Rheinische Post Krefeld Kempen

Grefrath: Die Anbindung an den ÖPNV könnte besser sein

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GREFRATH (ure) Wir fahren mit dem Bus durch Grefrath. Der Einstieg in die Linie 62 gelingt an der Haltestell­e Süchtelner Straße im Oedter Süden. Bis wir in Vinkrath „Am Kreuz“ankommen, werden wir an 20 Zwischenha­lten einen Stopp einlegen. 3,30 Euro Fahrpreis für 23 Minuten Heimatkund­e. Die Linie 62, betrieben von den Stadtwerke­n Krefeld, lässt auf ihrer Fahrt keinen der Grefrather Ortsteile aus. „Sehr wohl aber den Grefrather Westen“, sagt Werner Balsen, aktiv in der Grefrather Initiative „Grefrath kann Klima“. Eben dort im Westen seien große Baugebiete entstanden, zumindest ein weiteres im Mayfeld ist in Vorbereitu­ng. Eine kurze, fußläufige Anbindung an den ÖPNV? Fehlanzeig­e. Am nächsten kommt die Linie 62 dem Westen noch an den Haltestell­en Nordkanal, Lobberiche­r Straße oder Birkenstra­ße.

Ein Antrag der SPD-Fraktion schlägt vor, die Linie 93 so umzuleiten, dass eine Haltestell­e in der Umgebung im Mayfeld und Freventstr­aße errichtet werden kann. Damit wäre der Grefrather Westen an die Richtungen Kempen und Lobberich angebunden, es sei denn, man steigt um. Dann sind mehr Richtungen möglich. Der SPD-Antrag wurde zur Beratung an den kommenden Haupt- und Finanzauss­chuss verwiesen.

Doris Holland-Tekath, ebenfalls bei „Grefrath kann Klima“aktiv, stimmt Balsen zu, dass die 62 eben alle Grefrather Ortsteile miteinande­r verbindet, die 19 lediglich Grefrath und Mülhausen. Unter dem Strich: Der Grefrather Westen soll besser an den ÖPNV angebunden werden. Die Initiative „Grefrath kann Klima“plant nun in einem ersten Schritt, die Bürgerinne­n und Bürger mit einem Fragebogen in den Entscheidu­ngsprozess einzubezie­hen. Dabei solle auch in Erfahrung gebracht werden, ob der ÖPNV bei besserer Anbindung eine Alternativ­e zum Auto sein könnte: für den täglichen Weg zur Arbeit, aber auch bei einzelnen Fahrten. Was spräche für den ÖPNV, wann und wie habe man gute Erfahrunge­n gemacht, was müsste getan werden, damit ein regelmäßig­er Weg mit dem Auto in einen Weg mit dem ÖPNV zurückgele­gt wird? Denn letztendli­ch werde nach Möglichkei­ten gesucht, Autofahrte­n zu reduzieren. Eine Verteilung der Fragen an die Haushalte solle in Kürze erfolgen, sagt Balsen.

In der Karten der Initiative spielen die Aktivitäte­n des Kreises Viersen, der im kommenden September an der Europäisch­en Mobiltätsw­oche teilnimmt und auch im Rahmen seines Mobilitäts­konzeptes die Internetse­ite www.vernetzt-innovativ-mobil.de freigescha­ltet hat. Involviert ist auch die Verkehrsge­sellschaft Kreis Viersen, der der Kreis die Aufgaben Planung, Organisati­on, Ausgestalt­ung und Finanzieru­ng des öffentlich­en Personenna­hverkehrs übertragen hat.

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FOTO: RENTZSCH Mit der Haltestell­e „Nordkanal“in Grefrath ist zumindest ein Teil des Grefrather Westens an den ÖPNV angebunden.

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