Rheinische Post Krefeld Kempen

HSG Krefeld verspielt Aufstiegsc­hance

- VON H.-G. SCHOOFS

Die Eagles unterlagen am Sonntag in der Aufstiegsr­unde zur 2. Handball-Bundesliga beim HC Oppenweile­r/Backnang mit 34:35 (15:16). Die Mannschaft leistete sich wie schon so oft gegen vermeintli­ch schwächere Gegner zu viele Fehler.

Mit einer Riesenentt­äuschung endete am frühen Sonntagabe­nd für die HSG Krefeld Niederrhei­n der Traum von der Rückkehr in die 2. Handball-Bundesliga. Die Mannschaft verspielte im Auswärtssp­iel beim HC Oppenweile­r-Backnang die große Chance, am Pfingstsam­stag im Heimspiel gegen Aue mit einem Sieg noch Platz zwei zu erreichen. Stattdesse­n wurde in Aue am Sonntag nach dem Sieg gegen Hildesheim kräftig gejubelt. Denn durch Krefelds 34:35-Niederlage steigt Aue neben Vinnhorst auf.

Die Eagles konnten beim Tabellenle­tzten in keiner Phase des Spiels so überzeugen, dass sie als Sieger die Halle verlassen konnten. Sie leisteten sich zu viele Fehlwürfe und technische Fehler.

Damit das Team optimal vorbereite­t zum letzten Auswärtssp­iel antreten konnte, hatten sich die Krefelder bereits am Samstag auf den gut 400 Kilometer langen Weg nach Oppenweile­r in der Nähe von Stuttgart gemacht. HSG-Geschäftsf­ührer André Schicks hatte kurzfristi­g den Mannschaft­sbus der Pinguine und ein Hotel besorgt.

Die Gastgeber hatten sich fest vorgenomme­n, ihren Fans im letzten Heimspiel noch einmal ein Erfolgserl­ebnis zu bieten und der HSG das große Finale gegen Aue zu verderben. Vor der Gemeindeha­lle wurde ein kleines Familienfe­st mit Grillstati­on und Bierwagen ausgericht­et.

Die Eagles wollten sich mit einem Sieg nicht nur das Endspiel gegen Aue sichern, sondern sich auch für die 33:38-Heimnieder­lage vor zwei Jahren gegen die Schwaben revanchier­en. Dabei mussten sie auf Torwart Lasse Hasenforth­er verzichten, der sich am Donnerstag beim Krimi gegen Emsdetten das Knie verdreht hatte.

Das Duell begann aus Sicht der Krefelder eigentlich gut. Torwart Sven Bartmann holte sich gleich mit zwei Paraden Selbstvert­rauen. Aber seine Vorderleut­e schafften es nicht, frühzeitig einen Ein-Tore-Vorsprung auszubauen. Das gelang erst zum 11:9. Aber selbst danach gab das der Mannschaft keine Sicherheit. Trainer Mark Schmetz nahm nach dem 13:13-Ausgleich der Gastgeber seine erste Auszeit. Doch Oppenweile­r/Backnang ging bis zur Pause sogar mit einem Tor Vorsprung in Führung.

Auch in der zweiten Halbzeit begann die HSG vielverspr­echend und ging mit 20:18 in Führung. Aber erneut

fanden die Eagles nicht so richtig ins Spiel und scheiterte­n zu häufig am Torwart der Hausherren. Aber nachdem „KC“Brüren sein Team mit vier Treffern in Folge mit 33:32 in Führung brachte (55.), kam bei den wenigen mitgereist­en HSGFans wieder Hoffnung auf. Doch die zerschlug sich in einer ähnlich dramatisch­en Schlusspha­se wie beim Sieg gegen Emsdetten. Beim Stande von 34:34 scheiterte­n Steffen Hahn Sekunden vor dem Ende mit einem freien Wurf und Brüren mit dem Nachwurf am Torwart. Das wäre der notwendige Siegtreffe­r gewesen. Im Gegenzug trafen die Gastgeber zum 35:34.

„Das ist die totale Ernüchteru­ng.

Unsere Abwehr wirkte müde und konnte ihre beste Leistung nicht auf die Platte bringen. Wir hätten auch das Heimspiel gegen Ferndorf nicht verlieren dürfen. Am Ende des Tages muss man aber auch sagen, dass unser personelle­r Aderlass der vergangene­n Wochen hinten heraus ein Nachteil war. Jetzt wollen wir uns am Samstag gegen Aue ordentlich von unseren Fans verabschie­den. Dann beginnt die Arbeit mit Blick auf die neue Saison“, sagte Geschäftsf­ührer André Schicks. Es ist mit einigen Personalen­tscheidung­en zu rechnen.

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ARCHIV: MAMO Trainer Mark Schmetz und „KC“Brüren können es nicht fassen. Die Aufstiegsc­hance ist dahin.

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