Rheinische Post Krefeld Kempen
Seit 60 Jahren ein Heim für Tiere
1964 gründeten Tierfreunde in Lobberich einen Verein, betrieben auf einem Grundstück mit abbruchreifem Wohnhaus ein kleines Tierheim für Hunde. Mittlerweile ist das Matthias-Neelen-Tierheim für den gesamten Kreis Viersen zuständig.
LOBBERICH Wenn die Zeit 60 Jahre zurückgedreht wird und der Blick auf die Adresse Flothend 34 in Lobberich fällt, dann ist dort ein Grundstück mit einem abbruchreifen Wohnhaus zu sehen. Genau an dieser Stelle wurde seinerzeit der Grundstein für das Matthias-Neelen-Tierheim gelegt: 1963 schließen sich in Lobberich, der damals noch selbstständigen Gemeinde, Tierfreunde zusammen und gründen den „Tierschutzverein Lobberich und Umgebung“, um hilflosen Haustieren zu helfen. Der Verein erwirbt das Grundstück am Flothend. Dort werden die ersten Tiere, vornehmlich Hunde, untergebracht und betreut.
Schon nach kurzer Zeit reichen die Mittel aber nicht mehr aus, um die Fütterung der Tiere sicherzustellen. Da zu diesem Zeitpunkt im Gebiet des damaligen Landkreises Kempen-Krefeld – nach der kommunalen Neugliederung der heutige Kreis Viersen – kein Tierheim vorhanden ist, entsteht die Idee, einen neuen Verein zu gründen, um das bestehende Tierheim in Lobberich zu erhalten. Im März 1964 findet die Gründungsversammlung in der Kempener Burg statt. Der Verein „Tierheim Lobberich“wird aus der Taufe gehoben. Mitglieder sind die Städte und Gemeinden des Kreises, was heute immer noch so der Fall ist.
Der neue Verein erwirbt das Gelände mit allen Gebäuden und Zubehör vom Tierschutzverein Lobberich und Umgebung, um dort herrenlose Tiere aufnehmen, sie zu versorgen und zu vermitteln, falls sich der Besitzer nicht meldet. Der Geschäftsführer ist von der ersten Minute an bis zu seinem Tod im Dezember 1988 Matthias Neelen. „Er war der Motor des Ganzen“, sagt Ralf Erdmann, der das Tierheim seit nunmehr 28 Jahren leitet.
Um dieses Engagement zu ehren, beschließt die Mitgliederversammlung im Februar 1990 einstimmig, dem Tierheim den Namen MatthiasNeelen-Tierheim
zu geben. Im Laufe der Jahre werden die verschiedensten Arbeiten auf dem Tierheimgelände ausgeführt. Darunter kommt es auch zum Abriss des alten Wohnhauses. Im März 1967 steht das neue Wohnhaus, das dem Tierheimleiter als Wohnung dient. 1970 kommt es zur Aufstellung und Inbetriebnahme einer neuen Zwingeranlage mit sieben Boxen. Ihr schließt sich drei Jahre später eine weitere Anlage an, die Platz für 15 Tiere bietet. Von 1978 bis 1979 erfolgt ein großer Schritt: Die Entscheidung fällt, die alte Zwingeranlage abzubrechen und durch eine dem Bedarf angepassten neuen Anlage mit Raum für bis zu 60 Tieren zu ersetzen.
1994 wird die Zwingeranlage abermals erweitert und ein Katzenhaus sowie ein Büro samt sanitärer Anlagen gebaut. Ein Jahr später folgt der
Kauf des Nachbargrundstückes als Auslauffläche für die Hunde. 2002 erhält das Tierheim eine Quarantänestation und ein Kleintiergehege. Der seit Jahren notwendige Neubau eines zweiten Katzenhauses, das über ein Obergeschoss mit Spitzdach verfügt, wird Ende 2011 fertiggestellt. Dort können nun 50 Katzen untergebracht werden.
Erdmann spricht davon, dass sich in den Jahren viel zum Positiven für von 16 bis 18.30 Uhr, freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 14 bis 16 Uhr geöffnet.
Die Rufnummer Erreichbar ist das Tierheim unter Telefon 02153 3785. www.tierheim-nettetal.de.
die Tiere entwickelt hat. „Wir können den Tieren mehr Platz und eine komfortablere Unterbringung anbieten. Das ist einfach nur schön“, sagt der Tierheimleiter. Aktuell leben 15 Hunde, 60 Katzen und Kleintiere – sechs Kaninchen und 20 Vögel – im Tierheim. „Wir sind dank der baulichen Optimierungen der vergangenen Jahre gut aufgestellt. Aktuell suchen wir noch nach Verstärkung für das derzeitige vierköpfige Team“, sagt
Birgit Gahlings, die Anfang 2024 den Posten der Geschäftsführerin des Matthias-Neelen-Tierheim übernommen hat.
Die Finanzierung des Tierheimes erfolgt nach wie vor über die Städte und Gemeinden vom Kreis Viersen. Ihr finanzieller Anteil richtet sich nach den jeweils gemeldeten Hunden in der jeweiligen Kommune. Ein Teil der Hundesteuer fließt so ins Tierheim. Ein weiteres wichtiges Standbein sind die Spenden. „Wir freuen uns auch über jede Sachspende in Form von Futter oder Tierzubehör“, betont Gahlings.
Wenn nun am 12. April die Jahreshauptversammlung des Vereins im Tierheim stattfindet, schließt sich im Anschluss daran eine kleine Feierstunde mit geladenen Gästen anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Tierheims an.