Rheinische Post Krefeld Kempen
Plakataktion und Demo gegen Drogenhilfezentrum
Anwohner verstärken ihre Proteste gegen das Drogenhilfezentrum. Sie sind alarmiert über Berichte aus Düsseldorf und Köln.
Die Anwohner des geplanten Drogenhilfezentrums (DHZ) an der Schwertstraße verstärken ihren öffentlichen Protest gegen die Platzierung des DHZ in ihrer Nachbarschaft: Zum einen protestiert die Initiative „Bürger fürs Quartier“mit einer Plakataktion gegen den geplanten Ausbau des Standortes; zugleich ruft diese Initiative zusammen mit der „Bürgerinitiative Hoffnung“zu einer Demonstration für den Tag des Ratsbeschlusses zum Drogenhilfezentrum, den 14. September, 15.30 Uhr, auf dem Theaterplatz auf. Die Demonstranten wollen danach der um 17 Uhr beginnenden Ratssitzung im Seidenweberhaus beiwohnen. Ziel der Demonstration sei es, der Stadt zu zeigen, „dass wir Bürger und erst recht die Kinder kein Drogenhilfezentrum
mit Drogenkonsumraum in unserer Nachbarschaft wollen“.
Hintergrund: Bei den Anwohnern gibt es massive Befürchtungen, dass das Drogenhilfezentrum die ohnehin großen Probleme in dem Viertel noch verstärken. Den Zusagen von Politik und Verwaltung, den Betrieb des Drogenhilfezentrums mit massiven Sicherheitsmaßnahmen und einer Offensive für die Wohn- und Lebensqualität in dem Quartier zu verbessern, misstrauen die Betroffenen. „Politik und Verwaltung versuchen weiterhin, die Bürger mit Versprechungen zu beschwichtigen, die nicht ausreichen und nicht einhaltbar sein werden“, erklären dazu Sprecher von „Bürger fürs Quartier“.
Die Plakatwand befindet sich direkt am geplanten Drogenhilfezentrum und wird dort noch einige Tage zu sehen sein. Zu dem Text „Es reicht! Nicht auch noch das Drogenhilfezentrum
in unserem Viertel“ist ein Foto von einer wilden Müllkippe mitten auf der Straße zu sehen. Das Foto stammt von Uwe Esser („Bürger fürs Quartier“). Er berichtet, es sei in den vergangenen drei Wochen entstanden, und zwar an der Ecke Alte Linner Straße/ Seidenstraße.
Sprecher der „Bürgerinitiative Hoffnung“berichten, die Initiative habe eine Liste mit Unterschriften von Bürgern, Geschäftsleuten und Immobilienbesitzern an Stadtdirektor Markus Schön und Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen übergeben. Was die Sorgen der Bürger massiv schürt, sind Berichte aus Köln und Düsseldorf, wonach sich im Umfeld der dortigen Drogenhilfezentren die offene Drogenszene mit dem entsprechenden Handel massiv ausgeweitet habe. „Die Stadt Köln hat unter anderem eine Stellungnahme herausgegeben, in der sie zugibt, nicht mehr Herr der Lage zu sein, und die katastrophalen Zustände bestätigt“, berichtet die Initiative weiter. Zudem finden sich demnach rund um ein DHZ vermehrt die Hinterlassenschaften der Drogensucht wie Spritzen, Bluttücher und Fäkalien.