von Tönisvorst nach Caransebes, damit die Spenden dort an Hilfsbedürftige in Kindergärten, Schulen, Altenheimen und bei den Suppentafeln verteilt werden können. „Jedes Pfund Mehl, jedes Pfund Zucker, jede Konserve, jedes meist von Kindern und Jugendlichen gespendete und festlich eingepackte Weihnachtspäckchen erreicht so das Ziel“, sichern die Feuerwehren und die Rumänienhilfe Vorst zu.