Rheinische Post Krefeld Kempen
Großeinsätze verhindern Katastrophe
Nach einem Feuer in einem Hochhaus an der Glockenspitz können 50 Menschen noch immer nicht in ihre Wohnung. Von einer losgerissenen Hüpfeburg sind mehrere Kinder verletzt worden. Die Ostertage hatten ihre Schrecken.
KREFELD Der Brand in einem Mehrfamilienwohnhaus an der Glockenspitz hat die Feuerwehr am Osterwochenende in Atem gehalten. 150 Einsatzkräfte haben verhindert, dass das Feuer, das sich von einer Wohnung im siebten Stock rasend schnell ausbreitete, auch auf andere Gebäude übergriff. Die ganz große Brandkatastrophe wurde verhindert. Schlimm genug: 50 Menschen, die im Haus wohnen, konnten am Ostermontag immer noch nicht zurück in ihre Wohnungen. Die Elektrik muss nach dem wasserreichen Löscheinsatz nun von Experten geprüft werden.
Die Polizei hat die siebte Etage, in der das Feuer ausgebrochen war, beschlagnahmt und ermittelt zur Brandursache. Zurzeit ist laut Feuerwehr keine der Wohnungen bewohnbar. Nach Angaben von Andreas Klos, Leiter der Feuerwehr Krefeld, wurde eine Person leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht. Die Brandursache ist den Angaben der Feuerwehr zufolge noch unklar.
Das Unglück passierte am Karsamstag. In einer Wohnung im siebten Obergeschoss war das Feuer gegen 17.20 Uhr ausgebrochen und hatte sich schnell ausgebreitet. Über den Balkon hatten die Flammen auch auf die Nachbarwohnung und das Dach übergegriffen. Die Feuerwehr war mit großem Aufgebot vor Ort. 150 Kräfte bekämpften die Flammen von außen - mit Hilfe von drei Drehleiterwagen - und im Inneren.
Im Haus wohnen den Angaben zufolge mehr als 60 Personen. Gut 50 hat die Feuerwehr am Samstag angetroffen – alle wurden evakuiert und haben im benachbarten griechischen Restaurant „Poseidon“Unterschlupf gefunden. „Wir hoffen, dass einige Bewohner im Laufe des Abends wieder in ihre Wohnung können. Für alle wird das nicht möglich sein“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr Krefeld am Samstag. Am Montag waren die meisten Wohnungen noch nicht wieder beziehbar. Zurzeit gehen Experten davon aus, dass die Brandwohnung, vermutlich auch die Nachbarwohnung nicht mehr bewohnbar sein wird.
Eine Person ist mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gekommen. Die übrigen Hausbewohner blieben unverletzt. Eine Brandwache blieb vor Ort, um Glutnester auszuschließen. Das Dach musste gründlich untersucht werden. Während des Einsatzes und bis in die späten Abendstunden des Samstags war der Bereich Glockenspitz /Zoo/Berliner Straße für den Verkehr gesperrt.
Wenige Stunden zuvor hatte sich am Samstagnachmittag auf dem Sprödentalplatz ein Unglück ereignet, bei dem vier Kinder verletzt worden sind. Eine Hüpfburg des dort gastierenden Hüpburgenlandes war vom Wind erfasst worden, hob ab und drehte sich einmal. Wie die Feuerwehr mitteilt, waren zu dem Zeitpunkt etwa 20 Kinder auf der Hüpffläche. Die meisten konnten unversehrt abspringen. Ein elfjähriges Mädchen wurde mehrere Meter in die Luft geschleudert und kam dann neben dem Luftkissen auf. Das Mädchen musste stationär ins Krankenhaus gebracht werden. Drei weitere Kinder im Alter von fünf, sieben und acht Jahren wurden leicht verletzt: Zwei Jungen sind vor Ort vom Arzt untersucht worden und anschließend mit ihren Eltern in eine Klinik gefahren. Das vierte Kind ist laut Feuerwehr mit leichten Blessuren davongekommen.
Der Unfall ereignete sich am Samstag gegen 14.40 Uhr. Die Polizei hat ermittelt, dass ein Sicherungsseil der Hüpfburg bei starkem Wind gerissen ist und die Hüpfburg halb in sich zusammenfiel. Warum das
Seil gerissen ist, ist zurzeit noch nicht bekannt.
Die Feuerwehr war von mehreren Anrufen alarmiert worden. Als die Helfer am Sprödentalplatz eintrafen, war die Hüpfburg bereits eingeholt und gesichert worden. Die Polizei muss nun ermitteln, wie es zu dem gerissenen Seil gekommen ist. Die Burg ist mehrere Meter groß. Das Hüpfburgenland wirbt damit, Europas größter Hüpfburgenpark zu sein. Der Betrieb auf den anderen Hüpfburgen ist am Samstag ungestört weitergelaufen. Noch bis zum 10. April sind die Hüpfburgen auf dem Sprödentalplatz aufgebaut.
Am Ostersonntag ist beim kurzen, aber heftigen Gewitter ein Blitz in das Dach einer Doppelhaushälfte an der Straße Am Vaterhaus in Fischeln eingeschlagen. Um 18.55 Uhr ging der Alarm bei der Feuerwehr ein. Als die Einsatzkräfte das Haus erreichten, gab es bereits starke Rauchentwicklung im Bereich des Spitzbodens. Der Blitz war in der Nähe des Kamins eingeschlagen. Die Feuerwehr löschte die Flammen, lüftete das Gebäude und öffnete die Dachhaut, um mehrere kleine Glutnester zu löschen. Während des Einsatzes wurde das Gebäude vorsorglich geräumt.
Die Bewohner konnten aber anschließend wieder in ihre Haus zurück. Es wurde niemand verletzt, teilt die Feuerwehr mit.