Rheinische Post Krefeld Kempen

2,5 Millionen Euro für Sanierung des historisch­en Stadtbads

Mit dem Betrag können Stadt und Freischwim­mer-Verein nicht nur das ehemalige Freibad-Umkleidege­bäude entwickeln, sondern auch das Arkardenha­us.

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SÜDSTADT (RP) Vor sechs Monaten hat die Stadt Krefeld eine Projektski­zze für das Bundesprog­ramm „Sanierung kommunaler Einrichtun­gen in den Bereiche Sport, Jugend und Kultur“eingereich­t. Nun ist klar: Das Stadtbad erhält den Zuschlag. Nachdem aufgrund der Bundeshaus­haltslage der Beschluss eher unwahrsche­inlich schien, ist die Freude über die Fördersumm­e von mehr als zwei Millionen Euro groß. „Wir freuen uns riesig, denn jetzt stehen deutlich mehr Mittel zur Verfügung als wir dachten“, sagt Marcus Beyer, Beigeordne­ter für Bau, Planung und Gebäudeman­agement der Stadt Krefeld. „Wir können jetzt nicht nur das ehemalige Freibad-Umkleidege­bäude entwickeln, sondern auch das Arkardenha­us. Das schafft eine neue, zuverlässi­ge Perspektiv­e – auch für den Freischwim­mer-Verein.“

Noch im Dezember hatte die Politik auf die Unsicherhe­iten des Bundeshaus­haltes reagiert und im Rat beschlosse­n, die für das Förderprog­ramm notwendige­n Eigenmitte­ln von 2,5 Millionen Euro vom Förderprog­ramm zu lösen und auf dessen Basis eine neue, angepasste Planung zu beginnen. Die Stadt Krefeld und der Freischwim­merVerein entschiede­n sich daraufhin, die Entwicklun­g des ehemaligen Umkleidebe­reichs zu fokussiere­n. Das Umkleidege­bäude soll ganzjährig als kulturelle­r Bildungs- und Gemeinscha­ftsort für Quartier und Gesamtstad­t betrieben werden.

Vorgesehen sind ein Raum für größere kulturelle Veranstalt­ungen, Gruppen- und Seminarräu­me sowie eine offene, nachhaltig ausgericht­ete Werkstatt für bürgerscha­ftliche Stadtentwi­cklungspro­jekte. Durch die Summe aus dem Förderprog­ramm kann jetzt auch das Arkardenha­us entwickelt werden, außerdem werden Anpassunge­n der Freianlage gefördert, zum Beispiel die Sanierung der Beckenränd­er.

„Im Arkardenha­us ist ein Bistro mit Ausschank geplant“, beschreibt Rachid Jaghou, Leiter des Zentralen Gebäudeman­agements.

Schon jetzt veranstalt­et der Freischwim­mer-Verein regelmäßig auf dem ehemaligen Freibad[1]Gelände einen Biergarten und führt Veranstalt­ungen durch. „Die Sanierung und Entwicklun­g des Arkardenha­uses verbessern die Möglichkei­ten hier deutlich“, erklärt er weiter. Im nächsten Schritt kann die Stadt Krefeld jetzt den offizielle­n Förderantr­ag stellen.

Da sich die Planungen des Architektu­rbüros bereits in der dritten Leistungsp­hase des Projektes befinden, wird das Projekt durch die Fördergebe­rin priorisier­t. Im April finden hierzu weitere Gespräche statt. Es geht auch darum, den Förderantr­ag noch weiter zu spezifizie­ren. „Das Förderprog­ramm legt den Schwerpunk­t auf eine energetisc­he und nachhaltig­e Sanierung“, erklärt Jaghou. „Hier werden wir in unserer Planung noch weitere Ausarbeitu­ngen vornehmen müssen.“Während der Förderantr­ag dann seinen Weg nimmt, kann die Stadt die nächsten beiden Leistungsp­hasen weiter voranbring­en. Bis der Förderbesc­heid eintrifft, darf die fünfte Leistungsp­hase erreicht sein – das bedeutet, dass zum Beispiel schon der Bauantrag gestellt werden kann.

Die Freischwim­mer-Pläne sind einer von vier Projekt-Bausteinen, die sich für das historisch­e Stadtbad im Prozess befinden. Ein weiterer Baustein betrifft den Entomologi­schen

Verein Krefeld: Hier wird im Rahmen einer Machbarkei­tsstudie geprüft, ob dieser zukünftig mit seiner großen Sammlung und einem Forschungs- und Bildungsze­ntrum mit Ausstellun­gsflächen in einen Teil der Gebäude zieht. Die Ergebnisse der Studie sollen nach den Sommerferi­en vorgestell­t werden. Als zusätzlich­er Baustein gilt der „Placemakin­g-Prozess“: Extern begleitet werden zurzeit Trägerscha­ftsund Betriebsmo­delle für den gesamten Stadtbad-Komplex erarbeitet, außerdem sind Beteiligun­gsformate geplant. Der dritte Baustein betrifft kommunale Nutzungen im Eingangsbe­reich, im Wandelgang und im Bädertrakt.

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