Rheinische Post Krefeld Kempen
Wasserstoff - Krefelder Technik für die Bahn
Im Rahmen eines Projektes entwickeln Siemens Mobility und Deutsche Bahn ein Wasserstoff-Gesamtsystem aus Tankstelle, Zug und Instandhaltungsinfrastruktur. Das Werk in Uerdingen spielt hierbei eine entscheidende Rolle.
Wenn es um die Zukunft der Mobilität geht, spielt das Siemens-Werk in Uerdingen eine zentrale Rolle: Gut 2000 Beschäftigte an der Duisburger Straße verfügen über großes Wissen und viel Erfahrung. Im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes „H2goesRail“erforschen, entwickeln und erproben Siemens Mobility und die Deutsche Bahn AG (DB) ein innovatives Wasserstoff-Gesamtsystem aus Tankstelle, Zug und Instandhaltungsinfrastruktur, das zukünftig Dieseltriebzüge im Regionalverkehr ersetzen und dadurch die CO2-Emissionen auf der Schiene weiter reduzieren soll. Am kommenden Freitag, 9. September, wird im Siemens Prüfcenter in Wegberg ein weiterer Meilenstein im Projekt erreicht: Siemens Mobility und die Deutsche Bahn laden zur Premierenfahrt mit dem Wasserstoffzug Mireo Plus H und der ersten offiziellen Betankung mit der mobilen Schnelltankstelle ein.
Ausgestattet mit einem Brennstoffzellen-Antrieb und einer Lithium-Ionen-Batterie sorgen diese Wasserstoffzüge der zweiten Generation für eine vollständig CO2emissionsfreie Mobilität. „Bahnfahren ist schon heute die mit Abstand klimafreundlichste Art zu reisen. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir mit unserem ersten Auftrag für eine Flotte von Wasserstoffzügen, emissionsfreien Bahnverkehr auch auf nicht elektrifizierten Strecken ermöglichen“, so Michael Peter, CEO Siemens Mobility, vor kurzem in Krefeld. „Unser Mireo Plus H ist ein Wasserstoffzug der nächsten Generation, der Innovation mit Nachhaltigkeit verbindet. Dank großer Reichweite, schneller Beschleunigung und modernsten Technologien,
wird er neue Maßstäbe im emissionsfreien Personenverkehr setzen.“
Der Mireo Plus H ist ein Wasserstoffzug der zweiten Generation und zeichnet sich durch ein H2-Traktionssystem mit hoher Antriebsleistung von 1,7 MW für eine Beschleunigung von bis zu 1,1 m/s² und eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h aus. Des Weiteren bestechen die Züge durch die niedrigsten Lebenszykluskosten am Markt und bieten eine Schnellbetankungsfunktion in 15 Minuten. Der Mireo ist energiesparend und umweltfreundlich konzipiert. Grundlage hierfür bildet die selbsttragende, geschweißte Leichtbaustruktur in Aluminium-Integralbauweise. Auch die verbesserte Aerodynamik, die Energieeffizienz der Komponenten und das intelligente Bordnetzmanagement
tragen zur Reduzierung von Ressourcen und Emissionen bei.
Übrigens: Siemens Mobility ist unter anderem von der Niederbarnimer Eisenbahn beauftragt worden, sieben zweiteilige Mireo-Plus-HZüge für das Netz der Heidekrautbahn in der Metropolregion BerlinBrandenburg zu liefern. Sie sollen dort ab Dezember 2024 für eine CO2-emissionsfreie Mobilität sorgen. Der Auftrag beinhaltet einen Service- und Ersatzteilliefervertrag bis 2034. Siemens sichert hierbei die Verfügbarkeit der Züge über die gesamte Laufzeit des Verkehrsvertrages. Teil dieses Servicevertrages ist die Absicherung aller notwendigen Instandhaltungs-, Wartungs- und Reparaturtätigkeiten. Die Umstellung von Diesel auf Wasserstoff auf der Heidekrautbahn reduziert jährlich den CO2-Ausstoß um rund drei Kunden unterstützt, einen nachhaltigen, komfortablen und kosteneffizienten Schienenverkehr bereitzustellen: Dazu zählen auch der im Krefelder Werk an der Duisburger Straße in Uerdingen produzierte und mit Wasserstoff betriebene Mireo Plus H sowie der Desiro HC.