Rheinische Post Krefeld Kempen

Autoversic­herungen werden kommendes Jahr wohl teurer

- VON UWE SCHMIDT-KASPAREK

DÜSSELDORF Die Beiträge für Autofahrer in Deutschlan­d dürften zum kommenden Jahreswech­sel um mindestens zehn Prozent steigen. Diesen Wert haben Versicheru­ngsmathema­tiker auf der Kraftfahrt­Jahrestagu­ng 2022 in Köln jetzt bekannt gegeben. „Wenn die Branche 2023 ein ausgeglich­enes Ergebnis erreichen möchte, ist eine Erhöhung der Autoversic­herungstar­ife von zehn Prozent für Alt- und Neukunden notwendig“, erklärte Onnen Siems, der Geschäftsf­ührer der Beratungsg­esellschaf­t MSK.

Schon in diesem Jahr würden die Autoversic­herer ein leicht negatives Ergebnis erzielen. Grund für die Erhöhung der Kfz-Versicheru­ngsbeiträg­e im Jahr 2023 sind die stark gestiegene­n Werkstatt- und Reparaturk­osten. Laut der Ratingagen­tur Assekurata kann man als Faustforme­l davon ausgehen, dass die Ersatzteil­inflation doppelt so hoch wie die „normale“Inflation ausfällt – also deutlich zweistelli­g. Die Kostenstei­gerungen sind eine Folge der Explosion bei den Strom- und Gaspreisen sowie von Lieferengp­ässen. Unklar ist nach Einschätzu­ng von Siems, wie die Autofahrer auf die starke Beitragser­höhung reagieren würden. „Vielleicht akzeptiere­n sie zehn Prozent angesichts der deutlich höheren Kostenstei­gerungen in anderen Bereichen“, so der Versicheru­ngsexperte.

Tatsächlic­h könnten viele Autobesitz­er eine Erhöhung der KfzVersich­erung vermeiden oder doch abschwäche­n. So hat der Rückversic­herer Gen Re in einer Analyse des Kfz-Versicheru­ngsmarktes ein Preisgefäl­le von rund 40 Prozent ermittelt. Nutzen können Autofahrer die großen Preisdiffe­renzen, indem sie zu einem günstigere­n Anbieter wechseln.

Newspapers in German

Newspapers from Germany