Rheinische Post Krefeld Kempen

Obstbäume blühen bereits einige Tage vor der Zeit

Nach Aprikosen und Pflaumen werden in wenigen Tagen Kirschen, kurz darauf Apfelbäume blühen. Die Obstbauern in der „Apfelstadt“Tönisvorst sind zufrieden.

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TÖNISVORST (dpa/lnw/svs) Das bislang milde Frühjahr hat die Obstblüte in diesem Jahr vergleichs­weise früh beginnen lassen. Derzeit blühten Pflaumen und frühe Birnensort­en, sagte der Obstbauer Bernd Schumacher aus Tönisvorst. Die Aprikose habe schon am 20. Februar mit der Blüte begonnen, das sei bereits vorbei. Bis zur Apfelblüte werde es aber noch dauern. Man könne schon den Blütenbesa­tz an den Bäumen sehen. „Das sieht alles aktuell gut aus“, sagte der Obstbauer. Wann die Blüte beginnen werde, sei schwer abzuschätz­en.

Äpfel sind dabei, zumal in der „Apfelstadt“Tönisvorst, mit Abstand die wichtigste Frucht der Obstbauern in NRW. Nach Angaben des Statistisc­hen Landesamts aus dem Jahr 2022 belegen Apfelbäume fast 75 Prozent der Fläche für Obstbäume. Der Rest verteilt sich auf Pflaumen, Birnen, Kirschen, Mirabellen oder Renekloden (also eine besondere Art Edelpflaum­en). Nach Angaben der Statistike­r stehen von den 4,7 Millionen Apfelbäume­n in NRW rund 3,3 Millionen im Regierungs­bezirk Köln. Ein Schwerpunk­t des Anbaus ist Meckenheim bei Bonn. Die zweitgrößt­e Anbaufläch­e liegt eben am Niederrhei­n in Tönisvorst. Die Stadt hat sich durch ihre großen Flächen mit Apfelbäume­n für den Beinamen „Apfelstadt“qualifizie­rt.

In den Obstplanta­gen geht es jetzt Schlag auf Schlag. „Das geht einfach weiter“, sagte Apfelbauer Schumacher über die Abfolge. Er sehe immer nach, ob Nachtfröst­e drohten, und habe die Frostschut­zberegnung­sanlage für seine Plantage schon geprüft. In den kommenden Tagen erwarte er keine Temperatur­en um den Gefrierpun­kt. In den Pflanzunge­n ist das pastellfar­bene Schauspiel eine Attraktion. Die Blüte locke nach seinem Eindruck viele Leute an, sagte Schumacher.

Und auch Tönisvorst­s Apfelkönig­in Jaqueline Huhndorf bestätigt: „Wir sind aktuell ungefähr zehn Tage vor der üblichen Zeit. Die Aprikosenb­lüte ist auch bei uns bereits durch. Da mussten wir in zwei Nächten zum Frostschut­z bewässern. Ende der Woche könnten, je nach Witterung, die Kirschen blühen, die Äpfel brauchen noch ein paar Tage“, erzählt sie. Da für die kommenden Tage kühlere Temperatur­en gemeldet sind, könne sich das aber auch verzögern. „Möglicherw­eise sind wir am Ende doch auf den normalen Zeiten“, sagt Huhndorf.

Bislang sei alles gut gelaufen, nur die Feuchtigke­it sei auch für Bäume nicht gut. „Das begünstigt Schorfund Pilzerkran­kungen“, erläutert die Apfelbäuer­in. Übrigens setzt ihr St.Töniser Obsthof Hummeln auf den Feldern ein. „Die fliegen einfach früher als Bienen. Ich meine, Hummeln ab etwa sechs, Bienen ab zwölf Grad. Darum haben wir Hummelvölk­er zur Bestäubung, zumal die auch noch fleißiger sind als die sprichwört­lich fleißigen Bienen“, sagt sie lachend.

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FOTO: ROBERTO PFEIL/DPA Die weissen Blüten einer Pflaume blühen bei Obstbauer Bernd Schumacher in Tönisvorst bereits.

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