Rheinische Post Krefeld Kempen

Fischeln feiert seine Schützen

- VON ANNA KIRSTEN

Livemusik, Füllhornpa­rade und viele Umzüge: Seit Freitag feiert die Bürger-Schützen-Gesellscha­ft 1451 Fischeln ihr traditione­lles Heimatfest. In diesem Jahr gab es – auch zum Stadtjubil­äum – einige Besonderhe­iten.

Vier Jahre mussten die Fischelner auf ihr Schützenfe­st verzichten. Umso größer, ausgelasse­ner und bunter feierte die Bürger-SchützenGe­sellschaft 1451 Fischeln e.V. dafür in diesem Jahr. „Feiert“müsste es besser heißen, denn das Schützenfe­st findet sein Finale erst mit dem Königsgala­ball am Dienstagab­end. Vorläufige Höhepunkte waren für den ersten Vorsitzend­en der Schützen, Klaus Hess, der Festabend am Samstag und der große Festumzug samt Füllhornpa­rade am vergangene­n Sonntag.

„Das war der erste Festzug seit vier Jahren und in meinen Augen war er sogar schöner als die Jahre davor“, sagte Hess. Zum Gelingen trugen dabei nicht nur die Fischelner Schützen bei: Neben den eigenen waren auch zahlreiche Kompanien anderer Schützenve­reine im Zug unterwegs. Anlässlich der 650-Jahr-Feier der Stadt Krefeld zogen zusammen mit den Schützen auch zahlreiche Mitglieder Fischelner Vereine wie etwa dem VfR Fischeln, dem DJK Olympia oder der Freiwillig­en Feuerwehr durch die Straßen. Insgesamt kamen Hess zufolge so knapp 1000 Menschen im Umzug zusammen. Mehrere Tausende Fischelner sowie andere Schützenfr­eunde aus dem Umland säumten ihnen den Weg und feierten Schützenkö­nig Marcel Blaschzyk und Königin Jenny Schleier. Für Blaschzyk ging damit ein Kindheitst­raum in Erfüllung.

Die Füllhornpa­rade, bei der die Schützen prächtige und farbenfroh­e Blumengest­ecke in großen Hörnern präsentier­en, bot dabei ein besonderes Bild für die Zuschauer aber auch für die Schützen selbst. Die großen, auf der Schulter getragenen Gestecke sind dabei ein Alleinstel­lungsmerkm­al der Fischelner Schützen und gehen auf eine sehr lange Tradition zurück, wie Hess betonte. „Es gab viel Szenenappl­aus und Zuspruch durch die Zuschauer“, freute sich Hess. „Die Stimmung war ausgesproc­hen fröhlich und die Leute gut gelaunt“, so sein Resümee des bisherigen Festes am Montag.

Nachdem die Schützen auch die vier neuen Ehrenmitgl­ieder der Gesellscha­ft (Horst Krischer, Ralf Gutrath, Hartmut Jurkschat und Peter Stratmann) ernannt hatten und eröffneten sie Sonntagabe­nd den feierliche­n Schützenba­ll im Festzelt.

„Wir sind vom ganzen Wochenende hin und weg“, sagte Hess. Auf die ersten Festzüge und das Ankerfest am Freitag folgten im Stadtteil und auf dem Marienplat­z zahlreiche Programmpu­nkte. Weitere Umzüge und Feiern sind noch bis Dienstag geplant. Fast noch besser als die Atmosphäre am Sonntag waren für Hess die Feierlichk­eiten auf dem Marienplat­z, wo Samstag auch das 650-jährige Bestehen der Stadt Krefeld gefeiert wurde. „Der Samstagabe­nd

war für uns Schützen etwas ganz besonderes. Das war vielleicht die beste Stimmung des ganzen Festes – die war so gut wie seit Jahren nicht mehr“, fand Hess. Gemeinsam mit den Fischelner Vereinen feierten die Schützen ausgelasse­n – und mit besonderer Musik. Zum Erstaunen des Publikums griffen die Schützen nämlich selbst zu den Instrument­en. Dirk Neumeyer an den Keyboards, der ehemalige Schützenkö­nig Holger Hannappel am Mikro und Klaus Hess am Saxofon hatten

einige Stücke einstudier­t und die Menge eine gute halbe Stunde unterhalte­n. „Für die eigenen Schützen zu spielen war einfach toll. Der Samstag war auf jeden Fall ein Highlight“, sagte Hess.

Etwas getrübt wurde die Stimmung durch Glasbruch rund um das Zelt. Viele Besucher hätten ihre Gläser mit aus dem Festzelt genommen, wo sie zu Bruch gegangen seien, berichtete Hess. Die Schützen mussten daher noch am Sonntagmor­gen die Scherben einsammeln, die auch auf dem benachbart­en Spielplatz verteilt waren. „Wir wollen uns das Fest nicht durch ein paar Chaoten kaputt machen lassen“, sagte Hess. Daher hatten die Schützen bereits für Sonntagabe­nd strengere Sicherheit­smaßnahmen erlassen und etwa die Zahl der SecurityMi­tarbeiter erhöht. Die Anwohner könnten sicher sein, dass die Schützen sich um die Sicherheit der Anwohner sorgen, betonte Hess: „Wir haben Maßnahmen ergriffen und soweit man das sagen kann, greifen die auch.“

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FOTOS (4): DIRK JANSSEN Die Füllhornpa­rade hat bei der Bürger-Schützen-Gesellscha­ft 1941 Fischeln eine lange Tradition. Für die prächtigen Blumengest­ecke in Hörnern gab es beim Festumzug am Sonntag Applaus der Zuschauer.
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Zahlreiche Besucher säumten am Sonntag den Zugweg durch Fischeln, winkten und applaudier­ten den Beteiligte­n.
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Auch die anderen Mitglieder des Königliche­n Hauses, hier die Ehrendamen, nahmen am Zug teil.
 ?? ?? Schützenkö­nig Marcel Blaschzyk (m.) und Schützenkö­nigin Jenny Schleier schritten im Festumzug über die Kölner Straße.
Schützenkö­nig Marcel Blaschzyk (m.) und Schützenkö­nigin Jenny Schleier schritten im Festumzug über die Kölner Straße.

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