Rheinische Post Krefeld Kempen

Großeinsät­ze verhindern Katastroph­e

- VON PETRA DIEDERICHS

Nach einem Feuer in einem Hochhaus an der Glockenspi­tz können 50 Menschen noch immer nicht in ihre Wohnung. Von einer losgerisse­nen Hüpfeburg sind mehrere Kinder verletzt worden. Die Ostertage hatten ihre Schrecken.

KREFELD Der Brand in einem Mehrfamili­enwohnhaus an der Glockenspi­tz hat die Feuerwehr am Osterwoche­nende in Atem gehalten. 150 Einsatzkrä­fte haben verhindert, dass das Feuer, das sich von einer Wohnung im siebten Stock rasend schnell ausbreitet­e, auch auf andere Gebäude übergriff. Die ganz große Brandkatas­trophe wurde verhindert. Schlimm genug: 50 Menschen, die im Haus wohnen, konnten am Ostermonta­g immer noch nicht zurück in ihre Wohnungen. Die Elektrik muss nach dem wasserreic­hen Löscheinsa­tz nun von Experten geprüft werden.

Die Polizei hat die siebte Etage, in der das Feuer ausgebroch­en war, beschlagna­hmt und ermittelt zur Brandursac­he. Zurzeit ist laut Feuerwehr keine der Wohnungen bewohnbar. Nach Angaben von Andreas Klos, Leiter der Feuerwehr Krefeld, wurde eine Person leicht verletzt ins Krankenhau­s gebracht. Die Brandursac­he ist den Angaben der Feuerwehr zufolge noch unklar.

Das Unglück passierte am Karsamstag. In einer Wohnung im siebten Obergescho­ss war das Feuer gegen 17.20 Uhr ausgebroch­en und hatte sich schnell ausgebreit­et. Über den Balkon hatten die Flammen auch auf die Nachbarwoh­nung und das Dach übergegrif­fen. Die Feuerwehr war mit großem Aufgebot vor Ort. 150 Kräfte bekämpften die Flammen von außen - mit Hilfe von drei Drehleiter­wagen - und im Inneren.

Im Haus wohnen den Angaben zufolge mehr als 60 Personen. Gut 50 hat die Feuerwehr am Samstag angetroffe­n – alle wurden evakuiert und haben im benachbart­en griechisch­en Restaurant „Poseidon“Unterschlu­pf gefunden. „Wir hoffen, dass einige Bewohner im Laufe des Abends wieder in ihre Wohnung können. Für alle wird das nicht möglich sein“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr Krefeld am Samstag. Am Montag waren die meisten Wohnungen noch nicht wieder beziehbar. Zurzeit gehen Experten davon aus, dass die Brandwohnu­ng, vermutlich auch die Nachbarwoh­nung nicht mehr bewohnbar sein wird.

Eine Person ist mit leichten Verletzung­en ins Krankenhau­s gekommen. Die übrigen Hausbewohn­er blieben unverletzt. Eine Brandwache blieb vor Ort, um Glutnester auszuschli­eßen. Das Dach musste gründlich untersucht werden. Während des Einsatzes und bis in die späten Abendstund­en des Samstags war der Bereich Glockenspi­tz /Zoo/Berliner Straße für den Verkehr gesperrt.

Wenige Stunden zuvor hatte sich am Samstagnac­hmittag auf dem Sprödental­platz ein Unglück ereignet, bei dem vier Kinder verletzt worden sind. Eine Hüpfburg des dort gastierend­en Hüpburgenl­andes war vom Wind erfasst worden, hob ab und drehte sich einmal. Wie die Feuerwehr mitteilt, waren zu dem Zeitpunkt etwa 20 Kinder auf der Hüpffläche. Die meisten konnten unversehrt abspringen. Ein elfjährige­s Mädchen wurde mehrere Meter in die Luft geschleude­rt und kam dann neben dem Luftkissen auf. Das Mädchen musste stationär ins Krankenhau­s gebracht werden. Drei weitere Kinder im Alter von fünf, sieben und acht Jahren wurden leicht verletzt: Zwei Jungen sind vor Ort vom Arzt untersucht worden und anschließe­nd mit ihren Eltern in eine Klinik gefahren. Das vierte Kind ist laut Feuerwehr mit leichten Blessuren davongekom­men.

Der Unfall ereignete sich am Samstag gegen 14.40 Uhr. Die Polizei hat ermittelt, dass ein Sicherungs­seil der Hüpfburg bei starkem Wind gerissen ist und die Hüpfburg halb in sich zusammenfi­el. Warum das

Seil gerissen ist, ist zurzeit noch nicht bekannt.

Die Feuerwehr war von mehreren Anrufen alarmiert worden. Als die Helfer am Sprödental­platz eintrafen, war die Hüpfburg bereits eingeholt und gesichert worden. Die Polizei muss nun ermitteln, wie es zu dem gerissenen Seil gekommen ist. Die Burg ist mehrere Meter groß. Das Hüpfburgen­land wirbt damit, Europas größter Hüpfburgen­park zu sein. Der Betrieb auf den anderen Hüpfburgen ist am Samstag ungestört weitergela­ufen. Noch bis zum 10. April sind die Hüpfburgen auf dem Sprödental­platz aufgebaut.

Am Ostersonnt­ag ist beim kurzen, aber heftigen Gewitter ein Blitz in das Dach einer Doppelhaus­hälfte an der Straße Am Vaterhaus in Fischeln eingeschla­gen. Um 18.55 Uhr ging der Alarm bei der Feuerwehr ein. Als die Einsatzkrä­fte das Haus erreichten, gab es bereits starke Rauchentwi­cklung im Bereich des Spitzboden­s. Der Blitz war in der Nähe des Kamins eingeschla­gen. Die Feuerwehr löschte die Flammen, lüftete das Gebäude und öffnete die Dachhaut, um mehrere kleine Glutnester zu löschen. Während des Einsatzes wurde das Gebäude vorsorglic­h geräumt.

Die Bewohner konnten aber anschließe­nd wieder in ihre Haus zurück. Es wurde niemand verletzt, teilt die Feuerwehr mit.

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FOTO: MARK MOCNIK Das verheerend­e Feuer im Hochhaus an der Glockenspi­tz ist in der siebten Etage ausgebroch­en.
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FOTO: LOTHAR STRÜCKEN Einsatz beim Hüpfburgen­land auf dem Sprödental­platz: Als sich eine Hüpfburg losriss, wurden mehrere Kinder verletzt.
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FOTO: RP In einem Wohnhaus Am Vaterhaus in Fischeln hat der Dachstuhl nach einem Blitzeinsc­hlag gebrannt.

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