Rheinische Post Krefeld Kempen

Das verflixte siebte Spiel

- VON H.-G. SCHOOFS UND JOSEF HERMANNS

Die Krefeld Pinguine wollen am Dienstag in Crimmitsch­au im letzten Play-off-Viertelfin­alduell gegen die Eispiraten mit einem Sieg ins Halbfinale einziehen. Nach drei Siegen in Folge wird dem Team alleine der mentale Vorteil nicht reichen.

Mehr Spannung und Brisanz als in den Viertelfin­al-Play-offs der DEL2 geht nicht. In allen vier Duellen steht es in der Best-of-seven-Serie 3:3. Und mitten drin die Krefeld Pinguine. Am Dienstag können vier der acht Mannschaft­en den Urlaub antreten. Daran denkt im Lager der Schwarz-Gelben vor dem siebten Duell am Dienstag bei den Eispiraten Crimmitsch­au nach drei Siegen in Folge natürlich keiner.

Kapitän Alexander Weiß stand am Montag vor der Abfahrt nach Westsachse­n noch unter dem Eindruck der 60 Minuten von Sonntag: „So ein Spiel habe ich in den Play-offs auch noch nicht erlebt. Das Tor zum 1:3 war ein Nackenschl­ag. Zum Glück haben wir dann bei meiner Strafe das 2:3 erzielt und das Spiel gedreht. Diesen mentalen Vorteil müssen wir nutzen. Wichtig ist morgen, das erste Tor zu erzielen.“

Auch wenn die Pinguine jetzt zum ersten Mal in diesem Jahr mehr als drei Treffer erzielten, hadert Weiß noch mit der Chancenaus­wertung: „Wir hatten Sonntag 25 Torchancen. Nach dem ersten Drittel musste es schon 2:0 oder 3:0 für uns stehen, dann hätte sich keiner beschweren können.“

Darüber freute sich auch Greg Poss, kritisiert­e aber, dass es für die Eispiraten zu viele Torchancen gab: „Das heißt nicht, dass wir defensiver, sondern konsequent­er ohne Scheibe spielen müssen.“Der Trainer hofft zwar, dass das Momentum nach drei Siegen auf Krefelder Seite bleibt, glaubt aber nicht, dass es eine große Rolle spielt: „Es geht nur um ein Spiel. Wir müssen uns auf die Details konzentrie­ren. Wenn wir gut spielen, können wir das Glück auf unsere Seite ziehen.“

Wichtig ist aber auch der Wille, das verflixte siebte Spiel zu gewinnen. Der war am Sonntag eindrucksv­oll vorhanden, besonders bei Leon Niederberg­er. Wie er sich vor dem Short-Hander von Mike Fischer gegen zwei Eispiraten behauptete und den Puck noch zum Torschütze­n

bekam, war eindrucksv­oll. „Ich habe Fischi gesehen und wusste, wie er den Puck am Schläger hat, dass er ihn rein macht. In den Play-offs gewinnt der, der es mehr will. Jetzt steige ich mit einem sehr positiven Gefühl in den Bus. Wir haben keine Angst. Dass wir am Sonntag noch den 1:3-Rückstand aufgeholt haben, gibt uns zusätzlich­es Selbstvert­rauen. Es kommt morgen auf eine gute Defensive an. Da waren wir Sonntag nicht gut genug. Wir haben zu viele Torchancen abgegeben“, sagte er am Montag vor der Abfahrt.

Auch wenn Philipp Kuhnekath in der Vorsaison mit den Eislöwen Dresden gegen Krefeld in der Serie einen 0:3-Rückstand ausgleiche­n konnte, aber dann das siebte Spiel verloren ging, ist er zuversicht­lich, dass er diesmal zum Siegerteam gehören wird: „Durch den ersten Sieg am Dienstag sind wir in die Serie zurückgeko­mmen. Da wusste ich, dass wir es drehen können. Erst recht nach unserem Auswärtssi­eg am Freitag wusste ich das. Wichtig ist, dass wir mit vier Reihen spielen. Dadurch konnten wir den Druck hochhalten. Bei Crimmitsch­au war zu spüren, dass es am Spielende immer enger mit der Luft wurde. Sonntag war das Unterzahlt­or der Knackpunkt. Da ging nochmal ein richtiger Ruck durch unsere Mannschaft. In den ersten Spielen haben wir Gegentore in Überzahl kassiert und uns damit das Leben schwer gemacht. Auch beim 1:3-Rückstand am Sonntag haben wir noch an die Wende geglaubt.“

Aber mit dem Sieg nach 60 Minuten zunächst nicht mehr. „Nach dem Tor vom Christian zum 3:3 haben wir gedacht, wenigstens Verlängeru­ng. Dass es dann noch mit Siegtor geklappt hat, war toll. Die Fans haben uns zusätzlich­e Energie gegeben. Es war unheimlich laut. Ich glaube, das schüchtert den Gegner auch ein. Wir haben hier eine Mannschaft mit viel Erfahrung. Für uns ist jetzt alles möglich. Ich glaube, dass wir Dienstag den Sieg schaffen können“, sagte der punktbeste deutsche Stürmer der Pinguine.

 ?? FOTO: SAMLA ?? Mit seinem Anschlusst­reffer in Unterzahl zum 2:3 leitete Mike Fischer am Sonntag im sechsten Duell gegen Crimmitsch­au die Wende ein.
FOTO: SAMLA Mit seinem Anschlusst­reffer in Unterzahl zum 2:3 leitete Mike Fischer am Sonntag im sechsten Duell gegen Crimmitsch­au die Wende ein.

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