Rheinische Post Krefeld Kempen
KEV-Junioren erkämpfen in der Halbfinalserie ein fünftes Spiel
Der bitteren 3:8-Niederlage folgt ein 6:3-Sieg. Erst erwischt Torhüter Julius Schulte einen gebrauchten Tag, dann glänzt er. Dienstag fällt in Berlin die Entscheidung.
Ein fünftes Spiel am Dienstag wird die Entscheidung im Kampf um den Einzug ins Finale um die Deutsche Eishockey-Nachwuchsmeisterschaft bringen. Das ist notwendig, weil es zwischen dem KEV 81 und den Eisbären Juniors nach vier Begegnungen 2:2 steht.
1:1 hatte es in der Best-of-Five-Serie des Halbfinales nach dem ersten Spielwochenende in Berlin gestanden und die Krefelder hatten die große Chance, in den beiden Heimspielen alles klar zu machen. Aber auch in Krefeld konnte jede Mannschaft eine Begegnung gewinnen. Am Samstag unterlag der KEV vor 750 Zuschauern mit 3:8 (0:3, 3:3, 0:2). 15 Stunden später behielt die Auswahl von Trainer Elmar Schmitz mit 6:3 (2:0, 1:2, 3:1) die Oberhand.
Bei der Niederlage am Samstag erwischte der KEV einen denkbar schlechten Start. Bereits nach 54 Sekunden schlug es im Tor von Julius Schulte ein, der genau wie einige seiner Vorderleute einen gebrauchten Tag erwischte. Der junge Schlussmann stand am Samstag etwas überraschend im KEV-Tor. Gerechnet wurde eigentlich mit Matthias Bittner, der sowohl am vergangenen Wochenende in Berlin, als auch bei den siegreichen Partien in Köln zwischen den Pfosten gestanden hatte. Wie bekannt wurde, hatte Pinguine-Torwarttrainer Anton Lukin in Absprache mit Chefcoach Greg Poss das so entschieden. U20Nationaltorwart Bittner blieb nur der Platz auf der Tribüne.
Wer bei der 3:0-Führung der Berliner nach dem ersten Drittel dachte, das Spiel sei entschieden, hatte die Rechnung ohne den KEV gemacht. U18-Nationalspieler Clemens Seeger brachte im zweiten Abschnitt, der geprägt war von vielen Strafzeiten, sein Team zunächst auf 2:3 und dann nochmal auf 3:5 heran. Mit dem sechsten Tref- fer der Gäste drei Minuten vor Drittelende war dann aber die Entscheidung gefallen.
Am Sonntag zeigte der KEV vor 400 Zuschauern ein anderes Gesicht und kam gestützt auf einen an diesem Tag ganz starken Torwart Schulte, der 47 von 50 Schüssen abwehrte, verbunden mit dem nötigen Spielglück, zu einem verdienten 6:3-Erfolg. Dabei musste Trainer Schmitz auf Edmund Junemann, weil der bei den Pinguinen gebraucht wurde, und auf den gesperrten Angreifer
Vince van der Reijden verzichten. Für van der Reijden kam Donny van Belkom aus der U17 neu ins Team. Der KEV ging in der 4. Minute durch Konstantin Redinger mit 1:0 in Führung und nutzte danach durch Rodinyo Bijsterbosch seine erste Überzahl zum 2:0. 30 Sekunden nach dem 2:2 brachte Kapitän Jan Wellen seine Mannschaft wieder in Front. Im Schlussdrittel nutzte Berlin ein Überzahlspiel zum Ausgleich, doch Redinger erzielte bei einem der wenigen Krefelder Angriffe das 4:3. Als Berlin 90 Sekunden vor Schluss seinen Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis genommen hatte, traf Seeger noch zweimal ins leere Tor. „Das war eine unglaubliche Willensleistung meiner Mannschaft mit einem kleinen Kader“, sagte Trainer Schmitz.