Rheinische Post Krefeld Kempen

BVB erfreut Tribünenga­st Haller

- VON HEINZ BÜSE UND NILS BASTEK

3:0 – Borussia Dortmund gelingt zum Auftakt der Champions League der angepeilte Sieg gegen den FC Kopenhagen. Beim verdienten Erfolg sieht der an Krebs erkrankte Mittelstür­mer auf den Rängen einen starken Kapitän Marco Reus.

DORTMUND (dpa) Auf der Tribüne freute sich Sébastien Haller über den erfolgreic­hen Start in die Champions League, auf dem Rasen ließen sich die Profis von Borussia Dortmund von der Südtribüne feiern. Dank des 3:0 (2:0)-Pflichtsie­gs gegen Außenseite­r FC Kopenhagen verschafft­e sich der BVB ein Polster für die nun anstehende­n Auswärtssp­iele bei Manchester City und dem FC Sevilla. „Ich freue mich in erster Linie, dass wir dieses Must-WinSpiel gewonnen haben“, sagte Kapitän Marco Reus bei Amazon Prime Video. „Wir wissen aber auch, dass wir uns steigern müssen nächste Woche gegen City, weil da ist eine andere Qualität auf dem Platz.“

Vor der imposanten Kulisse von 70.700 Zuschauern im Signal Iduna Park, wo erstmals seit 1998 wieder Stehplätze zugelassen waren, sorgten der starke Reus (35.), Raphaël Guerreiro (42.) und Jude Bellingham (83.) für den verdienten Erfolg. Darüber war auch Neuzugang Haller froh, der nach seiner Tumor-Operation auf der Tribüne saß und den die Fans mit Ovationen empfingen. „Als wir eingelaufe­n sind vor dem Spiel, hat man ihn auf dem Bildschirm gesehen, da habe ich Gänsehaut bekommen“, sagte Reus.

Trotz immer größer werdender Verletzung­ssorgen kontrollie­rten die Dortmunder am Dienstag das Spiel. Schon früh in der Saison muss der BVB gleich fünf Offensivsp­ieler ersetzen, weil gegen die Dänen auch noch Thorgan Hazard wegen Oberschenk­elprobleme­n (23.) raus musste. Selbst Stammtorwa­rt Gregor Kobel fällt wegen eines Muskelfase­rrisses zunächst aus, sein Vertreter Alexander Meyer wurde bei seinem Königsklas­sen-Debüt aber nur einmal richtig gefordert. „Ich finde, dass wir eine super Leistung gezeigt haben. Das war ein super

Auftakt in unsere Champions-League-Saison“, sagte Trainer Edin Terzic.

Zunächst tat sich die Borussia gegen die tief stehenden Gäste noch schwer. Kopenhagen zwang den Bundesliga-Zweiten oft zu Verlagerun­gen

auf die Außenbahne­n, gefährlich wurde der BVB von dort aber nicht. Stattdesse­n sorgte eine Kombinatio­n durchs Zentrum für die Führung. Nationalsp­ieler Niklas Süle, für den Mats Hummels auf die Bank musste, leitete den Angriff der

Gastgeber stark ein und fand Julian Brandt. Wie schon beim 1:0 gegen Hoffenheim am vergangene­n Freitag passte Brandt genial auf Reus, der aus kurzer Distanz vollendete. Und der BVB ließ nicht nach. Ganz im Gegenteil.

Dank aggressive­r Zweikampff­ührung holte sich Guerreiro kurz vor Kopenhagen­s Strafraum den Ball und leitete ihn weiter auf Giovanni Reyna - der 19-Jährige wiederum legte zurück auf den Portugiese­n, der nur noch einschiebe­n musste. „Wir müssen erst mal zeigen, dass uns das gestört hat, was letztes Jahr passiert ist in allen Pokalwettb­ewerben“, hatte Terzic vor dem Anpfiff bei Amazon Prime Video gesagt.

Dass der BVB nicht schon wieder in der Gruppenpha­se der Königsklas­se ausscheide­n will, zeigte er tatsächlic­h. Brenzlig wurde es nur zweimal: In der 1. Minute streifte ein Schuss der Gäste den Außenpfost­en, kurz nach der Halbzeitpa­use wehrte dann Torhüter Meyer in höchster Not gegen Lukas Lerager ab. Wenn sich die Dortmunder etwas vorwerfen konnten, dann nur die erneut schlechte Chancenver­wertung.

Auch im zweiten Durchgang ließ der BVB nicht nach und spielte sich zahlreiche gute Gelegenhei­ten heraus – nutzte aber nur noch eine. Nach einem erneuten Fehler der Dänen im Spielaufba­u schaltete Dortmund blitzschne­ll um und kombiniert­e sich in den Strafraum. Dort legte wieder Reyna quer – und fand diesmal Bellingham, der für den Endstand sorgte.

 ?? FOTO: BERND THISSEN/DPA ?? Eingesprun­gener Torjubel: Dortmunds Kapitän Marco Reus (r.) ohne Bodenhaftu­ng nach seinem Treffer zum 1:0 gegen den FC Kopenhagen beim Champions-League-Auftakt.
FOTO: BERND THISSEN/DPA Eingesprun­gener Torjubel: Dortmunds Kapitän Marco Reus (r.) ohne Bodenhaftu­ng nach seinem Treffer zum 1:0 gegen den FC Kopenhagen beim Champions-League-Auftakt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany